Morgenroutinen

Morgenroutinen, die dir den ganzen Tag ruinieren

Der Morgen sabotiert den Tag

Wie bei jeder Langstrecke entscheidet ein guter Start über Sieg oder Niederlage. Auch beim Aufstehen am Morgen und der Zeitspanne, die unmittelbar danach folgt, gilt diese goldene Regel. Meistens muss es einfach nur schnell gehen und kurz und schmerzlos erledigt sein. Viele von uns wissen an manchen Tagen oft gar nicht, wie sie an ihrem Arbeitsplatz gelandet sind. Während für viele Menschen ein erfolgreicher Morgen damit eingeläutet wird, dass zwei identische Socken zeitgerecht den Weg an ihre Füße gefunden haben, zelebrieren die wirklich Erfolgreichen ihren Start in den Tag ganz anders. Ein erster guter Schritt in die richtige Richtung wäre es mit Sicherheit schon, wenn du die 11 Todsünden des Aufstehens in Zukunft einfach weglassen würdest und statt dessen bessere Morgenroutinen etablieren würdest.

1. Die Morgendusche auslassen oder zum Warmduscher mutieren

Die reinigende Kraft des Wassers betrifft nicht nur den hygienischen Aspekt. Eine Dusche am Morgen freut unsere Mitmenschen, die sich mit uns in Zug, Bus oder U-Bahn quetschen müssen, ebenso, wie unsere Arbeitskolleg*innen, die den Tag mit uns verbringen müssen. Allerdings hat eine nicht ganz so komfortabel temperierte Dusche am Morgen noch einen entscheidenden Vorteil zu bieten: Wir werden schneller wach, und zwar Körper und Geist. Eine Dusche und kaltes Wasser sind also wirklich gut Morgenroutinen.

2. Das Büro am Frühstückstisch eröffnen

Es ehrt uns sehr, wenn wir es gar nicht abwarten können, mit der Arbeit zu beginnen. Wer bereits am Frühstückstisch seine E-Mails oder seine Mailbox überprüft, ist vielleicht kurz davor, einmal Mitarbeiter*in des Monats zu werden. Allerdings muten wir unserem Geist auf diese Weise zu, dass er rennt, bevor er morgens richtig gehen gelernt hat. Will sagen: Wir überfordern und stressen uns mental auf diese Weise unnötig. Abgesehen davon, dass dein Zuhause ein Ort der Ruhe und der Erholung sein sollte. Lass den Dingen in geordneten Bahnen ihren natürlichen Lauf. Am Frühstückstisch ist für das Frühstück und vielleicht noch für eine inspirierende Morgenlektüre Platz, sonst für keine Ablenkung. Mailbox checken und E-Mails lesen sind also keine guten Morgenroutinen.

3. Was ziehe ich an?

Diese Frage sollte sich am Morgen überhaupt nicht stellen. Wer schlau ist und sich jede Menge unnötigen Stress ersparen möchte, legt sich das komplette Outfit inklusive Schmuck, Schuhe und Handtasche bereits am Vortag zurecht. Wer dann morgens nur mehr frisch und munter hineinspringen muss in die vorab ausgewählten Klamotten, hat mindestens 15 Minuten wertvolle Zeit gewonnen. Diese könnte man beispielsweise sinnvoll verwenden, indem man sich eine zweite Tasse Kaffee gönnt, einmal ordentlich durchlüftet und die frische Luft genießt oder ein paar Seiten eines guten Buches liest. Und das sind wohl die besseren Morgenroutinen, oder?

4. Einen Last-Minute-Start hinlegen

Wir können unserem Körper und unserer Psyche fast nichts Schlimmeres antun als Stress. Dieser wirkt sich unmittelbar auf unser Herz-Kreislauf-System aus, jagt unseren Puls und unseren Blutdruck in ungeahnte Höhen und lässt das Adrenalin ungehindert durch unsere Adern schießen. Wer jeden Morgen das Haus verlässt, als ob eine Herde wilder Büffel hinter ihm her wäre, muss sich nicht wundern, wenn die körperlichen Symptome irgendwann wirklich nach Leben oder Tod rufen. Gegen Stress am Morgen gibt es ein ganz einfaches, kostenloses und bewährtes Mittel: eine Stunde früher aufstehen! Ein Formel-1-Start zwischendurch wird nicht gleich gesundheitsgefährdend sein. Wer diese wahnsinnigen Morgenroutinen durchlebt, wird irgendwann krank und unglücklich.

