5 Gewohnheiten, die du für immer aufgeben musst

Schlechte Angewohnheiten – schlechte Aussichten

Das Leben ist bekanntlich ein Lernprozess. Wir müssen es – gemäß dem berühmten Zitat von Søren Kierkegaard – vorwärts leben, verstehen können wir es aber nur im Rückblick. Umso besser eigentlich, dass wir so manche Erkenntnis schon geschenkt bekommen, bevor wir uns mit der berühmten Altersweisheit herumplagen müssen. Die Lebensmitte ist keine Krisenzeit, auch wenn das Schlagwort „Midlife Crisis“ noch immer in aller Munde ist. Wir wachsen und entwickeln uns beständig weiter. Das hat viele Vorteile, aber auch einen entscheidenden Nachteil: Mit Durchmogeln und Taktieren kommen wir irgendwann nicht mehr weiter. Was in der Jugend noch als charmant und aberwitzig durchging, können wir ab einem gewissen Alter nicht mehr verantworten – am wenigsten vor uns selbst. Tabula rasa ist also angesagt. Wir zeigen dir fünf Angewohnheiten, die du lieber früher als später lassen solltest. Sie bringen niemandem etwas, am allerwenigsten dir selbst:

1. Im Jammertal zu Hause sein

Wer sich halbwegs erwachsen fühlt, sollte unbedingt nach diesem Bonmot sein Leben führen: Love it, change it or leave it! Von Jammern ist darin nicht die Rede. Wenn es dein Job ist, der dich verrückt macht, du mit deinem Äußeren (immer noch) unzufrieden bist oder mit deinem Leben im Allgemeinen: Lerne entweder, damit umzugehen oder setze maßgebliche Schritte in Richtung Veränderung. Vom Klagen und Lamentieren ist weltweit noch nie eine Sache besser geworden, im Gegenteil. Was bewirkt das ständige Jammern denn? Du setzt dich selbst wieder und wieder dieser Negativ-Spirale aus und trägst maßgeblich dazu bei, dass sich diese Gedankenbilder immer mehr manifestieren. Sie tun dies nicht nur in deinem Kopf und in deiner Psyche, sie schlagen sich irgendwann unweigerlich auf deine Gesundheit. Außerdem verscheuchst du mit dieser Angewohnheit auch die treuesten Freund*innen aus deinem inneren Kreis. Jammern kann deine Gesundheit gefährden, und das noch dazu ganz massiv. Außerdem wirst du früher oder später allein auf weiter Flur dastehen, weil niemand mehr deine weinerlichen Dauertiraden hören will. Negative und unerfreuliche Dinge zum Positiven zu wenden, geschieht mit Handlungen, nicht mit Worten.

2. Es allen recht machen wollen

Bist du auch so ein braver, angepasster People Pleaser? So nennt die moderne Psychologie nämlich Menschen, die es immer allen recht machen wollen. Menschen, die sich förmlich aufreiben, um immer und überall gut dazustehen, werden über kurz oder lang aus der Puste kommen und sich ebenfalls gesundheitlich und vor allem: mental nichts Gutes tun. Was wäre denn wirklich das Schlimmste, das passieren könnte, wenn du einmal „nein“ sagst? Das kurze Wörtchen mit den vier Buchstaben ist übrigens eine vollständige Antwort. Du musst hier nichts mehr hinzufügen oder ergänzen. Räume jenen Menschen oder Dingen in deinem Leben mehr Platz ein, die dich glücklich machen und erfüllen. Streiche hingegen nach und nach alles, was nur unter lästige Pflicht fällt oder sich über die Jahre hindurch als gesellschaftlicher Automatismus eingeschlichen hat. Deine Lebenszeit ist nicht unbegrenzt, dein Nervenkostüm und deine Gesundheit sind es auch nicht.

3. Es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen

Wir Menschen lügen jeden Tag. Verschiedene Studien gehen davon aus, dass wir zwischen 25 und 200 Mal pro Tag die Unwahrheit sagen oder uns zumindest hart an der Grenze dazu befinden. Lügen ist ein breites Feld. Dazu zählen Prahlerei, Ausschmücken, Notlügen, Übertreibungen etc. Die Gründe dafür sind vielfältig. Meist wollen wir unangenehmen Menschen oder Situationen aus dem Weg gehen, es vermeiden, jemandem weh zu tun oder ein Kompliment machen, wo eigentlich keines angebracht ist. Die meisten Alltagsflunkereien sind zwar harmlos und schaden niemandem. Trotzdem sollten wir irgendwann einfach damit aufhören, die Unwahrheit zu sagen. Es wird immer wieder Situationen geben, wo wir mit Ehrlichkeit vielleicht nicht gut ankommen. Auf Dauer befreit es jedoch ungemein, sich nicht mehr verstellen zu müssen. Im Übrigen ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass Lügen ihre kurzen Beine zum Verhängnis werden. Sogar pathologische Lügner*innen schaffen es auf Dauer nicht, ihre kunstvollen Konstrukte glaubhaft an den Mann und an die Frau zu bringen. Sprich: Sogar die Profis scheitern an der Unwahrheit. Die Wahrheit gewinnt immer.

