Essgewohnheiten, die du vermeiden solltest, wenn du abnehmen möchtest, sagen Ernährungsberater

Der Weg ist das Ziel

Abnehmen ist eine der größten Herausforderungen, die wir an uns selbst stellen können. Wer niemals unter Gewichtsproblemen zu leiden hatte, kann nicht einmal im Ansatz erahnen, wie schwer es jeden Tag aufs Neue fällt, den Kampf gegen die Lust am Essen zu führen. Abnehmen ist deshalb so schwierig, weil es inzwischen unzählige Empfehlungen gibt. Nicht wenige davon widersprechen sich selbst. Außerdem ist Essen sehr viel mehr als das bloße Stillen von Hunger. Es ist ein Genuss, ein Erlebnis für alle Sinne, ein gesellschaftliches Highlight und birgt auch sehr starke emotionale Komponenten. Wenn du ernsthaft Gewicht verlieren möchtest, haben wir hier ein paar No-Gos für dich zusammengefasst, die Ernährungsberater*innen dir dringend empfehlen würden, zu vermeiden:

1. Nebenbei essen

Wir essen im Gehen, stehend in der Küche, vor dem Fernseher, am Telefon und sogar am Arbeitsplatz vor dem PC. Auf diese Art und Weise können wir das Essen nicht nur nicht genießen, wir essen auch unbewusst sehr viel mehr, als wir eigentlich sollten. Nimm dir die goldene Regel zu Herzen: Essen nur im Sitzen und ohne jegliche Ablenkung. Nicht einmal am Smartphone spielen ist erlaubt! So bekommst du schon bald einen besseren Überblick, wie viel du im Laufe eines Tages eigentlich konsumierst.

2. Mahlzeiten auslassen

Wer nicht gerade intermittierendes Fasten praktiziert, sollte drei Mahlzeiten täglich zu sich nehmen. Im Idealfall liegen mindestens vier Stunden Pause dazwischen, in welchen wirklich, wirklich nichts gegessen oder genascht wird. Die Klassiker Frühstück, Mittagessen und Abendessen sorgen dafür, dass unser Blutzuckerspiegel stabil bleibt und wir vor Heißhungerattacken verschont bleiben. Außerdem bleibt unser Energielevel konstant und wir bleiben leistungsfähig, auch wenn wir auf Diät sind.

3. Keine Mittagspause machen

Wer einem Vollzeit-Job nachgeht, muss unbedingt eine Mittagspause machen, die diesen Namen auch verdient. Das heißt: Für mindestens eine halbe Stunde weg aus dem Büro oder vom Arbeitsplatz und irgendwo sitzend und in Ruhe eine Mahlzeit genießen. Auch hier schlägt sonst wieder das „Ich habe heute noch gar nichts gegessen-Phänomen“ gnadenlos zu und wir verlieren die Übersicht über unsere Kalorienbilanz. Außerdem ist der Hunger am Abend vermutlich kaum zum Aushalten, was uns erst recht wieder über die Stränge schlagen lässt.

4. Auf Crash Diäten setzen

Auch sie sind leider immer noch medial weit verbreitet und versprechen gar wunderbare Abnehmerfolge in kürzester Zeit. Die traurige Wahrheit ist leider die: Um ein Kilogramm Körpergewicht zu verlieren, müssen 7.000 Kalorien eingespart werden. Dass das nicht über Nacht, ja nicht einmal innerhalb einer Woche möglich ist, muss jeder und jedem klar sein. Selbst wenn du dich für eine Nulldiät entscheiden würdest: Das verlorene Gewicht besteht hauptsächlich aus Wasser und bleibt somit nicht langfristig verschwunden. Der Jo-Jo-Effekt ist zwar wissenschaftlich umstritten, solange jedoch nicht das Gegenteil der Fall ist, solltest du auch ihn dabei mitberücksichtigen und lieber auf eine nachhaltige Form der Gewichtsreduktion setzen.

5. „Fettarme“ und „zuckerfreie“ Lebensmittel essen

Lightprodukte enthalten zwar weniger Fett, dieses wird jedoch gnadenlos durch Zucker ersetzt. Außerdem führt eine fettarme Kost dazu, dass wichtige Funktionen deines Körpers beeinträchtigt werden und du schneller wieder hungrig wirst. Bei zuckerfreien Nahrungsmitteln verhält es sich so ähnlich: Erstens bedeutet „zuckerfrei“ nicht automatisch kalorienarm. Zweitens stehen gerade künstliche Süßstoffe noch immer in dem Verdacht, unsere Lust auf Süßes zu bestärken und uns unterm Strich somit keine Kalorienersparnis zu bescheren, im Gegenteil.

6. Schlingen statt Genießen

Versuche, jede Mahlzeit als etwas Besonderes zu zelebrieren. Wenn du ernsthaft auf Diät bist, wird sie das ohnehin bald sein. Decke den Tisch schön – auch nur für dich allein – und genieße jeden köstlichen Bissen. Das Hineinschlingen ist nicht nur ungesund, sondern lässt uns auch wieder den Überblick über die Gesamtmenge verlieren.

7. Smoothies oder Eiweiß-Shakes als Mahlzeitenersatz

Ein Getränk ist keine Mahlzeit. Unser Gehirn weiß das, unser Körper leider auch. Beim Kauen von fester Nahrung werden die Magensäfte stimuliert, die wesentlich dafür zuständig sind, dass sich nach dem Essen das Sättigungsgefühl einstellt.

Abnehmen ist eine Langstrecke, kein Sprint

Wenn du längerfristig Gewicht verlieren möchtest, musst du dein gesamtes Essverhalten hinterfragen und am besten für immer auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung umstellen. Lerne Kochen und beschäftige dich mit dem Kleingedruckten auf den Etiketten von Nahrungsmitteln und vor allem Fertigprodukten. Dein Körper und vor allem deine Gesundheit werden es dir danken.