Beziehung

10 Sätze, die man in einer Beziehung nie sagen sollte

Wenn Worte töten könnten

Nicht nur mit Blicken können wir vernichtende Botschaften an unsere Liebsten versenden. Auch Worte können sich als Giftpfeile erweisen, mit verheerenden Konsequenzen für unsere Beziehung. Hat ein böser Satz erst einmal unseren Mund verlassen, ist er Realität. Leugnen ist dann zwecklos, das Gesagte zu beschönigen oder herunterzuspielen ebenfalls. Im schlimmsten Fall der Fälle hilft nur mehr eine aufrichtige Entschuldigung. Ungeschehen machen kannst du deine Wortspende damit jedoch auch nicht. Am besten also, du lässt es gar nicht so weit kommen. Selbst im schlimmsten Streit und in der hitzigsten Diskussion sollten wir ein Mindestmaß an Rücksichtnahme pflegen. 10 Sätze, die dabei nach Möglichkeit keinesfalls über deine Lippen kommen sollten, sind diese:

1. Das ist ganz allein deine Schuld!

Schuldzuweisungen bringen grundsätzlich kein Dilemma einer Lösung näher. Im Rahmen einer Partnerschaft ist dieser Satz aber doppelt toxisch, was seine Wirkung betrifft. Eine Beziehung besteht aus zwei Menschen. Diese waren sich einmal einig, gemeinsam ein paar Schritte Richtung Zukunft zu gehen. Nun kippt einer diese stille Übereinkunft, indem er dem anderen die ganze Verantwortung samt Schuldfrage aufbürdet. Dieser wiederum fühlt sich nicht nur ungerecht behandelt, sondern allein gelassen. 

2. Du bist wie deine Mutter/dein Vater

Autsch! Aus irgendeinem Grund hört diesen Satz niemand gerne. Selbst die nettesten Eltern wollen wir nicht als „Role Model“ für unser eigenes Leben haben. Irgendwelche Misstöne und Unstimmigkeiten hat es wahrscheinlich in jeder Eltern-Kind-Beziehung gegeben. Wir möchten daher unsere eigenen Fußabdrücke in der Welt hinterlassen und es vor allem viel besser machen als unsere lieben Eltern. Der Vorwurf, uns genau in ihre Richtung zu entwickeln, wiegt daher schwer und ist außerdem kaum zu entkräften. Denn, ob es uns gefällt oder nicht: Wir teilen denselben Genpool mit ihnen und haben daher ziemlich sicher mehr mit ihnen gemeinsam, als uns lieb ist.

3. Ich wusste es! 

Genauso gut könnten wir unseren besseren Hälften ein infantiles „Ätsch!“ an den Kopf werfen. Selbst wenn wir es lieben, im Recht zu sein: Unsere Genugtuung auf Kosten unserer Partner*innen so schadenfroh zur Schau zu stellen, ist weder konstruktiv noch erwachsen. Wenn du gar nicht an dich halten kannst, stell dir solche und ähnliche Sätze wie „Ich hab’s dir ja gesagt!“ vor, wie einen gemeinen Angriff aus dem Hinterhalt. Du fällst ihnen damit zusätzlich zu dem Irrtum, dem sie anscheinend erlegen sind, auch noch in den Rücken.

4. Wenn ich dir wirklich etwas bedeuten würde, dann…

Ja, genau! Und wenn wir alle uns ein bisschen mehr bemühen würden, bräuchten wir solche Killer-Sätze gar nicht auszusprechen. Hier schlummert emotionale Erpressung zwischen den Zeilen, die ganz offen als Waffe gegen unsere Liebsten zum Einsatz kommt. Sätze wie dieser sind nicht nur manipulativ und toxisch. Sie zeugen auch von großer Unsicherheit. Den Partner oder die Partnerin mit Gewalt in die Pflicht zu nehmen, ist ein purer Akt der Verzweiflung.

