Wahrheiten

Diese Wahrheiten gibt niemand gerne zu

Bereit für schlechte Nachrichten?

Das Erwachsensein hat viele Vorteile, aber eben auch einige Nachteile. Einer davon ist, dass wir niemanden mehr verantwortlich machen können, wenn es nicht gut für uns läuft. Wir sind spätestens dann den Kinderschuhen entwachsen, wenn es an uns liegt, alles im Leben zu regeln und wir dieses To-do an niemanden mehr delegieren können. Zum Wachstum einer Persönlichkeit gehört aber auch dazu, dass wir der rosaroten Brille abschwören und uns einigen harten Fakten widmen, an denen leider nicht zu rütteln ist. Wenn du diesen Teil der unangenehmen Seiten des Lebens gerne rasch hinter dich bringen möchtest, hätten wir hier eine Zusammenfassung für dich. Die folgenden 10 Wahrheiten sollten wir uns nämlich lieber früher als später eingestehen:

1. Niemand ist wirklich zu beschäftigt, du bist ihnen nur egal

Es ist eine allseits bekannte Wahrheit, die jedoch niemand so gerne als solche anerkennt. Hat jemand „keine Zeit“ für uns, hat sie oder schlichtweg „kein Interesse“. Dasselbe gilt übrigens für Ausreden, die mit sportlichen Aktivitäten oder einem ehrenamtlichen Engagement zu tun haben. Für die Menschen und Dinge, die uns wirklich am Herzen liegen, finden wir ein paar Minuten.

2. Die meisten unserer Erinnerungen trügen uns

Unser Gehirn ist insgesamt eine ganz wunderbare Sache. Einen Liebesdienst erweist es uns besonders im Hinblick auf schlechte Erinnerungen. Die Evolution hat es mit der Zeit erfolgreich veranlasst, dass wir uns rückwirkend nicht an alles erinnern können, was tatsächlich einmal vorgefallen ist. So entsteht übrigens der Eindruck, dass früher alles besser war und der Mythos von der guten alten Zeit. Doch nicht nur das. Befragt die Polizei beispielsweise 5 verschiedene Zeugen zum selben Unfall- oder Tathergang, wird sie 5 verschiedene Schilderungen samt abweichenden Personenbeschreibungen bekommen. Studien zeigten, dass unsere Erinnerung auch sehr leicht manipulierbar ist, etwa durch andere Personen und Informationen, die uns in Dauerschleife als „wahr“ vorgegaukelt werden. Fehlen uns Erinnerungen, schließt unser Gehirn diese Lücken einfach eigenmächtig mit abgespeicherten Bildern aus einem völlig anderen Kontext.

3. Das Leben ist nicht fair

Über diesen Punkt kann man natürlich streiten. Unterm Strich betrachtet schaut es so aus, dass alle Menschen ihren Anteil am Glück und am Unglück erhalten. Wir wähnen uns an jedem Tiefpunkt automatisch als Verlierer am Spieltisch des Lebens und vergessen dabei nur allzu schnell, wie viel Gutes wir bereits erhalten haben. Im Grunde genommen verhält es sich wahrscheinlich so, dass unsere Sichtweise auf das Leben nicht immer fair ist, und nicht umgekehrt.

4. Wir sind hauptsächlich ein Produkt der Umstände

Ja, aber eben nur hauptsächlich, nicht ausschließlich. Es macht natürlich einen Unterschied, ob wir in einem Dritte-Welt-Land geboren werden, oder in einem Wirtschaftswunderstaat. Auch Kindheit und Jugend werden dementsprechend unterschiedlich verlaufen. Schulbildung und Moral bei der Beschaffung der täglichen Existenzgrundlage muss man sich erst einmal leisten können. Spätestens als Erwachsene jedoch liegt es an uns, ob wir uns in unser bescheidenes Schicksal fügen, oder den Stier bei den Hörnern packen und unsere Zukunft selbst gestalten. Es gibt zahlreiche Beispiele für sehr erfolgreiche Zeitgenoss*innen, deren Start ins Leben nicht schlechter hätte ausfallen können. Das Leben ist wie ein Poker-Spiel. Wir müssen die Karten nehmen, die wir ausgeteilt bekommen. Wie wir das Blatt jedoch spielen, liegt an uns.

