Warum spirituelles Erwachen weh tut, und was du dagegen tun kannst 

Veränderung, die deutlich spürbar ist

Spirituell zu erwachen ist eigentlich ein Zustand, von dem wir alle nur träumen können. Er gilt als eines der erstrebenswertesten Ziele des Lebens, zumindest für Menschen, die mehr im Leben sehen als ihre bloße Existenz. Jede Form von Veränderung ist zu Beginn erst einmal hart und anstrengend. Sie fordert uns, bringt uns an unsere Grenzen und gelegentlich auch darüber hinaus. Doch spirituell die Ebene der Erkenntnis und des höheren Bewusstseins zu erreichen, hätten sich die meisten von uns dann doch schöner oder zumindest schmerzfreier vorgestellt. Es gibt aber natürlich gute Gründe, warum das so sein muss und auch genauso sein darf. Fünf davon möchten wir dir hier erklären

1. Du musst dich von lieb gewonnenen Denkmustern lossagen

Das Denken und das Fühlen sind uns nicht umsonst beschert. Sie sind wie Yin und Yang, Nordpol und Südpol oder Ebbe und Flut. Eines ist nichts ohne das andere. Wirklich gut läuft es für uns immer dann, wenn diese beiden Pole Hand in Hand arbeiten und wir uns trotz all ihrer Gegensätzlichkeit gut aufgehoben wissen. Wenn deine spirituelle Energie erwacht und endlich fließen kann, haben deine Logik und dein Verstand vorübergehend Pause. Ein solch energetischer Tsunami fordert vollen Körpereinsatz von uns. Dazu zählen auch Schmerzen, die zwar keine unmittelbaren körperlichen Ursachen haben, aber durchaus deutlich körperlich spürbar sind. Stell dir diesen Prozess ungefähr so vor wie das Häuten einer Schlange oder die Transformation einer Raupe zum Schmetterling. Solche großartigen Entwicklungen können gar nicht anders, als sich in irgendeiner Form physisch zu manifestieren. Außerdem sind unsere Glaubenssätze ein wenig so wie alte Freunde. Sie haben uns lange begleitet und uns jahrelang auch gute Dienste erwiesen. Scheiden tut bekanntlich weh, und trotzdem müssen wir sie nun gehen lassen.

2. Du zweifelst an deinem Verstand

Es kann durchaus beängstigend sein, wenn plötzlich alles um uns herum von spiritueller Energie geflutet wird und wir – wenigstens vorübergehend – nicht mehr klar sehen oder denken können. Zumindest unser Verstand kann es nicht, unsere Seele hingegen beginnt jetzt erst damit, sich vollends zu entfalten. Wir erkennen, dass uns plötzlich andere Dinge wichtig sind und lernen das spontane Loslassen von Überzeugungen, die uns bislang jedoch auch Stabilität und Sicherheit vermittelt haben. Das Gefühl, die Kontrolle über dein Leben zu verlieren macht sich breit, dabei ist es genau andersherum. Allerdings können deine Gedanken mit deiner Intuition nicht mithalten, jedenfalls nicht vollends. Höre lieber tief in dich hinein als den Wirren deiner Gedankengänge zu. Du wirst nicht verrückt, auch wenn es sich im Moment fast so anfühlt und sich auch dementsprechend mit körperlichem und psychischem Unwohlsein bemerkbar macht.

3. Du musst dich von deinem Ego trennen

Wir Menschen lieben unser Ego! Manche mehr, manche weniger, aber wir hegen und pflegen es ab dem Moment, wo wir unser Selbstverständnis und unser Bewusstsein dafür entdecken. Erziehung und Umfeld tragen das Übrige dazu bei, um den Gedanken unserer Einzigartigkeit und Überlegenheit anderen gegenüber in uns keimen und wachsen zu lassen. Es ist gut, den eigenen Wert zu kennen und sich nicht kleiner zu machen, als man ist. Im Kontext spiritueller Transformation jedoch muss unser Ego aus der Gesamtgleichung gestrichen werden. Was zählt ist die Liebe, die wir spüren und die Erkenntnis, dass wir allein nichts sind auf dieser Welt, aber als Teil des großen Ganzen werden wir zum Gottpartikel. Spirituelles Erwachen verlangt uns viel ab, gibt uns aber ungleich mehr zurück. Dass wir dafür unser Ego opfern müssen, ist unterm Strich ein kleiner Preis. Dennoch wird es uns schwerfallen, und der Phantomschmerz wird uns auch hier ein wenig heimsuchen. Schließlich waren wir selbst bislang immer die wichtigste Person in unserem Leben. Nun plötzlich einen Schritt zurücktreten und unserer spirituellen Energie die Bühne zu überlassen, wird einigen Menschen nicht so leicht gelingen. Doch unser Ego repräsentiert bis zu einem gewissen Maß auch Sicherheit und Beständigkeit. Es war stets wie der Fels in der Brandung und hat uns ein Leben lang verlässliche Dienste geleistet. So einfach abschütteln lässt es sich dann eben nicht, auch wenn wir ein absolut fantastisches Tauschgeschäft damit eingehen werden.