5. Ich bin das so nicht gewohnt

Vorsicht! Mit diesen Worten öffnest du die Ex-Akten. Du spielst damit darauf an, dass deine Verflossenen diese eine Sache oder gleich mehrere viel besser hinbekommen oder eleganter gelöst haben als dein aktueller Lebensmensch. Niemand wird gerne mit den Exen verglichen. Mach es nicht demonstrativ oder gar mit Absicht, so schürst du nur Eifersucht und sinnlose Auseinandersetzungen.

6. Wie hat es soweit kommen können?

Es ist nach einer gewissen Zeit zu zweit ganz normal, dass die rosarote Brille verlegt wird und sich der Zauber des Anfangs einer Liebe verflüchtigt. Irgendwann erkennt man, dass die oder der andere auch nur ein Mensch ist mit Fehlern und weniger löblichen Eigenschaften. Dann aber so zu tun, als ob man unwissend und gegen seinen Willen in diese Beziehung verschleppt worden ist, zeugt von Unreife und wenig Objektivität. Zu einer Partnerschaft gehören immer zwei. Egal, wie desaströs sich eure Liebe bislang wirklich entwickelt hat: Mit von der Partie wart ihr beide, nicht einer allein.

7. Jetzt sag doch auch mal was dazu!

Schweigende Partner*innen können uns in der Hitze des Gefechts ganz schön zur Weißglut bringen. Steigern wir uns in ein Thema so richtig mit allen Sinnen hinein, brauchen wir aber eigentlich keine zweite Meinung. Wir wollen ein Publikum für unseren Wutanfall und unsere Schimpftirade. Maximal darf jemand uns beipflichten und applaudieren. Die Aufforderung, sich zu Wort zu melden, heißt übersetzt eigentlich nur: „Jetzt gib schon zu, dass ich recht habe!“

8. Kann es sein, dass du etwas vergessen hast?

Das Runterbringen des Mülls, den Hochzeitstag, den Abschiedskuss oder das Abholen der Kinder aus KiTa oder Schule: Dieser Satz hat noch nie in der Geschichte der Zweisamkeit etwas Gutes bedeutet. Trotzdem könnte man die Kritik, die hierauf zweifellos folgen wird, konstruktiver anbringen. Die Provokation, die in dieser Frage mitschwingt, zeugt nicht gerade von großen Gefühlen füreinander, von Verständnis und Empathie ganz zu schweigen.

9. Hörst du mir überhaupt zu?

Auch diese Frage impliziert ganz klar: Jetzt gib mir doch endlich recht! Niemand redet gern gegen eine Wand, schon klar. Aber manchmal könnte auch die Möglichkeit bestehen, dass wir unsere besseren Hälften aus reinem Selbstschutz dazu zwingen, auf Durchzug zu schalten. Wenn wir unsere Zelte bevorzugt im Jammertal aufschlagen, entwickeln sie mit der Zeit eine Art selektives Gehör. Dieses ermöglicht ihnen, die wichtigen Informationen herauszufiltern, und unsere wütenden Monologe souverän auszublenden. Die Frage ist so gesehen berechtigt. Die Antwort darauf sollte aber besser niemals wahrheitsgemäß mit „Nein, natürlich nicht“ beantwortet werden.

10. Lass uns das später klären

Gesprächsbedarf, der einem Partner auf der Zunge brennt, auf der Warmhalteplatte zu parken, zeugt nicht von großem Interesse. Manches muss jetzt und hier geklärt werden. Die leise Hoffnung, dass „später“ niemals sein wird, sollte man ohnehin begraben.

Fazit: Sag nichts, was dir leidtun muss

Und sag vor allem auch nichts, was du nicht wirklich so meinst. Leere Drohungen und passiv-aggressives Austeilen von verbalen Tiefschlägen ist kindisch und unreif. Jedes Wort kann unser Gegenüber treffen wie der sprichwörtliche Pfeil ins Herz. Mute deinen Liebesten diesen Blattschuss daher nicht aus einer simplen Laune heraus zu. Er könnte tödlich enden, wenn auch nicht für diesen Menschen, so doch immerhin für eure Liebe.