5. Niemand liebt einen Menschen, der sich selbst nicht liebt

Auch diese Erkenntnis liegt in der Natur der Sache, bedeutet aber schlechte Nachrichten für alle, die sich ihr Lebensglück und ihr Seelenheil wie eine Lieferung vorstellen, die ein anderer Mensch ihnen auf die Türschwelle stellt. Wir würden niemals ein Produkt kaufen, dessen Hersteller seine Nachteile anpreist und uns ausschließlich Negatives darüber erzählt. Genauso verhält es sich mit unserer Eigenliebe und unserer Wirkung nach außen. Wenn wir uns selbst schon nicht gut finden, wie soll es dann jemand anders tun? Das Wachküssen erfolgt nur im Märchen. Im echten Leben zählen der erste Eindruck und ein gewisses Standing, das wir uns höchstselbst erarbeiten müssen. Gutes Aussehen schadet ebenfalls nicht, und finanzielle Unabhängigkeit macht sexy. Wer als zutiefst unglückliches Opfer der Umstände durch sein Dasein schleicht wie ein Geist, kann andere Menschen nicht für sich gewinnen.

6. Die Person, die dich eines Tages töten wird, bist wahrscheinlich du selbst

Nein, wir sprechen hier nicht von Selbstmord, jedenfalls nicht im klassischen, spontanen Sinn. Die Rede ist hier von den vielen schlechten Angewohnheiten, die wir unserer physischen und psychischen Gesundheit im Laufe unseres Lebens zumuten. Das britische National Health Service hat kürzlich einen Risikoatlas der häufigsten Todesursachen veröffentlicht. Demnach rangieren nach wie vor ganz oben: Herzkrankheiten, Krebs und Atemprobleme. Gleichzeitig sind Bluthochdruck, Rauchen und ein hoher Cholesterinspiegel die häufigsten Risiken, die zum Tod führen. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Autounfall oder Flugzeugabsturz zu sterben, ist verschwindend gering. Unsere größte Bedrohung lauert bei uns zu Hause in Kühlschrank und Speisekammer. Ein inaktiver Lebensstil und eine Ernährung, die uns den Tod jeden Tag in mehr oder weniger kleinen Dosen zuführt, sind die eigentlichen Killer, die wir fürchten sollten.

7. Die Welt schuldet dir nichts

An keiner Wiege dieser Welt steht jemand mit einem Silbertablett und liefert Glück und Erfolg in allen Lebenslagen. Wie bereits erwähnt, können die Startbedingungen unterschiedlich sein. Das, was wir letztendlich jedoch aus diesem Leben machen, liegt allein bei uns. Einen Rechtsanspruch auf Wohlstand oder Status gibt es nicht.

8. Du hast mehr Zeit, als du denkst

Auch diese Wahrheit mag uns überraschen. Dennoch liegt ihr eine einfache Rechnung zugrunde. Der Tag hat 24 Stunden. Wir brauchen täglich etwa 7 Stunden Schlaf, bleiben also noch 17 wundervolle Stunden, die wir bestmöglich nützen könnten, wenn wir es denn wollten. Und genau hier liegt die Krux. Wollen wir etwas wirklich, werden wir uns die Zeit dafür nehmen. Ist es uns egal, werden wir uns einfach darauf berufen, „keine Zeit“ zu haben.

9. Dein Leben wird niemals perfekt sein

Worauf warten wir, wenn wir Dinge auf „später“ verschieben? Wie oft hören wir Menschen sagen, dass sie sich diesen oder jenen Lebenstraum „irgendwann später einmal“ erfüllen werden? Fakt ist: Ein Später gibt es nicht immer. Das Warten auf den Ruhestand, das Flüggewerden der Kinder, das Erreichen der Traumfigur oder das Finden des Wunschpartners sind keine Ziele, die wir uns stecken, sondern in Wahrheit gläserne Wände, die wir errichten. Wir halten uns so unbewusst ab davon, unsere Komfortzone verlassen zu müssen. Das Warten auf den perfekten Zeitpunkt ist reiner Selbstschutz und eine ganz hervorragende Ausrede obendrein.

10. Es wird immer Menschen geben, die dich ablehnen

Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann. Dieses alte Sprichwort ist so wahr wie ernüchternd. Wenn es dein Lebensziel sein sollte, Everybody‘s Darling zu werden, wirst du dich auf Enttäuschungen am laufenden Band einstellen müssen. Irgendjemand wird immer etwas an dir auszusetzen haben.

Fazit: Schluss mit der Schönfärberei

Manches sollten wir lieber früher als später als gegeben betrachten. Das Leben ist eine wundervolle Gabe, die jedoch nicht nur aus einer Sonnenseite besteht. Je eher wir unsere Augen für die Schattenseiten öffnen, desto weniger überraschen sie uns. Alles, worauf wir gut vorbereitet sind, büßt mindestens die Hälfte seines Schreckens ein.