6 Gründe, warum kluge Menschen lieber alleine sind

Allein in allerbester Gesellschaft

Wer es genießen kann, die meiste Zeit mit sich allein zu verbringen, hat nicht nur einen unschätzbaren Vorteil im Leben. Es geht sogar gleich eine ganze Reihe an Bonuspunkten mit dieser Eigenschaft einher. Eine davon konnten Studien inzwischen sogar belegen: Menschen, die gerne die Einsamkeit suchen, sind im Schnitt intelligenter als andere. Ob hier die Henne vor dem Ei da war oder umgekehrt, ist nicht bekannt. Tatsache ist, dass das Alleinsein nicht nur unseren Charakter festigt und uns davor bewahrt, lauwarme oder vielleicht sogar schlechte Kompromissbeziehungen einzugehen. Wer mit sich allein gut zurecht kommt, wird niemals einsam sein oder abhängig von der Gunst und Anwesenheit anderer. Doch es hat noch sechs weitere, erstaunliche Vorteile, wenn man nicht notwendigerweise ein geselliger Typ ist:

1. Alleinsein unterstreicht die Individualität 

Wer schon seit Kindertagen das Gefühl hatte, in kein Schema zu passen und keine Erwartungshaltung so recht erfüllen zu können, darf diesen Umstand als Erwachsener nach Herzenslust zelebrieren und zu seinem ganz persönlichen Markenzeichen machen. Wer gerne einzigartig ist, bleibt überdurchschnittlich oft auch lieber allein. Das Leben als Single bietet Entfaltungsmöglichkeiten ohne Grenzen. Kein/e Partner*in setzt Limits oder engt mit der eigenen Erwartungshaltung die persönlichen Möglichkeiten ein. Sich jeden Tag völlig losgelöst von der gesellschaftlichen Norm bewegen und verhalten zu können, macht einen nicht nur zu Königin oder König der eigenen vier Wände. Es führt auch dazu, dass Potenzial bis zur Neige ausgeschöpft werden kann und kein Talent unerforscht bleiben muss.

2. Man schätzt andere Menschen wieder mehr

Sollen die Mitmenschen wieder mehr gelten, macht man sie einfach zu einem seltenen Ereignis in seinem Leben. Menschen sind fordernd, anstrengend und manchmal einfach zu viel des Guten. Singles und moderne Eremiten sind nicht zwangsläufig geborene Misanthropen. Sie mögen ihre Zeitgenoss*innen durchaus, bevorzugen aber ihre Gesellschaft in homöopathisch verträglichen Dosen. Nach einem Treffen oder geselligen Event benötigen sie dann wieder einige Tage intensiver Ruhe und Abgeschiedenheit, um die vielen Eindrücke zu verarbeiten und Kraft zu tanken. Besonders intelligente Menschen brauchen Zeit, um Eindrücke und Erlebnisse richtig einsortieren zu können. Da sie meist aufmerksam und gute Zuhörer*innen sind, erleben sie das Zusammentreffen mit anderen Menschen als überdurchschnittlich intensiv.

3. Alleinsein dient als Vorbereitung für die Zukunft

In einer Gruppe ist es manchmal schwierig, die für sich selbst beste Option zu erkennen. Man möchte vielleicht auch nicht mit vagen Plänen an die Öffentlichkeit gehen, bevor diese Hand und Fuß haben und spruchreif sind. Wer viel Zeit mit sich allein genießen darf, kann sich daher in Ruhe Gedanken über die Zukunft machen. Die Gefahr, jemanden auszugrenzen oder zu verletzen, weil sie oder er vielleicht nicht Teil dieser Szenarien ist, entfällt damit komplett. Es ist traurig, aber wahr, dass man immer wieder Weggefährt*innen verliert, wenn man sich als Person weiterentwickeln möchte. Diese Erfahrung kann noch früh genug eintreten, sie muss nicht schon in der Planungsphase zur Realität werden. Wer sich in Zukunft als Teil einer Paarbeziehung oder gar mit der Gründung einer eigenen Familie befasst sieht, kann das Alleinsein hervorragend nutzen, um sich über die Rahmenbedingungen im Klaren zu werden. Es hilft enorm, zumindest zu wissen, welche Art von Partnerschaft man NICHT möchte.

