Diese attraktiven Eigenschaften finden Menschen anziehend

Weder Schönheit noch Geld oder Macht 

Wer immer dachte, diese drei Pfeiler sind die Säulen zwischenmenschlicher Anziehung, irrt sich erfreulicherweise gewaltig. Auch gesellschaftlicher Status, Ruhm oder Erfolg stehen nicht ganz oben auf der Liste jener Eigenschaften, die uns für unsere Umwelt anziehend oder gar unwiderstehlich machen. Streng genommen sind es Qualitäten, die bereits die Generation unserer Großeltern schon zu schätzen wusste. Gut zu wissen, dass diese Charakter-Basics anscheinend niemals aus der Mode kommen. 

1. Gepflegte Umgangsformen und gute Manieren

Hier punkten Männer bei Frauen gleichermaßen wie umgekehrt. Die Tür aufhalten, aus dem Mantel helfen und ein höflicher Umgangston öffnen auch Tür und Tor zu unserem Gegenüber. Auch Männer mögen bevorzugt Frauen, die charmant und liebenswürdig sind, und zwar ohne strategische Absicht oder Hintergedanken. Wer authentisch auf andere wirkt und die gute Kinderstube auch Menschen gegenüber präsent hat, die beispielsweise in Service- oder Dienstleistungsberufen tätig sind, wirkt automatisch attraktiver auf uns. Wer jedoch beim ersten Date unhöflich zur Kellnerin oder dem Barkeeper ist, sollte kein zweites Date verdient haben. Außer man mag es gerne masochistisch und bevorzugt einen Alltag im ständigen Kampf. 

2. Gefühle zulassen

Dieser Punkt meint nicht, dass man sich von Emotionen bestimmen oder vielleicht sogar überrollen lassen sollte. Weder Männer noch Frauen schätzen es, wenn Partnerin oder Partner in der Öffentlichkeit emotional werden. Es geht darum auszudrücken, wie man sich fühlt und darüber auch sprechen zu können. Frauen fällt das tendenziell eher leichter als Männern. Gerade deswegen schätzen Frauen es am starken Geschlecht, wenn die Gefühlslage zumindest ungefähr kommuniziert werden kann. Eine Art emotionale Wettervorhersage, mit deren Hilfe immerhin klar ist, ob die Sonnencreme oder der Regenschirm das empfohlene Accessoire der Stunde ist, würde schon ausreichen. Wer weder Ärger noch Angst oder Frustration an sich wahrnehmen kann, wird sich mit Freude, Zuneigung und dem größten Gefühl von allen – der Liebe – erst recht schwertun. Mysteriöse Unbekannte und undurchschaubare Bad Boys mögen in Hollywoodfilmen interessante Charaktere sein. Im täglichen Leben sollten wir unsere Zeit nicht mit Gedankenlesen verbringen müssen, um einschätzen zu können, wie es unseren Partner*innen gerade geht.

3. Sinn für Humor

Frauen lieben Männer, die sie zum Lachen bringen können. Doch auch Männer schätzen Sinn für Humor an einer Frau. Besonders hoch geschätzt wird es, wenn Partnerin oder Partner auch über sich selbst lachen kann und sich nicht allzu ernst nimmt. Derselbe Sinn für Humor kann nicht nur einen Abend retten, er kann tatsächlich eine ganz gute Ausgangsbasis für eine gemeinsame Zukunft sein. Eine Partnerin, die alles auf die Goldwaage legt und ein Partner, der todernst und mit dem Schmerz der ganzen Welt beladen durchs Leben geht, wird dieses den Mitmenschen über kurz oder lang ganz schön schwer machen. In Sachen Humor auf einer Wellenlänge zu sein, bedeutet zudem eine ähnliche Weltanschauung und ein Wertebild, das jenem der/des anderen entspricht. 

4. Intelligenz 

Wir sprechen hier nicht von Universalgelehrten oder Genies, die täglich mit ihren Erfindungen die Welt retten. Aber ein Mindestmaß an Hausverstand und ein durchschnittlich waches Interesse an Politik und Weltgeschehen sollte ein erwachsener Mensch mit in die Gesamtgleichung bringen. Wer nicht weiß, wer Angela Merkel ist, hat Vergangenheit und Gegenwart verschlafen und wird daher auch keine allzu vielversprechende Zukunft haben. In der Geschichte der Menschheit hätten all jene niemals überlebt, die ihre Sinne nicht bestmöglich im täglichen Leben unter Beweis stellen konnten. Auch im zwischenmenschlichen Bereich sollten Verstand und Gefühl sich mindestens die Waage halten. Selbst wenn die körperliche Anziehung zu Beginn des Kennenlernens dominiert, wird sie sich früher oder später auf ein sozial verträgliches Durchschnittspensum einpendeln. Spätestens dann ist es ganz hilfreich, wenn man sich auch ein wenig miteinander unterhalten kann. Was sich nur anzieht, um sich auszuziehen, wird keine allzu lange Erfolgsgeschichte vorweisen können.

