Mit diesen 3 Sätzen gewinnst du jede Diskussion

Der Gewinner hat immer recht

Oder vielleicht doch nicht? Wo sind die Zeiten geblieben, wo die und der Klügere immer nachgeben? Egal, manchmal muss man einfach seinen Standpunkt durchfechten bis zum letzten Argument. Gerade in Beziehungen tut Streit der Dynamik übrigens ganz gut. Streiten ist nämlich hauptsächlich eines: Kommunikation. Ein gewisses Maß an allgemeinem Anstand sollte dabei natürlich nicht zu kurz kommen. So manches im Affekt gesprochene Wort bereut man sonst langfristig. Und natürlich gibt es einen feinen Unterschied zwischen einem emotional aufgeladenen Streitgespräch und einer sachlichen, wenn auch intensiven Diskussion. Im Beziehungsalltag bleibt beides für gewöhnlich nicht außen vor. Die Themen kreisen recht häufig um Banalitäten des Alltags, selten nur geht es wirklich um Inhalte, die uns am Herzen liegen. Falls du aber einmal doch in die Lage kommen solltest, ein Thema unbedingt für dich gewinnen zu wollen, haben hier für dich drei fabelhafte Sätze, die dich den Sieg sofort für dich verbuchen lassen:

1. Ich verstehe ja, wie es dir gerade geht

Dieser Satz ist Balsam für die Seele und ein echtes Allroundtalent in Sachen Streitschlichtung. Wir bringen die Diskussion damit wieder auf eine gesunde Ebene, bevor das Eskalationsniveau endgültig erreicht und überschritten wird. Verständnis ist das Fundament jeder zwischenmenschlichen Beziehung. Wer es schafft, sich in sein Gegenüber hineinzuversetzen, wird immer weiter kommen im Leben als jemand, der seine Sicht der Dinge mit Gewalt durchdrücken will. Indem wir also volles Verständnis suggerieren, holen wir unsere Partner*innen dort ab, wo der eigentliche wunde Punkt für sie liegt. 

Warum funktioniert es?

Viele Diskussionen und Streitigkeiten gründen hauptsächlich auf Missverständnissen. Auch unausgesprochene Wünsche und Bedürfnisse können so lange in uns brodeln, bis sie vor Wut schäumend an die Oberfläche kommen und uns einen wilden Disput vom Zaun brechen lassen. Verständnis und Empathie garantieren dann, dass unsere Wünsche gehört werden und wir noch nicht vollständig auf verlorenem Posten kämpfen. Außerdem arbeitet dieser Satz mit einer Ich-Botschaft. Diese sind immer ein Gewinnerlos der Kommunikation, da sie den subjektiven Blickwinkel in den Vordergrund rücken. Und gegen den ist bekanntlich schwer etwas einzuwenden. Sätze, die mit „Ich“ beginnen, heben das Gesagte unbewusst von der objektiven auf eine subjektive Ebene. Das Gespräch wird sofort persönlicher, auch wenn das Thema an sich es vielleicht gar nicht ist. Selbst in Situationen, wo Gefühle und persönliche Befindlichkeiten keinen Platz haben und auch als Argumente nicht toleriert werden, fungieren Ich-Sätze als unsichtbare Hebel, die das Gesagte sofort in einen emotionaleren Kontext setzen. Ein zusätzlicher Bonuspunkt jeder Ich-Botschaft ist außerdem, dass wir nicht notwendigerweise darauf pochen, im Recht zu sein. Wir präsentieren UNSERE Sicht der Dinge, ohne den Anspruch darauf zu erheben, dies sei die einzig mögliche. Diskussionstechnisch schlagen wir mit einer Ich-Botschaft also zwei Fliegen mit einer Klappe: Wir verstärken unsere Argumentation und suggerieren gleichzeitig Kompromissbereitschaft und Verständnis.

2. Das hier führt zu nichts

Hierbei handelt es sich um das verbale Stopp-Schild in einer Diskussion, die eindeutig in eine unschöne Richtung unterwegs ist. Egal, ob die Stimmung zu kippen droht und wir kurz davor sind, aus der Haut zu fahren, oder ob wir einfach nur merken, dass einer ungesunden Dynamik hier Tür und Tor geöffnet wird: Das Innehalten ist manchmal der einzig gangbare Weg zum Ziel. Und natürlich könnte man sich auch ganz nebenbei ein paar zusätzliche Pluspunkte auf der Karma-Bilanz sichern, indem die/der Klügere doch noch nachgibt. 

Warum funktioniert es?