4. Produktivität sticht Geselligkeit

Ein gemeinsames Merkmal vieler überdurchschnittlich erfolgreicher Menschen ist ihre Tendenz zum Rückzug. Die größten Erfindungen der Menschheit wurden von Eigenbrötlern und Sonderlingen getätigt, die nur selten am gesellschaftlichen Parkett anzutreffen waren. Sie saßen lieber in ihren Labors, Garagen oder Hobbykellern und tüftelten an ihren Erfindungen, komponierten bahnbrechende Symphonien oder schrieben Bücher, die die Welt veränderten. Außerdem spielt natürlich auch der Zeitfaktor eine Rolle. Wer viel allein sein kann, hat mehr Stunden pro Tag übrig, um seine Interessen voranzutreiben. Smarte Singles sind daher auch in der heutigen Zeit eher erfolgreich und schaffen mehr als andere Zeitgenoss*innen, die sich in ihrer Freizeit gern als Salonlöwen und Stimmungskanonen betätigen. Einer der Gründe dafür wird im nächsten Punkt erörtert, denn:

5. Ruhe fördert Kreativität

Wer ganz bei sich und ungestört arbeiten kann, wird sich irgendwann vor Ideen und Geistesblitzen kaum mehr retten können. Erst wenn die eigenen Gedanken zur Ruhe kommen, ist unser Verstand bereit für Neues. Selbst für wenige Minuten ist es unserem Hochleistungsgehirn nämlich nicht möglich, an nichts zu denken. Auch wenn wir schlafen, arbeitet unser Denkvermögen im Untergrund weiter. Doch es ist auch eine schlichte Frage der Zeit. Singles und Alleinlebende haben mehr Ich-Zeit übrig, um ihre Hobbies und kreativen Leidenschaften überhaupt pflegen zu können. Das Erschaffen von Kunstwerken braucht nicht nur eine gute Idee oder noch nie dagewesene Eingebung, sondern vor allem Zeit. Je mehr Raum uns also zur Verfügung steht, um innovativen Ideen und Inspiration die Tür zu öffnen, desto mehr beginnt unsere Kreativität sich zu entfalten. Es ist kein Zufall, dass Genies wie Paul Gauguin oder Ernest Hemingway erst die Abgeschiedenheit einer Insel suchen mussten, um ihre größten Erfolge auf die Leinwand oder zu Papier bringen zu können. 

6. Verschiedene Perspektiven eröffnen sich

In Gesellschaft anderer sind wir zum Teil regelrecht belagert mit deren Meinungen. Im Dschungel dieser zahllosen Wortspenden kann man schon mal den Überblick verlieren. Meist gelingt es den besonders überzeugenden, dominanten Zeitgenoss*innen auch immer wieder, die allgemeine Meinung in eine bestimmte Richtung (nämlich ihre eigene) hinzubewegen. Sind wir hingegen mit uns allein, haben wir die nötige Ruhe, um wirklich alle Seiten einer Sache zu betrachten und Pro und Contra ausgiebig gegeneinander abzuwägen. In der Ruhe liegt die Kraft – das bezieht sich nicht nur auf die körperliche Kondition und Ausdauer, sondern vor allem auch auf unsere mentale Beschaffenheit. In der Stille der ganz persönlichen Einsiedler-Klause schaffen wir so manchen Perspektivenwechsel, der uns in der Hektik des geselligen Beisammenseins nicht so leicht gelingen würde. Die Folge davon ist ein toleranter Geist und eine Sichtweise, die stets offen für Neues bleibt. Wer ständig nur in der Gruppe operiert, übernimmt hingegen irgendwann die Meinung der Anführer*innen und schließt sich der Allgemeinheit an. Für die Individualität des Geistes bleibt dort kein Platz.

Smarte Singles – glückliche Singles

Die Quintessenz des Alleinseins ist eine gute, solide Basis zur eigenen Persönlichkeit. Wer mit sich selbst zum überwiegenden Teil im Reinen ist, braucht erstaunlich wenig Input von außen, um ein glücklicher Mensch zu sein. Für Außenstehende fällt es immer noch schwer zu begreifen, wie man allein und glücklich zur selben Zeit sein kann. Sie verwechseln immer noch das Alleinsein mit der Einsamkeit. Dabei haben wir alle die Wahl. Gerade im Internet-Zeitalter geht nichts schneller und einfacher, als mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, wenn man dies denn möchte. Mitleid oder gar Geringschätzung sind daher definitiv fehl am Platz. Menschen, die das Alleinsein genießen und sogar wahrlich zelebrieren können, sind alles andere als bemitleidenswert und erbärmlich. Sie sind ausgesprochen klug, kreativ und erfolgreich. Und sie haben eine der wichtigsten Lektionen des Lebens begriffen: Es ist besser, allein zu sein, als in schlechter Gesellschaft. Oder, wie Paulo Coelho es mit dem Titel eines seiner Bücher auf den genialen Punkt bringt: Der Sieger bleibt allein.