Die 10 besten Lebensmittel zur Bekämpfung von Depressionen und Angstzuständen

Nahrung für die Seele

Depressionen, Angstzustände oder Panikattacken sind klare Fälle für ärztliche, professionelle Hilfe. Spätestens dann, wenn diese Krankheitsbilder unser Leben beeinträchtigen, sind wirksame Gegenmaßnahmen höchst angezeigt. Allerdings kommen diese Störungen nicht über Nacht. Meist erobern sie schleichend unseren Alltag und unser Wohlbefinden. Menschen, die zu solchen psychischen Ausnahmesituationen neigen, sollten sich diesem Schicksal nicht kampflos beugen. Es gibt einiges jenseits verschreibungspflichtiger Medikamente, das jeder von uns dafür tun kann. Neben Bewegung an frischer Luft und bei Tageslicht kommt der Ernährung eine enorme Bedeutung zu. Man glaubt es kaum, aber es gibt tatsächlich Lebensmittel, die unmittelbaren Einfluss auf unsere Stimmung und unsere Gefühlslage nehmen können. Die gute Nachricht: Schokolade gehört tatsächlich dazu. Die schlechte Nachricht: Fettiges Fast Food muss der Liste leider fernbleiben. Die 10 tatsächlich potentesten Lebensmittel für gute Stimmung stellen wir dir hier kurz vor:

1. Fetter Fisch

Omega-3-Fettsäuren stehen schon lange in dem Ruf, sich positiv auf unser psychisches Wohlbefinden auszuwirken. Diesen Zusammenhang konnten zahlreiche Studien an Probanden mit Depressionen oder bipolaren Störungen untermauern. Welcher Mechanismus dabei jedoch ganz genau in unserem Körper abläuft, ist noch unklar. Die beiden Big Player unter den Omega-3-Fettsäuren sind die Eicosapentaensäure (EPA) und die Docosahexaensäure (DHA). Sie sind vor allem in besonders fettreichen Meeresfischen wie Makrele, Lachs oder Hering zu finden. Ihre speziellen chemischen Verbindungen kann unser Körper nicht selbst produzieren. Sie müssen daher über die Nahrung aufgenommen werden. 

2. Geflügel

Truthahn- und Hähnchenbrust sind nicht nur fettarme und kalorienfreundliche Quellen für tierisches Protein. Was sie im Rahmen einer gesunden Ernährung für unsere Psyche so wertvoll macht, ist die hohe Menge an Tryptophan. Diese Aminosäure trägt unmittelbar zur Bildung von Serotonin bei. Das bekannte „Stimmungshormon“ verhilft uns zu erholsamem Schlaf und hält uns im wahrsten Sinne des Wortes bei Laune.

3. Haferflocken

Sie sind in so ziemlich jeder Hinsicht die Frühstückszutat der Wahl. Sie machen nicht nur sehr lange satt und halten unseren Blutzuckerspiegel stabil. Haferflocken sorgen auch dafür, dass unsere Stimmung konstant bleibt, wenn wir mit ihnen in den Tag starten. In ihrer Eigenschaft als komplexe Kohlehydrate sind sie unmittelbar mit unserem Serotoninspiegel verknüpft. Je höher dieser ist, desto besser ist unsere Stimmung. Doch Haferflocken sind auch eine hervorragende Quelle für Eisen. Ein Mangel davon führ zu Müdigkeit und Trägheit, was wiederum unser Aktivitätslevel auf ein bedenklich niedriges Niveau herabfährt. Und Bewegung und Psyche spielen ja bekanntlich Hand in Hand.

4. Hülsenfrüchte

Linsen, Bohnen und Kichererbsen sind nicht nur ein Allroundtalent beim Kochen. Sie liefern auch für unsere körperliche und seelische Gesundheit einige wertvolle Inhaltsstoffe mit. Hülsenfrüchte sind eine ideale pflanzliche Protein- und Ballaststoffquelle, die zu einem stabilen und konstanten Blutzuckerspiegel beitragen. Bohnen enthalten zudem auch das B-Vitamin Folat, auch Folsäure genannt. Sie ist in unserem Körper für die Produktion von Blutzellen und die Verstoffwechselung von Protein zuständig. Die B-Vitamine sind es letztendlich auch, die erst die Kommunikation zwischen unseren einzelnen Nervenzellen ermöglichen. Ein Mangel an Vitamin B12 und Folsäure konnte inzwischen anhand von Studien mit Stimmungsschwankungen und Depressionen, aber auch anderen psychischen Störungen wie Paranoia und Gedächtnisverlust in Verbindung gebracht werden. 

5. Avocados

Zugegeben: Ihr ökologischer Fußabdruck ist nicht der beste. Wer bei seiner Ernährung auch an die Umwelt denkt, wird die weitgereisten Früchte mit dem immensen Wasserverbrauch eher scheuen. Doch unsere Psyche freut sich über die fetthaltigen, grünen Superfoods. Avocados liefern uns einfach ungesättigte Fettsäuren, die gut für unsere Gehirnfunktionen sind. Weiters versorgen sie uns mit Folsäure, Vitamin C und D sowie reichlich Aminosäuren, die das Hormon Tyrosin bilden. Es zählt zu den Neurotransmittern, weshalb ihm bei der Behandlung von Depressionen eine wichtige Rolle zukommt. 

