Erstaunliche Fakten über die menschliche Attraktivität, die du sicher nicht gewusst hast

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Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Wir sehen nur mit dem Herzen gut – lehrte uns der kleine Prinz. Und schön ist letztendlich alles, was wir mit Liebe betrachten. Über kaum ein anderes Phänomen der menschlichen Existenz wird so viel gegrübelt und geforscht wie über die Attraktivität. Fast scheint es, als ob wir unser halbes Leben damit zubringen, uns für andere Menschen in Schale zu werfen. Denn: Für uns selbst tun wir das leider viel zu selten. Wenn doch, dann immer mit Argusaugen und fast immer nur mit harscher Kritik und tiefer Enttäuschung als Ergebnis. Was wir als Erwachsene unter „Attraktivität“ verstehen, ist allerdings ein Trugbild. Es entstand zum überwiegenden Teil in unserer Kindheit und Jugend, den Rest haben dann noch verlässlich die Medien erledigt. Studien zufolge werden die meisten von uns von ihren Mitmenschen als wesentlich attraktiver wahrgenommen als wir selbst das tun. Ein guter Grund, um einmal hinter die Kulissen des schönen Scheins und der bloßen Optik zu blicken. Wir stellen dir ein paar erstaunliche Fakten über Schönheit und Attraktivität vor.

1. Sport macht sexy

Keine Sorge! Das soll nicht schon wieder ein Aufruf zu mehr Sport und Training sein, damit das Sixpack Einzug hält und ein männlicher Muskeltonus seinen unwiderstehlichen Charme versprühen kann. Doch es hat einen Grund, warum Fitnessstudios, Laufgruppen und Co. eine echte Fundgrube in Sachen Liebe sind. Wenn wir trainieren, bekommt unser Körper durch die Muskelkontraktionen eine andere Spannung. Diese sorgt für einen aufrechten, selbstbewussten Gang, geschmeidigere Bewegungen, und der Rausch der Glücks-Hormone lässt uns strahlen. 

2. Unerreichbare Menschen sind automatisch attraktiver 

Auch hier schlummert eine sehr alte, aber wahre Weisheit des Lebens: Das Gras auf der anderen Seite war schon immer grüner, die Kirschen in Nachbars Garten verlockender, und was wir nicht haben können, reizt uns umso mehr.

3. Die Macht der Hormone hat uns fest im Griff

Frauen wirken auf Männer attraktiver, wenn sie in ihrem Zyklus den Zeitpunkt des Eisprungs erreichen. Männer hingegen wirken dann anziehender auf das andere Geschlecht, wenn sie mehr Testosteron produzieren als ihre Mitstreiter. Auch Pheromone wirken auf Frauen unwiderstehlich. Allerdings dauert es gut 15 Minuten, bis die aufregende Botschaft dieser Botenstoffe in unserem Gehirn angekommen ist.

4. Ein tiefer Blick in die Augen kann entscheidend sein

Dass Männer Frauen mit großen Pupillen sexy finden, ist weitgehend bekannt. Doch auch ein dunkler Ring um die Iris herum, der sogenannte Limbusring, macht attraktiv. Er verblasst mit den Jahren, ist also ein deutliches Merkmal von Jugend und Vitalität. Außerdem kann man ihn bei hellen Augen besser erkennen als bei dunklen. Dies ist der Grund dafür, warum Männer blaue und grüne Augen bei Frauen bevorzugen.

5. Ähnlichkeiten gewinnen

Wir sehen es meist erst im hohen Alter deutlich, doch wir tendieren bei der Partner*innenwahl zu Menschen, die uns ähnlichsehen. Doch damit nicht genug. Mindestens ebenso oft suchen wir das Gesicht unserer Mütter und Väter in unseren besseren Hälften.

6. Der Mythos von Black Beauty lebt

Schwarze Kleidung macht uns nicht nur schlanker und größer. Neuesten Studien zufolge wirken wir damit automatisch attraktiver, erotischer und geheimnisvoller. Außerdem attestieren wir schwarz gekleideten Menschen mehr Intelligenz. Die Farbe Rot liegt in Sachen Attraktivitäts-Booster inzwischen abgeschlagen auf Platz 2. 

7. Immer der Nase nach!

Auch das Sprichwort „Jemanden nicht riechen können“ hat tiefere Bedeutung für das zwischenmenschliche Zusammenleben. Wir entscheiden anhand des Geruchs innerhalb von Sekunden, ob dieser Mensch für uns als Partner*in in Frage kommt. Unser Gehirn ist dabei immer auf der Suche nach größtmöglicher Diversität des Genpools. Und diese komplexen Voraussetzungen können wir tatsächlich am Geruch erkennen. Gemeint ist damit allerdings nur der Körpergeruch. Parfum und Aftershave können unsere Nase weder ablenken noch täuschen.