5. Selbstvertrauen

Damit ist nicht unbedingt gemeint, sich automatisch für Gottes Geschenk an die Menschheit zu halten. Aber eine realistische Einschätzung, was man als Frau oder Mann so draufhat, schadet keinesfalls. Männer blicken hier gerne auf Beruf, Karriere und die Sicherheit, die sie einer Frau in finanzieller Hinsicht bieten können. Frauen betrachten ihren Wert als selbständige und gleichberechtigte Partnerin, die in die Gesamtgleichung namens Beziehung mindestens 50 Prozent einbringen kann, wenn nicht sogar mehr. Wer hingegen ständig im Jammertal zuhause ist und nach Bestätigung von außen lechzt, wirkt hilflos und bedürftig. Mitleid ist keine ertragreiche Basis für eine Beziehung. Ein gesundes Selbstbewusstsein, ohne arrogant oder überheblich zu sein, wirkt wie ein Magnet auf andere Menschen. Selbstbewusste Charaktere bieten zudem ihrem Gegenüber Raum und lassen gerne auch andere zu Wort kommen. Sie würden niemals herablassend reagieren oder andere in Verlegenheit bringen, nur um selbst besser dazustehen. 

6. Motivation und Zielstrebigkeit

Diesen Punkt finden besonders Frauen an Männern attraktiv. Umgekehrt kann leider so manche Frau ein Lied davon singen, dass Männer nach wie vor von allzu hohen Ambitionen nicht gerade angetan sind. Insgesamt bedeuten diese beiden Eigenschaften jedoch, dass man im Leben gerne vorwärtskommen und etwas erreichen möchte. Damit ist nicht nur beruflicher Erfolg gemeint. Ein hoch gestecktes Ziel verfolgen kann man ebenso im Sport, bei Vereinstätigkeiten oder einem Hobby, dessen Pflege Hingabe und Ehrgeiz erfordert. Ein Ziel vor Augen zu haben, bedeutet über den Tellerrand des Ist-Zustandes hinaus zu blicken und im Leben auf jeden Fall noch etwas vor zu haben. Stillstand bedeutet Friedhof. Doch Vorsicht bei Menschen, die ihren vielversprechenden und blumigen Worten keine Taten folgen lassen. Fast noch schlimmer, als gar keine Pläne für die Zukunft zu haben, ist es, immer nur in schillernden Farben darüber zu sprechen, ohne jemals den ersten Schritt zu tun. 

Attraktivität als Gesamtpaket 

Wir Menschen sind bekanntlich mehr als nur die Summe unserer Eigenschaften. Natürlich spielt das äußere Erscheinungsbild eine Rolle dabei, ob wir jemanden spontan anziehend finden oder nicht. Natürlich werden auch gesellschaftlicher Status und beruflicher Erfolg Faktoren sein, die mitbestimmen, ob und wie sehr wir von unseren Mitmenschen beeindruckt sind. Das Streben nach Schönheit und Sicherheit steckt in unseren Genen. Aber auch das Bedürfnis, uns mit Gleichgesinnten zu umgeben, scheint die Natur uns als praktisches Geschenk mit auf den Lebensweg gegeben zu haben. Gleich und gleich gesellt sich nicht umsonst so gern. Gegensätze mögen wir ab und zu tatsächlich anziehend finden, weil sie auf den ersten Blick etwas repräsentieren, das uns zu fehlen scheint. Im Alltag jedoch setzen wir lieber auf Motivation, Verstand, Höflichkeit, Umgangsformen, Selbstvertrauen und Sinn für Humor. Schon der Talmud wusste: Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal. Wer an sich selbst Defizite erkennt, kann daran arbeiten oder sich professionelle Hilfe von außen holen. Seinen Charakter kann man immer wieder formen. Die essenziellen Eigenschaften dafür sind lern- und trainierbar. Auch beruhigend zu wissen: Alle diese Fähigkeiten kosten nichts. Sie wurden uns im Idealfall in die Wiege gelegt oder waren zumindest später im Leben Bestandteil unserer Erziehung und Ausbildung. An sich selbst und den eigenen Stärken und Schwächen laufend zu arbeiten, schadet ohnehin nicht. Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört bekanntlich auf, gut zu sein.