Die 7 tödlichen Beziehungssünden

Das todsichere Aus für jede Liebe

Die Liebe ist gemäß dem berühmten Korintherbrief eine sehr duldsame und gnädige Gabe. Sie eifert nicht und bläht sich nicht auf, ist dort unter anderem zu lesen. Doch die wichtigste Botschaft aus dieser Überlieferung lautet wohl: Die Liebe hört niemals auf. Für das starke Gefühl an sich mag das gelten. Doch was, wenn der Liebe das Bleiben unmöglich gemacht wird? Was, wenn wir Menschen unser Möglichstes tun, damit auch diese große Himmelsmacht schlichtweg keine Chance bekommt, uns ein Happy End zu bescheren? Sie hält vieles aus, die Liebe, dennoch gibt es ein paar Deal Breaker, die sie garantiert in die Flucht schlagen. Die sieben Todsünden quasi in Sachen Liebes-Aus stellen wir dir hier kurz vor:

1. Betrug

Er ist der Trennungsgrund Nummer 1 und wahrscheinlich auch so ziemlich die schlimmste Verletzung, die wir einer Partnerin oder einem Partner zumuten können. Mit Betrug geht so vieles einher, das über das bloße Fremdgehen weit hinausgeht. Geheimnisse sind an sich schon keine gute Basis für eine solide Partnerschaft. Seine bessere Hälfte jedoch über Wochen oder Monate hindurch zu belügen und auszutricksen, kommt einer Demütigung gleich, für die es keine Entschuldigung gibt. Viele Betrogene geben freimütig zu, dass ein einmaliger „Ausrutscher“ ihnen gar nicht so sehr das Herz gebrochen hätte. Viele wären bereit gewesen, dieses Malheur zu vergessen oder zumindest zu vergeben. Voraussetzung dafür wäre allerdings ein halbwegs erwachsener und transparenter Umgang mit der Wahrheit. Das eigentlich Schlimme am Betrug ist nicht die Affäre selbst, sondern den anderen mit diesem Verhalten und den ganzen damit verbundenen Ausreden und Lügen zu einem kompletten Vollidioten zu machen. Lange Zeit für dumm verkauft worden zu sein, ist am Ende einer Beziehung häufig der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Und, seien wir ehrlich: Verdient hat so eine Behandlung wirklich niemand. Die meisten Affären werden übrigens entdeckt. Niemand hält ein doppeltes Spiel auf Dauer erfolgreich aufrecht. Die Partner*innen wissen in 4 von 5 Fällen ohnehin Bescheid, selbst wenn sie die Tatsachen noch eine Zeit lang zu leugnen versuchen. Der einzige Weg, in diesem Fall eine Beziehung noch retten zu können, wäre das probate Hilfsmittel der Wahl bei Todsünden: die Beichte, und zwar bei Partnerin oder Partner. Wenn der Fehltritt ehrlich bereut wird, besteht noch Hoffnung. Prekärer wird die Lage an der Beziehungsfront allerdings, wenn man mit dem Tanz auf zwei Hochzeiten immer wieder durchkommt.

2. Kontrolle

Die Partnerin oder den Partner ständig anzurufen, mit Textnachrichten zu bombardieren und ihr oder ihm auf sämtlichen Social Media-Plattformen zu folgen, wie ein irrer Stalker, ist keine gesunde Basis für Liebe. Die Taschen der besseren Hälfte zu durchwühlen und Smartphone und Laptop regelmäßig nach verräterischen digitalen Spuren abzusuchen, zeugt ebenfalls nicht von wahrer Größe. Doch was noch viel schlimmer ist: Wenn das Vertrauen erst einmal Geschichte ist, ist es in den meisten Fällen die Beziehung auch. Kontrollsucht steigert sich mit der Zeit zu unerträglichen Ausmaßen, die irgendwann beiden Seiten dieses Horror-Szenarios die Luft zum Atmen und die Freude aneinander rauben.