5. Dem Körper zu wenig Beachtung schenken

Er durfte sich zwar gerade einige Stunden lang genüsslich ausruhen, trotzdem ist das Aufstehen am Morgen auch für unseren Körper jeden Tag eine echte Herausforderung. Bis alle Systeme wieder erfolgreich hochgefahren wurden, können schon ein paar Minuten vergehen. Wir können unserem Organismus aber ein wenig auf die Sprünge helfen mit ein paar einfachen Tricks. Die erste Handlung sollte darin bestehen, zwei große Gläser Wasser zu trinken. Wir dehydrieren über Nacht, und das sollte morgens wieder ausgeglichen werden. Außerdem wären 10 Minuten Stretching oder eine Yoga-Einheit die idealen Startbedingungen für unseren Körper. Eine halbe Stunde früher aufstehen lohnt sich in jedem Fall, damit wir fit und ausgeruht, aber bereit für alle Schandtaten, das Haus verlassen können.

6. Keine Zeit für gute Gedanken lassen

Wer sich jeden Morgen ein paar Minuten Zeit nimmt, um ein positives Mindset an den Start zu schicken, wird den ganzen restlichen Tag davon profitieren. Negativität hingegen ist ein echter Motivationskiller, der den Erfolg eines ganzen wundervollen Tages schon am Morgen in seine Schranken weist. Die besseren Morgenroutinen? Versuche dir vorzustellen, worauf du dich an diesem Tag freuen kannst. Es gibt immer einen Grund, um das Haus mit einem Lächeln auf den Lippen zu verlassen, man muss nur danach suchen.

7. Der Schlummertaste eine zweite Chance geben

Wer sie erfunden hat, meinte es nicht gut mit der Menschheit. Das Läuten des Weckers am Morgen ist ein deutliches Signal, um aufzustehen. Unser Körper versteht diesen nonverbalen Handlungsimperativ und wäre theoretisch bereit, aufzustehen. Wer nun in die Verlängerung geht und die Schlummertaste drückt, irritiert alle seine Sinne damit. Der Geist legt sich sofort wieder schlafen, unser Körper kennt sich nicht ganz aus, folgt aber natürlich brav der Schaltzentrale im Gehirn. Just, als der Schlafmodus wieder einzusetzen beginnt, läutet der Wecker erneut. Totale Konfusion ist somit der erste Punkt auf der Tagesordnung. Unnötig zu sagen, dass ein guter Start in den Tag anders aussieht.

8. Nicht oder ungesund frühstücken

Die Prediger*innen, die uns seit Kindertagen das Frühstück als wichtigste Mahlzeit des Tages verkaufen möchten: Sie hatten recht! Unser Körper braucht Treibstoff, um in die Gänge zu kommen. Eigentlich logisch, schließlich fährt unser Auto auch nicht mit leerem Tank. Anschließend gilt es natürlich noch die heikle Frage zu klären, was ein gesundes Frühstück ausmacht. Da Ernährung für viele Menschen inzwischen einer religiösen Weltanschauungsfrage gleicht, darf die Antwort darauf jede und jeder für sich selbst finden. Kein Frühstück jedenfalls ist keine Option.

9. Aufräumen, was vom Vortag liegenblieb

Man macht den Morgen nicht besser, indem man dem Gestern hinterherräumt. Dafür sollten die ersten Stunden des Tages wirklich nicht vergeudet werden. Lieber Tür zu und ignorieren. Deine Unordnung nimmt dir wahrscheinlich niemand weg. Sie wird auch noch auf dich warten, wenn du nach Hause kommst.

10. Social Media Check

Wir tun es alle und sollten es einfach nur bleiben lassen: Der Blick aufs Smartphone und das Checken sämtlicher Social Media-Kanäle hat einen ähnlichen Effekt auf unser Gehirn wie das Abrufen von E-Mails. Stress und das Gefühl, schon jetzt etwas verpasst zu haben, sind keine guten Gesellen am Frühstückstisch.

11. Das Bettenmachen auslassen

Klingt banal, ist es aber nicht. Ein gemachtes Bett am Morgen wirkt sich nicht nur auf unsere Produktivität für den Rest des Tages aus. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die das Bettenmachen zu ihrer Morgenroutine zählen, entspannter, organisierter und insgesamt harmonischer durch den Tag gehen.

Fazit: Tausche Morgen-Grauen gegen Morning-Glory

Schlaf in ausreichender Menge und Qualität ist lebenswichtig. Doch nur um dem Morgen noch ein halbes Stündchen davon abzuringen, jeden Tag einen Kavalierstart hinzulegen, ist langfristig keine gesunde Alternative. Die ersten ein bis zwei Stunden nach dem Aufstehen entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. Der „gute Morgen“ darf daher keinesfalls zu einer lieblos gemurmelten Phrase verkommen, sondern sollte unser tägliches Mantra für einen perfekten Start in den Tag werden.

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