7 Gründe, warum Leute dich ignorieren

Niemand ist (gern) eine Insel

Wir Menschen leben von sozialen Kontakten. Wir brauchen die regelmäßige gesellschaftliche Interaktion mit anderen Menschen von Natur aus so dringend wie die Luft zum Atmen. Manche von uns benötigen mehr davon, andere kommen über längere Strecken auch ganz hervorragend mit sich allein klar. Doch was läuft falsch im Leben, wenn wir uns plötzlich allein auf weiter Flur wiederfinden, obwohl wir das gar nicht möchten? Wenn sich über die Jahre hindurch ein Kontakt nach dem anderen aus unserem Dunstkreis entfernt hat? Wenn du an einem Punkt im Leben angelangt bist, wo niemand mehr mit dir sprechen, deine Anrufe annehmen oder Zeit mit dir verbringen will, wird es höchste Zeit für eine Bestandsaufnahme. Der kleinste gemeinsame Nenner in diesem Szenario bist nämlich du, niemand sonst. Wenn deine Mitmenschen dich (plötzlich) links liegen lassen, könnten folgende Gründe dafür verantwortlich sein:

1. Du bist zu fordernd

Egal, ob du eine Drama-Queen oder hauptberuflich hilflos bist: Dein Umfeld ist nicht dazu da, deine Bedürfnisse zu erfüllen oder deine Probleme zu lösen, ohne dafür (jemals) eine Gegenleistung zu erhalten. Zwischenmenschliche Beziehungen sind keine Einbahnstraßen. Falls sie wie eine solche behandelt werden, findest du dich am Ende in einer Sackgasse wieder. Mag sein, dass es in deinem Leben hauptsächlich um dich geht. Wenn auch andere Menschen darin vorkommen sollen, wird es allerdings Zeit, vom Ich-Modus auf den Wir-Modus umzuschalten. 

2. Du bist zu negativ

Wenn du zur Spezies der Energievampire zählst, an nichts und niemandem ein gutes Haar lassen kannst und an einem schönen, sonnigen Tag nur an Sonnenbrand und Hautkrebs denken kannst, sollte dich dein Insel-Dasein nicht verwundern. Einen schlechten Tag hat jede(r) mal. Wenn du deine Mitmenschen aber tagtäglich nur als seelische Giftmülldeponien missbrauchst, darfst du dich über die Konsequenzen nicht wundern. Übrigens: Alle Menschen haben Probleme. Das perfekte Leben gibt es nur im Film. Es gibt keine gesellschaftliche Verpflichtung dazu, sich die Sorgen von anderen auch noch freiwillig anzuhören. Versuche mal, das Glas halbvoll zu betrachten. Vielleicht will dann auch mal wieder jemand mit dir anstoßen. 

3. Du bis zu egozentrisch

Schön für dich, wenn du die Sonne in deinem Universum bist. Allerdings sollte es dich dann über kurz oder lang nicht wundern, wenn die Planeten ihre Umlaufbahnen ändern. Wann hast du zum letzten Mal andere gefragt, wie es ihnen geht? Lässt du sie ausreden, wenn sie von sich erzählen? Kennst du die Namen ihrer Eltern, Geschwister, Freunde? Vielleicht merkst du dieses Verhalten gar nicht, weil du so mit dir und deinem aufregenden Leben beschäftigt bist. Deine Abenteuer und deine Probleme sind nicht automatisch spannender und wichtiger, weil es deine sind. Wer immer nur an sich denkt, bleibt irgendwann mit sich allein.

4. Du hörst nicht zu

Wenn das Zusammentreffen mit dir ein einziger Monolog ist, wird bald niemand mehr Lust dazu haben. Seine Mitmenschen ausreden zu lassen und nicht immer wieder das Gespräch in die eigene Richtung zu lenken, ist nicht nur unhöflich. Es zeichnet dich auch sofort als Menschen aus, der nicht zuhören will. Eine fröhliche, gesellige Runde wird dann bald auf deine Gesellschaft verzichten, zumal sich die meisten deiner Geschichten wahrscheinlich auch immer wieder wiederholen werden. Menschen, die nicht zuhören, tun das nämlich grundsätzlich bei niemanden, auch bei sich selbst nicht. 

