gebrochenes Herz

Gebrochenes Herz: Das passiert mit deinem Körper!

Weil unser Herz nicht nur ein Muskel ist

Ein gebrochenes Herz ist schon lange kein reines Phänomen der emotionalen Liga mehr. Das „Broken Heart Syndrome“ etwa kennt die Medizin schon lange, auch wenn es nach wie vor schwer zu beweisen ist, dass physische Erkrankungen auf Liebeskummer zurückzuführen sind. Doch auch dieses Trauma ist inzwischen schon besser erforscht und vor allem: streng wissenschaftlich unter die Lupe genommen worden. Es gibt unumstößliche Beweise dafür, dass ein gebrochenes Herz uns nicht nur emotional aus der Bahn wirft, sondern auch an unserem Körper seine Spuren hinterlässt. Wir stellen dir daher hier 10 Auswirkungen vor, die Herzschmerz nachweislich auf deinen Gesundheitszustand haben kann:

1. Dein Appetit verändert sich

Herzschmerz und die Liebe: Beide gehen durch den Magen. Verlieren wir unsere Liebsten, verlieren wir häufig mit ihnen auch unseren Appetit. Allein schon der bloße Gedanke an das Essen graut uns und verursacht uns Übelkeit und Bauchschmerzen. Mit der Lebensfreude haben wir dann auch die Freude am Genuss und an den schönen Dingen des Lebens verloren. Manche Menschen möchten am liebsten unsichtbar werden und einfach von dieser Welt verschwinden. Der schnellste und einfachste Weg, dieses traurige Ziel zu erreichen, scheint die Verweigerung der Nahrungsaufnahme zu sein. Sie möchten nicht mehr wahrgenommen werden und werden immer dünner. Doch auch der umgekehrte Fall ist möglich. Emotionale Esser*innen müssen bei Liebeskummer zu Bergen von ungesunden Lebensmitteln greifen, um sich gefühlsmäßig halbwegs aufrecht zu halten. Besonders fettes und zuckerreiches Junkfood sowie Süßigkeiten ohne Ende stehen dann auf unserem Speiseplan, und zwar in rauen Mengen. Wir versuchen damit, die Leere in unserem Inneren irgendwie zu füllen, die der Weggang unserer Liebsten hinterlassen hat. Allein: Gelingen wird uns das nicht, im Gegenteil. Eine ganze Reihe von Folgeerkrankungen können wir mit dieser ungesunden Trauerbewältigungsstrategie auf den Plan rufen.

2. Gastritis kann eine Folgeerscheinung sein

Die veränderten Essgewohnheiten sind nur ein möglicher Auslöser für eine handfeste Gastritis. Bei dieser Schädigung mit anschließender Entzündung der Magenschleimhaut kann es zu Schmerzen und unangenehmen Begleiterscheinungen kommen. Während Kummer und Ärger natürlich auch dafür verantwortlich sein können, sind die Hauptauslöser jedoch eher in einem ungesunden Lebensstil zu suchen, der uns häufig über eine Trennung hinwegtrösten soll. Ganz vorne mit dabei sind fette und scharf gewürzte Speisen, große Mengen Kaffee und übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum. Das Hineinschlingen großer Mengen in kürzester Zeit, wie es emotionale Esser oder Frust-Esser häufig tun, ist ebenfalls die reinste Folter für unseren Magen.

3. Dein Immunsystem wird anfällig

Liebeskummer wird von unserem Organismus wie Stress wahrgenommen. Sämtliche Systeme sind in Alarmbereitschaft, die Ernährung ist außer Rand und Band und an heilsamen Schlaf ist nicht zu denken. All das wirkt sich negativ auf den Schutzwall unseres Körpers aus, unser Immunsystem. Wir schwächen es, sodass grippale Infekte und Erkältungen leichtes Spiel mit uns haben. Aus diesem Grund werden wir häufig körperlich krank, wenn eigentlich „nur“ unser Herz und unsere Seele die Leidtragenden sind.

4. Dein Körper verkrampft sich

Vielleicht bemerken wir es in dem ganzen Drama einer Trennung kaum, aber unser gesamter Bewegungsapparat geht in eine Art Abwehrhaltung, wenn wir großen Kummer, Wut, Angst oder Scham empfinden. Klassischer Liebeskummer tritt häufig mit Verspannungen und einem Verkrampfen unseres Körpers auf. Wahrscheinlich würden wir am liebsten aus unserer Haut heraus, was aber natürlich nicht möglich ist. Also ballen wir die Fäuste, beißen die Zähne zusammen und können uns nicht zwischen Flucht- und Kampfmodus entscheiden.