8. Hunger verändert unser Schönheitsideal

Wir wissen inzwischen, dass wir niemals hungrig einkaufen gehen sollten. Wir kaufen dann nicht nur mehr, sondern auch Dinge, die wir gar nicht benötigen. Männer, die hungrig sind, bevorzugen Studien zufolge kurvenreichere Frauen als im gut gesättigten Zustand. 

9. Unsere Stimme sagt mehr als tausend Worte

Was wir sagen ist beim Kennenlernen zweitrangig. Viel wichtiger ist unsere Stimmlage dabei. Männer bevorzugen angenehme weiche Frauenstimmen, die weder zu hoch noch zu tief klingen. Außerdem wird leise dabei deutlich vorgezogen. Frauen lieben tiefe, sehr männliche Stimmen, da dies angeblich Stärke und Schutz signalisiert.

10. Körpersprache sticht Schönheit

Ein ausgesprochen interessantes Experiment setzte zwei Frauen jeweils allein in ein Café. Die nur durchschnittlich Attraktive wurde angehalten, mit ihren Haaren zu spielen, ihren Hals zu berühren und ihre Arme zu verschränken. Außerdem sollte sie immer wieder kurze Blicke durch das Lokal schweifen lassen und mit hochgezogenen Augenbrauen lächeln. Eine überdurchschnittlich schöne Frau bekam die Anweisung, einfach nur die Zeit des Versuchs im Café abzusitzen. Was geschah? Die Dame, die sich exzessiv den Tricks der Körpersprache bediente, wurde in einer Stunde von vier Männern angesprochen. Die schöne, aber reglose Konkurrentin hingegen kein einziges Mal.

11. Abkürzung gefällig? Bitte lächeln!

Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln. Dieses Zitat unbekannter Herkunft sagt alles, was man darüber wissen muss.

12. Wütend macht stark

Frauen finden die Gesichter von wütenden Männern erstaunlicherweise überdurchschnittlich attraktiv. Forscher*innen vermuten, dass auch hier Faktoren wie Stärke, Überlegenheit und Beschützerinstinkt damit verknüpft werden.

13. Ältere Eltern, ältere Partner*innen

Als Kinder von Eltern, die erst in ihren 30ern oder 40er Nachwuchs bekamen, suchen wir uns später Partner*innen, die älter sind als wir. Warum? Auch hier prägt uns das Bild der reiferen, vertrauten Gesichter aus Kindertagen.

14. Perfektion? Nein, danke!

Ein Sprachfehler, eine Zahnlücke, Sommersprossen oder Grübchen: Männer lieben diese Imperfektionen an Frauen. Diese hingegen sind ganz fasziniert von Narben, die den männlichen Luxuskörper interessanter machen.

15. Männerhände im Fokus

Frauen auf Partnersuche sind auf den Ringfinger fokussiert. Allerdings nicht auf ihren eigenen und das hoffentlich bald zu erwartende schmückende Beiwerk für diesen. Männer wirken attraktiver, wenn ihr Ringfinger länger ist als ihr Zeigefinger. Eine wissenschaftliche Erklärung gibt es dafür bislang leider nicht. Die Frauen fanden diese Männer im Rahmen einer Studie insgesamt einfach „maskuliner“.

Magie versus Evolutionsbiologie

All diese Fakten entzaubern unsere romantische Vorstellung von Attraktivität und Anziehung natürlich schon sehr. Allerdings ist es auch tröstend, dass Schönheit so individuell ist wie wir Menschen selbst, ungeachtet, was eine milliardenschwere Medien- und Werbeindustrie uns vorgaukeln möchte. Wenn wir unser Gegenüber attraktiv finden, dann hat das sehr viel mehr Gründe als nur gutes Aussehen. Innerhalb von Sekunden scannt unsere Biologie neue Bekanntschaften auf ihr Potenzial ab, unsere Partner*innen fürs Leben zu werden. Nicht vergessen sollten wir jedoch dabei, dass „Leben“ für die Evolution hauptsächlich Fortpflanzung bedeutet. Ein Mensch, den wir spontan gut riechen können und der uns im Sekundenbruchteil schlichtweg den Atem raubt, kann kurzfristig eine prickelnde und spannende gute Wahl sein. Ob sie oder er mit uns die Langstrecke bewältigt, die den meisten von uns vorschwebt, zeigt sich erst mit der Zeit. Bis dahin gilt: Schön ist alles, was uns gefällt. Eine Norm oder ein Schema gibt es dafür nicht.