Was deine Essgewohnheit über deine Persönlichkeit aussagt

Du bist, wie du isst!

Tischmanieren und kultiviertes Speisen sind leider immer öfter Schnee von gestern. Bei manchen Menschen hat man fast das Gefühl, dass Messer und Gabel schon eine Überforderung darstellen. Ist diese Herausforderung gelungen, gibt es aber noch einige andere Merkmale, die uns an unseren Tischnachbar*innen immer wieder angenehm oder unangenehm auffallen. Neben dem schlichten Unterhaltungswert, den manche dieser Beobachtungen unfreiwillig liefern, sagt das Essverhalten jedoch angeblich auch so einiges über die Persönlichkeit dieser Mitesser aus. Wir stellen dir hier die neun gängigsten Ess-Persönlichkeiten vor und verraten dir, auf welche Eigenschaften du daraus (vielleicht) schließen kannst:

1. Die Schnell-Esser

Sie schlingen und schaufeln ihr Essen in Windeseile in sich hinein. Der Teller ist schneller leer, als man „Mahlzeit“ zu ihnen sagen kann. Und die 30 Minuten Mittagspause hätte man für diese Zeitgenoss*innen auch nicht unbedingt erfinden müssen. Neben der Tatsache, dass schnelles Essen für unseren Körper eine echte Herausforderung darstellt, kann man aber auch noch etwas anderes herauslesen: Schnell-Esser sind bestens organisiert, termintreu und mögen den Wettbewerb. Sie brauchen Zeit für sich, räumen aber auch ihren Mitmenschen reichlich Platz in ihrem Leben ein. Manchmal sind sie aber auch nur die Jüngsten aus Familien mit mehreren Kindern, die bei den gemeinsamen Familienessen immer ein wenig zu kurz gekommen sind.

2. Die Genießer

Sie zelebrieren jede Mahlzeit wie einen durch und durch sinnlichen Akt. Sie genießen jeden Bissen bis zum Anschlag und würden am liebsten mit geschlossenen Augen jede Mahlzeit feiern, als wäre es ihre letzte. Die Genießerinnen schätzen aber nicht nur die Mahlzeit an sich. Sie stellen auch in ihrem restlichen Leben immer Qualität vor Quantität. Übereilte Entscheidungen sind ihre Sache nicht. Sie schätzen den Augenblick und betrachten jede Minute ihres Lebens als Geschenk. Den Genießerinnen beim Essen zuzusehen, ist wahrlich eine Freude. Sie teilen dieses Erlebnis auch gern mit anderen Menschen. Ihr Fokus wird dabei aber immer auf den Speisen vor ihnen am Teller liegen.

3. Die Disziplinierten

Wer Ordnung auf seinem Teller walten lässt, mag diese auch im restlichen Leben. Wo sich Erbsen und Reis auf keinen Fall berühren oder miteinander vermischen dürfen, bleibt auch im Alltag alles schön in geordneten Bahnen. Außerdem spielt die Optik im Leben dieser bestens organisierten Leute eine wichtige Rolle. Mit lieblos angerichtetem Kantinenessen kann man sie nicht erfreuen. Notfalls greifen sie zu ihren ganz eigenen Strategien, um ihr Niveau bei jeder Mahlzeit halten zu können. Die Disziplinierten nehmen daher gern für jeden Bestandteil eines Gerichts einen eigenen Teller, damit es erst gar nicht zu unerwünschten Kontaktaufnahmen kommen kann.

4. Die Experimentierfreudigen

Krokodilsteak im Urlaub, Heuschrecken als Street Food und immer auf der Suche nach dem Besonderen: Die Abenteuerlustigen unter den Gourmets treiben es auch jenseits der Mahlzeiten gerne bunt in ihrem Leben. Diese Pioniere scheuen keinen Konflikt und sind innovativen Ideen und neuen Erfindungen gegenüber stets aufgeschlossen. Unbewegliche und unflexible Zeitgenoss*innen sind ihnen unerklärlich, und der Umgang mit ihnen ist ihnen eindeutig zu mühsam. Sie brauchen das Abenteuer im Alltag und möchten am liebsten aus jedem Moment einen Adrenalinkick machen. Schwierig wird es, auf Dauer mit solchen Menschen gut auszukommen. Sie sind schnell gelangweilt und von einer ständigen inneren Unruhe getrieben.