6. Beeren

Sie sind bekanntermaßen reich an natürlichen Antioxidantien, was sie per se schon zum Superfood für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden macht. Doch Beeren sorgen auch für gute Laune. Dafür verantwortlich zeichnen in ihrem Fall der relativ hohe Gehalt an Vitamin C sowie die so genannten Flavonoide. Besonders die Blaubeeren beinhalten reichlich davon. Eine Studie der University of Reading zeigte deutlich, dass der regelmäßige Konsum von wilden Blaubeeren nachweislich die Stimmung der Probanden aufzuhellen vermochte.

7. Walnüsse

Sie sind schon lange bekannt dafür, sich positiv auf unsere Gehirnleistung, die Konzentrationsfähigkeit und unser Gedächtnis auszuwirken. Schon allein ihre Form brachte Naturheilkundige auf der ganzen Welt bereits früh auf die Idee, dass hier Potenzial für unser Gehirn schlummern könnte. Tatsächlich versorgen uns Walnüsse mit den wertvollen Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B6 und Folsäure. Die Haut ihrer Kerne ist zudem reich an natürlichen Antioxidantien. Im Rahmen einer Studie konnte belegt werden, dass bereits der Verzehr einer kleinen Handvoll Walnüsse täglich das Ausbilden depressiver Verstimmungen bei den Studienteilnehmer*innen um bis zu 26 Prozent senken konnte.

8. Dunkle Schokolade

Ihr Rohstoff – die Kakaobohne – liefert die wertvollen Antioxidantien wie Polyphenole und Flavonoide. Diese nehmen unmittelbaren Einfluss auf die Reduzierung von Stress. Sie senken unseren Blutdruck und tragen somit auf köstliche Art und Weise dazu bei, dass wir uns ruhiger und ausgeglichener fühlen. Außerdem verstärken sie die Durchblutung unseres Gehirns und können so dem Auftreten von Entzündungen vorbeugen. Zu bevorzugen sind Schokoladensorten mit einem Kakaoanteil von mindestens 70 Prozent und mehr. Je weniger Zucker in ihr enthalten ist, desto besser für unser ganzheitliches Wohlbefinden. Wer es ganz genau nimmt, entscheidet sich für Produkte aus fairem Anbau und Handel.

9. Fermentierte Lebensmittel und Probiotika

Einen Zusammenhang zwischen einer möglichst vielfältigen und gesunden Darmflora und zahlreichen Vorgängen in unserem Gehirn vermutet die Wissenschaft schon lange. Darmentzündungen beispielsweise werden unmittelbar mit Gehirnentzündungen im Zusammenhang gesehen. Allzu viel ist bislang über das Funktionieren dieser sogenannten Darm-Hirn-Achse noch nicht bekannt. Forscher*innen vermuten, dass der Stoffwechsel der Darmbakterien das Zusammenspiel von Hirnbotenstoffen wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin beeinträchtigen könnte. Ein gesunder Darm ist also ein guter Anfang in Sachen Psyche und Gehirntätigkeit. Probiotische Lebensmittel wie Sauerkraut, Joghurt oder Kefir liefern unserer Darmflora wertvolle Milchsäurebakterien. Wer gerne mehr gesunde Abwechslung in seinen Speiseplan bringen möchte, ist mit den japanischen Superfoods Kimchi, Tempeh und Miso gut beraten. Die beiden letzteren werden aus fermentiertem Soja hergestellt. Sie sind zudem hervorragende Proteinquellen. Die Miso-Suppe ist darüber hinaus dafür bekannt, unser Immunsystem zu stärken und depressive Symptome im Schach zu halten.

10. Dunkles Blattgemüse

Die ewigen Besten punkten auch in Sachen Mood-Food: Spinat, Mangold, Brokkoli, Rosenkohl und Grünkohl liefern Folsäure, die Vitamine A und C sowie Magnesium und natürliche Antioxidantien. Sie sind vielseitig in der Zubereitung und für Körper, Geist und Seele ein echter Gewinn.

Mood-Food ja, aber gesund

Der Griff zur Schokolade ist schon lange bekannt als Quick Fix bei einem Stimmungstief. Auch ein Teller Pasta oder eine dick mit Käse belegte Pizza kann unsere Laune im Handumdrehen heben. Auf Dauer sind das aber keine echten Lösungen, sondern nur kontraproduktive Versuche, das Problem zu kaschieren. Die gesundheitlichen Nachteile dieser Seelentröster wiegen schwerer als die wenigen Minuten Freude, die sie uns bescheren. Außerdem startet so ein nicht zu unterschätzender Kreislauf aus Frust- und Trostessen, der nicht selten in einer Essstörung endet. Je deutlicher wir uns den Zusammenhang zwischen unserer Ernährung und unserem Wohlbefinden machen, desto besser. Jeder Bissen zählt!