5. Depressive Episoden treten auf

Wer würde sich bei akutem Liebeskummer nicht am liebsten den ganzen Tag im Bett verstecken, Tonnen von Eiscreme verputzen und die Welt einfach aus dem eigenen Leben aussperren? Solche Episoden des Rückzugs von der Außenwelt sind nach einer schlimmen Trennung ganz normal. Problematisch wird die Sache allerdings, wenn aus Tagen Wochen oder gar Monate werden. Gerade in Phasen emotionaler Ausnahmezustände sind wir anfällig für Depressionen. Wir bitten sie sogar herein, indem wir in Selbstmitleid versinken, ungesunde Nahrung oder gar keine zu uns nehmen und keinen Schritt vor die Tür gehen.

6. Schwerwiegende chronische Erkrankungen können die Folge sein

Herzschmerz an sich klingt noch eher harmlos. Die körperlichen Folgeerscheinungen sind nicht zu unterschätzen und lösen in Wahrheit sogar eine Art Domino-Effekt in unserem Organismus aus. Es beginnt mit Liebeskummer, der sich zu einer Depression entwickeln kann. Diese ist dann leider die Ausgangslage für viele schwerwiegende chronische Krankheitsbilder wie zum Beispiel entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen, Diabetes oder Adipositas. Studien zufolge können wir wegen einer Depression sogar an Alzheimer erkranken.

7. Du leidest unter Gewichtsschwankungen

Es erklärt sich aus den bereits angeführten Punkten zum Thema Ernährung und Appetit. Einige Menschen verlieren massiv an Gewicht, nachdem sie eine Partnerin oder einen Partner verloren haben. Wieder andere stürzen sich in Berge von Essen und legen sich einen regelrechten Schutzpanzer aus Körperfett zu. Beide Extreme kommen recht häufig vor, und beide sind nicht gerade gesund. Massive Schwankungen des Körpergewichts sind purer Stress für unseren Körper. Wobei ihn ein Zuviel tendenziell weniger stört als der plötzliche Verlust seiner stillen Reserven für schlechte Zeiten. Rapider Gewichtsverlust lässt in unserem Stoffwechsel sämtliche Alarmglocken schrillen. Eine stete Gewichtszunahme ist hingegen vorerst eher ein willkommenes Aufstocken der Fettreserven. Erst, wenn das Übergewicht bedenklich wird und sich negativ auf unsere Gelenke und Herz-Kreislauf-Funktionen auswirkt, macht sich auch dieses Liebeskummer-Symptom negativ bemerkbar.

8. Dein Menstruationszyklus läuft aus dem Ruder

Trennung kann nicht nur uns und unseren Seelenfrieden ganz ordentlich aus dem Konzept bringen. Unser Menstruationszyklus, der nun einmal von Hormonen gesteuert wird, kann ebenfalls deutlich in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei manchen Frauen bleibt die Periode vollständig aus, wieder andere bekommen Zwischenblutungen oder der gesamte Zyklus verlagert sich zeitlich nach hinten. Hier ist leider alles möglich.

9. Haare können dir ausfallen

Im antiken Griechenland galt das völlige Abrasieren der Kopfbehaarung als Zeichen tiefer Trauer. Unser Körper scheint dieser Tradition zu folgen. Viele Menschen bemerken nach einer Trennung, dass ihnen vermehrt Haare ausfallen, jedenfalls mehr als die üblichen 120 bis 150 pro Tag. Auch hier spielen mehrere Faktoren zusammen. Die Ernährung ist sicher einer davon, Stress und hormonelles Ungleichgewicht sind die beiden anderen.

10. An Schlaf ist nicht zu denken

Wenn unsere Gedanken einfach nicht zur Ruhe kommen wollen, kann es der Rest von uns bedauerlicherweise auch nicht. Wir wälzen uns rastlos im Bett umher, Schlaf jedoch will sich partout keiner einstellen. Auch diese Episoden sind bis zu einem gewissen Grad ganz normal. Unser Herz braucht Antworten, die unser Verstand ihm nicht geben kann. In der Folge herrscht Aufruhr in unserem kompletten Organismus, der alle Stücke spielt, nur eben kein Schlaflied.

Fazit: Leidet das Herz, leiden Körper, Geist und Seele

Dass unser Herz mehr als nur ein Fleischklops ist, hat auch die Schulmedizin inzwischen schon erkannt. Das „Broken Heart Syndrome“ ist nur ein medizinisches Phänomen, das mit Kummer und Herzschmerz einhergeht. Menschen nach Herztransplantationen bemerken ebenfalls mitunter recht radikale Veränderungen an ihrem Gefühlsleben. Ein bloßer Muskel ist das Herz also nicht, weshalb wir es auch leider nicht trainieren und gegen Enttäuschungen, Kummer und Trauer abhärten können. Gegen die Liebe ist bekanntlich kein Kraut gewachsen, gegen Liebeskummer bedauerlicherweise auch nicht.

https://www.psychologytoday.com/us/blog/rhythms-recovery/202007/the-truth-about-broken-hearts#:~:text=A%20%E2%80%9Cbroken%20heart%2C%E2%80%9D%20%E2%80%9C,to%20heart%20disease%20and%20PTSD.