4. Die Zukunft träumen, statt an ihr zu arbeiten

Luftschlösser bauen und schöne Reden zu schwingen hat leider keinen Effekt auf die Realität. Tatsachen werden geschaffen, nicht ersonnen oder erträumt. Wer ständig nur verbale Luftblasen produziert, aber niemals einen ersten Schritt wagt, wird sich seine bessere Zukunft wirklich nur aufmalen und ausmalen können. Wirklich gestalten geht leider nur durch Handlungen und das Setzen von konkreten Maßnahmen. Ein guter erster Schritt hat magische Auswirkungen auf den Rest des Weges. Also: Besser einmal tief durchatmen und mit mikroskopisch kleinen Aktionen in Richtung Zukunft aufbrechen, als in der Hängematte davon zu träumen, wie schön das Leben (irgendwann einmal) sein könnte. Wenn du mehr Geld besitzen möchtest, wäre ein Zusatzverdienst die Lösung für dich. Wenn du beruflich festgefahren bist, überlege dir Weiterbildungsmaßnahmen. Hakt es in deinem Privatleben, mach reinen Tisch und wähle dafür klare Worte. Egal, welches Bild du von deiner Traum-Zukunft vor Augen hast: Alles, was wir Menschen uns vorstellen können, kann auch gelingen. Ein Finanzplan samt Kassensturz wäre für die meisten Unternehmungen sicher ein guter Anfang, für den du nicht einmal das Haus verlassen musst.

5. In der Vergangenheit leben

Noch viel schlimmer, als sich die Zukunft in schillernden Farben zu erträumen ist es, einer nachträglich in Gold getauchten Vergangenheit hinterher zu trauern. Beziehungen, Jobs, Freundschaften oder einmalige Gelegenheiten: Sie sind vergangen und werden in dieser Form nie wieder kommen. Es ist nicht nur sinnlos, längst vergangene Zeiten nachträglich zu glorifizieren. Es beschädigt in gewisser Weise auch die Gegenwart und wertet sie unfairerweise ab. Sie muss ständig mit einem Ort konkurrieren, den es nicht mehr gibt und in dieser künstlich hochstilisierten Form vermutlich auch nie gegeben hat. Diese Denkweise ist kontraproduktiv und außerdem auch sehr undankbar dem Leben gegenüber. Mag sein, dass man sich irgendwann einmal falsch entschieden hat, einmalige Gelegenheiten verstreichen hat lassen oder sich durch fehlerhaftes Verhalten eine andere Zukunft, die ja nun die Gegenwart sein könnte, verbaut hat. Fakt ist: Wahrscheinlich trifft nichts von alldem zu. Beziehungen, Jobs und Freund*innen, die uns bestimmt sind, bekommen wir ganz zuverlässig. Eine Weltreise oder ein Lottogewinn, die uns das Schicksal grausam vorenthalten hat, wären vermutlich unser Unglück geworden, nicht unser Glück. Solange Zeitmaschinen nur Fiktion bleiben, sollten wir die Vergangenheit als das betrachten, was sie ist: vergangen.

Besser geht’s immer

Mit diesen fünf Verhaltensweisen abzuschließen, könnte sich als äußerst befreiender Schritt für unser weiters Leben erweisen. Nichts von alledem würden wir ernsthaft vermissen, im Gegenteil. Das Leben positiv zu sehen und hoffnungsvoll auf eine noch blühendere Zukunft hinzuarbeiten, kann erfüllend und ausgesprochen befriedigend sein. Sich nicht in der Opferrolle zu suhlen und dem vermeintlichen Glanz längst vergangener Tage hinterher zu trauern ist ebenfalls eine Erleichterung und sorgt für inneren Frieden. Auch die Wahrheit öfter auszusprechen, als uns in Lügen und Ausreden zu verstricken, kann heilsam sein. Das wichtigste Wort jedoch am Weg in eine positive, glückliche Zukunft ist „nein“. Und in diesem Zusammenhang nochmal in aller Deutlichkeit: „Nein“ ist eine vollständige Antwort. Punkt!