3. Eifersucht

Mit Eifersucht und Kontrollzwang ist es ein wenig so wie mit der Henne und dem Ei. Man kann unmöglich sagen, was zuerst kommt. Das Problem bei der Eifersucht ist die Tatsache, dass ein wenig davon durchaus schmeichelhaft ist und den Partner*innen das Gefühl gibt, wirklich wichtig zu sein. Der größte Feind der Liebe ist bekanntlich nicht der Hass, sondern die Gleichgültigkeit. Wenn ein Partner also tatenlos und völlig ungerührt mit ansehen würde, wie seine bessere Hälfte mit anderen Menschen flirtet, wäre die Halbwertszeit für diese Liebe vermutlich auch bald überschritten. Doch krankhafte Eifersucht kann wahrlich zerstörerische Ausmaße annehmen. Von unschönen Szenen in der Öffentlichkeit bis hin zu handfesten Auseinandersetzungen, die nicht selten mit massiver verbaler und non-verbaler Gewalt einhergehen, ist es dann nur mehr ein schmaler Grat. Ein Patentrezept zum Umgang mit Eifersucht gibt es aber leider nicht. Sie ist in gewisser Hinsicht wie das Salz in der Suppe: Ganz ohne ist das Gericht ungenießbar und mit einem Zuviel davon erst recht.

4. Egoismus

Eine funktionierende, tragfähige Beziehung ist im Idealfall ein perfekt ausbalanciertes Konstrukt aus Geben und Nehmen. Beide Partner*innen leisten ihren Beitrag, begegnen sich respektvoll auf Augenhöhe und sind in schlechten Zeiten immer füreinander da. Das Kräfteverhältnis mag sich zwischendurch immer wieder einmal in die eine oder andere Richtung verschieben, unterm Strich jedoch ist das Projekt „Beziehung“ Teamwork. Wenn allerdings eine Hälfte das Gemeinsame zugunsten der eigenen Interessen hinter sich zu lassen beginnt, bekommt das Traumschiff Schlagseite. Eine Zeit lang wird der Partner sicher Verständnis für die neue Selbstverwirklichung aufbringen können. Doch der Ego-Trip hat in Beziehungen definitiv noch nie zu einem Happy End geführt. Die andere Hälfte sieht sich übergangen und im Stich gelassen. Für sie fühlt es sich an, als ob man sie auf dem Pannenstreifen zurückgelassen hätte, während Partnerin oder Partner auf der Überholspur davonbrausen.

5. Abhängigkeit

Einen Menschen mit jeder Faser seines Körpers und seiner Seele zu begehren ist Liebe, ihn zu brauchen, wie die sprichwörtliche Luft zum Atmen, ist Abhängigkeit. Egal, ob man finanziell, gesellschaftlich oder emotional bedürftig ist: Dieser Zustand ist keine Basis für eine Partnerschaft. Man erniedrigt sich damit nicht nur selbst, was auf Dauer höchst unattraktiv wirkt, sondern setzt seine bessere Hälfte auch einem enormen Druck aus, den sie oder er ganz bestimmt nicht verdient hat. Kein Mensch sollte der Geldgeber, die soziale Leiter, der Therapeut oder die Krankenschwester für seine Partner*innen sein müssen.

6. Kritik

Ehrliche Worte müssen durchaus Platz finden in einer Partnerschaft. Wenn die Kritik jedoch in einer Dauerschleife daherkommt, Nörgeleien die einzige Art der Kommunikation sind und sich eine Hälfte der Beziehung ständig unter verbalem Dauerbeschuss wiederfindet, ist es Zeit für eine Bestandsaufnahme. Wieso kann man nichts mehr richtig machen? Wann hat man aufgehört, zu genügen und die Ansprüche zu erfüllen? Und: Woher kommt diese Unzufriedenheit?

7. Distanz

Auch in Beziehungen kann man einsam sein und emotional förmlich verhungern. Wenn Partner*innen uns zwar in ihr Leben, aber nicht in ihre Nähe lassen, ist Scheitern vorprogrammiert. Doch auch wir selbst müssen gelegentlich aus der Deckung kommen und uns ein wenig öffnen. Selbst wenn es schwerfällt: Den Partner ständig eine imaginäre Armlänge von uns fernzuhalten, weil wir Angst vor Intimität haben und davor, verletzt und enttäuscht zu werden, ist eine todsichere Möglichkeit, ihn zu vertreiben.

Du sollst nicht mutwillig zerstören

So oder so ähnlich könnte das 11. Gebot lauten, wenn auf der legendären Steintafel noch Platz dafür gewesen wäre. Doch im Ernst: Die Liebe ist ein hohes Gut, das uns nicht allzu oft zuteilwird. Viele Menschen warten ihr ganzes Leben lang darauf, eine vertrauensvolle Beziehung mit jemandem eingehen zu dürfen und ihren Seelenverwandten endlich ins Herz und in die Arme schließen zu können. Nicht jeden Lauf der Dinge haben wir zu 100 Prozent selbst in der Hand. Gerade Partnerschaften sind manchmal wie ein Boot auf stürmischer See. Den Einflüssen von außen trotzen kann man allerdings nur, solange das Team auf der Brücke an einem Strang zieht.