4. Du betrittst völliges Neuland

Wenn wir nicht gänzlich unbedarft in spirituellen Dingen durch unser bisheriges Leben gewandelt sind, haben wir zumindest bereits eine Ahnung davon, welche Energien freigesetzt werden, wenn wir uns unserem höchsten Selbst annähern. Doch der Prozess der Transformation wird uns trotzdem direkt auf eine Ebene entsenden, die völliges Neuland für uns ist. Angst, Verwirrung und Ungewissheit werden zu Beginn unsere ständigen Begleiter sein. Wie alle Pioniere brauchen wir hauptsächlich Mut und ein unerschütterliches Vertrauen in die höheren Mächte, damit dieses Abenteuer gelingen kann. Wie bei jeder Reise lauern Gefahren, aber auch die Aussicht, etwas ganz und gar Wundervolles erleben zu dürfen. Körperlich und psychisch unterwirft uns dieses hin- und hergerissen Sein einem echten Wechselbad der positiven und negativen Empfindungen. Die gute Nachricht an dieser Stelle lautet: Wenn du dann den Grad der Erleuchtung endlich erreicht hast, fühlt sich alles nur mehr gut und richtig an. Du gehst mit einem unerschütterlichen Urvertrauen deinen neuen Weg, und es wird dir so vorkommen, als ob es niemals anders war.

5. Deine Kundalini erwacht

Dieser Prozess ist der wohl am besten erforschte und dokumentierte im Zusammenhang mit energetischer Transformation. Die Kundalini-Energie hat ihren Sitz in unserem Wurzel-Chakra, wo sie gerne als Schlange dargestellt wird, die zusammengerollt nur darauf wartet, endlich erwachen und ihren Weg nach oben antreten zu dürfen. Bildliche Darstellungen zeigen den Weg, den sie durch alle Chakren hindurch nach oben nehmen muss, um uns zur Erleuchtung zu führen. Auch die Wissenschaft und Schulmedizin haben sich mit diesem Phänomen bereits beschäftigt. Symptome des Kundalini-Erwachens sind abwechselnd Hitzewallungen oder Schüttelfrost, ein Tremor in Kopf und Armen, Schmerzen im ganzen Körper, die punktuell auftreten oder chronisch werden können. Viele Menschen beschreiben ein plötzliches Stechen, so wie der Biss einer Schlange sich anfühlen würde. Ein Taubheitsgefühl in Händen und Füßen kann sich auf den ganzen Körper erstrecken. Außerdem meldet sich die Libido in manchen Fällen deutlich zu Wort. Dieser Prozess kann sich ausgesprochen unangenehm anfühlen und sollte daher zum einen gut vorbereitet werden, zum anderen nur unter fachkundiger Anleitung erlernt und trainiert werden. Nicht jede Erweckung der Kundalini ist von Erfolg gekrönt. Manchmal reicht der Energiefluss nur etwa bis in die Mitte des Körpers, um sich dann wieder zurückzuziehen. Doch es sind durchaus auch Fälle bekannt, wo die Kundalini spontan erwacht und sich dann eben nicht nur mit spirituellem Energiefluss, sondern auch mit den beschriebenen körperlichen Symptomen bemerkbar macht. Zumindest ein deutlicher Anstieg der Körpertemperatur wird so gut wie immer bemerkt.

Jeder Schmerz birgt eine Botschaft

Schmerzen – egal ob rein körperlicher oder psychosomatischer Natur – sind immer ein Zeichen dafür, dass wir aus dem Gleichgewicht gekommen sind. Viele Vorgänge, die physikalisch nicht zu erklären sind, machen sich durch Schmerzen, Schwindelgefühl und allgemeines Unwohlsein bemerkbar. Spirituelle Erweckung jedoch ist unbezahlbar und dem Göttlichen so nahe, wie ein Mensch es nur sein kann.