Ein Schritt zurück und ein Einlenken im entscheidenden Moment verhindern das Schlimmste. Im Falle einer Diskussion ist das ganz klar die Eskalation der Lage, die vermutlich kein Streitpunkt der Welt wirklich wert wäre. Wer an seiner Partnerin und seinem Partner hängt, lässt die Dinge nicht so lange hochkochen, bis es kein Zurück mehr gibt. Außerdem garantiert eine Unterbrechung dieses Meinungsaustausches, dass man frisch gestärkt zu gegebener Zeit wieder zu dem Thema zurückkehren kann. Dann geschieht dies jedoch mit neuen, besseren Argumenten und weniger explosiven Gefühlen im Handgepäck.

3. Okay, du hast recht!

Was auf den ersten Blick wie Kapitulation oder Feigheit vor dem Feind wirkt, ist nichts anderes als ein sehr kluges taktisches Manöver mit Erfolgsgarantie. Dem anderen mitten in der heißen Phase einer Diskussion plötzlich recht zu geben, nimmt ihr oder ihm spontan den Wind aus den aufgeblähten Segeln. Das Gegenüber ist zufrieden und die Lage beruhigt sich im Bruchteil einer Sekunde. Für das Gespräch an sich bedeutet dies jedoch keinen Stillstand, im Gegenteil. Mit dem Eingeständnis, im Unrecht zu sein, verhelfen wir dem Disput zu einem Neustart. Nach einer kurzen Phase der Entspannung kannst du dein Thema noch einmal ruhig und sachlich zur Sprache bringen, vielleicht aus einem anderen Blickwinkel. Dein Dialogpartner wird im ersten Moment vielleicht noch gar nicht bemerken, dass der Streit noch nicht aus der Welt geräumt ist und du dich nur zurückgezogen hast, um deine Truppen zu sammeln und einmal tief durchzuatmen.

Warum funktioniert es?

Dieser Satz funktioniert, weil es nichts auf der Welt gibt, das wir lieber möchten, als im Recht zu sein. Das simple Zugeständnis „Du hast recht“ löst in unserem Gehirn nahezu euphorische Zustände aus, die damit einhergehenden Glücksgefühle inklusive. Wir wähnen uns bereits auf der Gewinnerseite, während der Gegner nur mal kurz zum Luftholen eine Pause brauchte. Allerdings funktioniert diese Antwort auch noch aus einem anderen Beweggrund, der meist von Männern geschätzt und zur Anwendung gebracht wird. Der Satz „Du hast recht“ wird im Geiste vom starken Geschlecht noch sehr gerne ergänzt mit „und ich habe endlich meine Ruhe“. Männer sind nicht überdurchschnittlich kompromissbereit bei Diskussionen, sie schätzen nur ihre psychische Komfortzone mitunter mehr als die Genugtuung, einen Streit gewonnen zu haben. Das funktioniert ein- oder zweimal ganz gut für beide Seiten, sollte aber nicht zu einer Dauereinrichtung werden. Wer es sich angewöhnt, in stürmischen Zeiten auf Durchzug zu schalten, wird bald nur mehr passiver Gast in der eigenen Partnerschaft sein. Man verliert so nicht nur seine Gleichberechtigung, sondern schafft im schlimmsten Fall sogar eine Art Macht-Vakuum, das einem harmonischen Zusammenleben ganz und gar nicht förderlich ist.

Wo bleibt der Kompromiss?

Die Antwort auf diese Frage ist ganz einfach: Er steht nach wie vor am Ende jeder Diskussion. Wirklich, wirklich gewonnen hat nur, wer einen Mehrwert für beide Seiten erzielen konnte. Dass dies nicht ohne Abstriche vonstattengehen kann, ist den meisten Erwachsenen irgendwann klar. Natürlich wäre der Idealzustand zwischen zwei Menschen das sachliche Gespräch auf Augenhöhe, welches damit endet, dass beide glücklich und zufrieden Hand in Hand in den Sonnenuntergang spazieren. Hier scheiden sich das echte Leben und die Wunschvorstellung natürlich. Trotzdem muss noch einmal betont werden, dass Streiten an sich kein schlechtes Zeichen für Beziehungen ist. Immerhin spricht man noch miteinander und bringt Probleme aufs Tapet. Eine Partnerschaft ins Koma befördert hingegen eisiges Schweigen und sämtliche Ausformungen von passiv-aggressivem Verhalten. Eine heiße Diskussion ist der kalten Schulter daher allemal vorzuziehen. In den Genuss einer Versöhnung kommt schließlich nur, wer vorher im Kampf um das Recht alles gegeben hat.