5. Die Wählerischen

Wir alle kennen sie: Manche Menschen brauchen schon für die Bestellung eine halbe Ewigkeit, da kein Gericht auf der Karte ihren hohen Ansprüchen genügen kann. Die Beilage A wird gegen Salat B getauscht, aber bitte ohne Zutat X, außer Gewürz Y kommt darin vor. Steht der Teller dann endlich vor ihnen, geht das selektive Essen los, das mehr einer heiklen neurologischen Operation am offenen Gehirn gleicht als einer lustvollen Mahlzeit. Hier sitzt ganz klar ein/e Perfektionistin mit am Tisch, die es immer ganz genau wissen will. Sie oder er ist es gewohnt, alles kritisch zu hinterfragen und wird sich mit einer einfachen Antwort nur selten zufriedengeben. Einen entscheidenden Vorteil hat das Essengehen mit diesen Menschen allerdings: Man kennt irgendwann die besonders gastfreundlichen Lokale, wo das Servicepersonal eine Engelsgeduld beweist und die Küche tatsächlich nach dem Prinzip kocht: „Der Kunde ist König!“. Spaß macht es auf die Dauer allerdings keinen. Perfektionistinnen sind immer auch ein wenig Gefangene ihres hohen Anspruchs und können nur selten etwas genießen, das sich nicht zu 100 Prozent mit ihren Vorstellungen und Wünschen deckt.

6. Die Planvollen

Erst der Fisch, dann das Gemüse, dann die Sättigungsbeilage, am Schluss wird die Sauce stilvoll mit einem Stück Brot bis auf den letzten Rest vom Teller gewischt. Dieses Essen in Schichten kann häufig bei Menschen beobachtet werden, die äußerst methodisch und planvoll durchs Leben gehen. Sie überlassen nichts dem Zufall und mögen es ganz gerne, immer die Kontrolle zu haben. Erstaunlicherweise zeigen auch viele Kleinkinder diesen Essens-Modus, wonach alles am Teller nur strikt nach dem Trennkostprinzip verspeist wird.

7. Die Mix & Matsch-Fraktion

Das genaue Gegenteil davon ist jene Personengruppe, die außer dem Löffel kein Besteck kennt. Egal, was vor ihnen auf dem Teller liegt, es wird zu einem Einheitsbrei verrührt, der letztendlich genauso gut als Kindernahrung oder Seniorenmenü im Altersheim durchgehen könnte. Allerdings handelt es sich bei diesen kreativen Zeitgenoss*innen nicht um chaotische Persönlichkeiten, sondern um sehr freundliche und extrovertierte Menschen, die gerne auf andere zugehen und immer ein offenes Ohr für sie haben. Dies kann manchmal sogar so weit gehen, dass sie Opfer von Energievampiren werden und ein Burnout nicht lange auf sich warten lässt.

8. Die Geräuschvollen

Schmatzen, schlürfen, lautstark kauen und geräuschvoll schlucken: Diese Tischnachbarn mag eigentlich niemand wirklich gerne. Meist reden sie dann noch mit offenem Mund. Für alle, die das vielleicht sogar tagtäglich aushalten müssen, ist das kein schöner Anblick. Eine schöne Nachricht haben wir dafür für die lautstarken Wiederkäuer selbst: Sie sind zu 100 Prozent mit sich im Reinen, kennen ihren Wert und müssen niemandem etwas beweisen. Beneidenswert, oder? Dass man dafür immer wieder mal allein an einem Tisch sitzen muss, scheint ein geringer Preis für diese Ausgeglichenheit zu sein.

9. Die Dekorateur*innen

Das Auge isst ja bekanntlich mit. Bei manchen Menschen verlässt kein Teller die Küche, ohne nicht mindestens eine preisverdächtige Dekoration darauf. Die Kreationen sind häufig sogar fast zu schade, um einfach so gegessen zu werden. Im Restaurant wird der gebrachte Teller oft noch direkt am Tisch optimiert und ästhetisch ansprechend neu arrangiert, so lange, bis alles passt. Diese Menschen lieben es, vorausschauend und zielorientiert durchs Leben zu gehen. Sie schmieden gerne Pläne und überlassen nichts dem Zufall.

Augen auf bei deinen Tischnachbarinnen!

Essen und Trinken sind gesellige und kommunikative Angelegenheiten. So manches heikle Gespräch und sogar so manche diffizilen politischen oder geschäftlichen Verhandlungen kommen im Rahmen einer gepflegten Mahlzeit eher zustande als in einem nüchternen Büro. In Zukunft kannst du ja ausprobieren, ob du einige der oben erwähnten Eigenschaften bei deinen Tischnachbarinnen erkennen kannst. Schlechte Tischmanieren sind angesichts dieser Hypothesen dann auch kein Beinbruch mehr. Vielleicht sind diese Personen gar nicht ungebildet und plump, sondern einfach nur besonders glückliche und zufriedene Menschen?