5. Du bist (einfach) kein netter Mensch

Tratsch und Klatsch ist dein Leben? Schmutzige Wäsche über andere in der Öffentlichkeit zu waschen macht deinen Tag erst so richtig perfekt? Außer dir macht niemand irgendetwas richtig? Und rein optisch sind sowieso alle anderen unter deiner Würde? Gratuliere, du bist ganz einfach ein schrecklicher Mensch, den niemand gerne um sich haben möchte. Man muss nicht jede(n) mögen, aber immer und überall nur Kritik üben und das Lästern über andere zum tagesfüllenden Lebensinhalt zu machen, wird dir keine Freunde bescheren. Selbst wenn es eine Entourage in deinem missgünstigen Universum gibt: Solche Seilschaften, die auf Negativität beruhen, halten niemals lange. Verbale Spitzen, die man schonungslos tagtäglich gegen andere richtet, landen irgendwann einmal auch in diesem erlauchten inneren Kreis. Wer andere immer wieder erniedrigen muss, auch wenn es nur verbal ist, um selbst halbwegs gut da zu stehen, wird früher oder später allein dastehen. 

6. Du bist zu empfindlich

Du fühlst dich jedes Mal betroffen, wenn hinter dir jemand lacht? Wenn irgendwo Menschen beisammenstehen, reden die garantiert über dich? Der Chef begrüßt die Kollegin, aber dich nicht (explizit)? Kann es sein, dass du zu empfindlich bist? Manche Menschen beziehen einfach alles auf sich. Sogar wenn es regnet, passiert dies nur, um ihnen den Tag zu vermiesen. Solche emotionalen Zeitbomben mag niemand gerne um sich haben. Wenn du jedes Wort auf die Goldwaage legst oder schlimmer noch: bewusst falsch verstehst, wird jedes Gespräch mit dir ein Tanz auf rohen Eiern. So viel Rücksichtnahme kann und will auf die Dauer niemand aufbringen. Wenn es einfach nur anstrengend ist, in deiner Nähe zu sein, wird sich dort niemand gerne aufhalten wollen. 

7. Du bleibst gern auf Distanz

Es müssen nicht immer nur negative Charaktereigenschaften sein, die dich für dein Umfeld ein wenig schwierig machen. Vorsichtige Zurückhaltung im Umgang mit anderen Menschen ist sicher empfehlenswert. Schließlich weiß man nie, welche Informationen, die wir von uns preisgeben, früher oder später gegen uns verwendet werden. Wer aber die Deckung immer oben behält und seine Schutzschilde niemals deaktiviert, wirkt im besten Fall distanziert und unbeteiligt. Im schlechtesten Fall wird dieses Verhalten als Arroganz missverstanden. Wenn du von dir nichts preisgeben willst, kannst du perfekt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, indem du deinen Mitmenschen Fragen stellst. Es wird dich interessiert wirken lassen und dich als gute Zuhörerin auszeichnen. Erzähle, was du am Wochenende so gemacht hast. Es lässt dich gleich ein wenig nahbarer erscheinen. Das Eis endgültig brechen kannst du übrigens schnell und einfach, indem du ein Hoppala erzählst, das dir widerfahren ist. Solche Pannen machen dich sofort sympathisch. Und über sich selbst lachen zu können, ist in jedem Fall ein Vorteil, nicht nur in der Interaktion mit anderen.

Finde den Fehler

Du erkennst dich in einigen dieser Punkte wieder? Glückwunsch! Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. Wenn alle anderen dich meiden, liegt es nicht an allen anderen, es liegt schlicht und ergreifend an dir. Vielleicht war das auch nicht immer so. Was hat sich in letzter Zeit in deinem Leben verändert, was dich verändert haben könnte? Eine Trennung, ein Jobwechsel, eine Krankheit? Lebenskrisen machen etwas mit uns, das ist ganz klar. Allerdings passt der Schuh auch umgekehrt: Neue Liebe, neuer Freundeskreis oder beruflicher Erfolg können ebenso eine Veränderung unseres Wesens bewirken. Egal, ob aus negativen oder positiven Gründen: Bleib dir selber treu! Deine langjährigen Wegbegleiter*innen haben es nicht verdient, plötzlich mit einer völlig anderen Gangart und einer neuen Version deiner selbst konfrontiert zu werden. Aus Krisen und Chancen zu wachsen und gestärkt aus ihnen hervorzugehen, ist kein Fehler. Zu einem Menschen zu werden, den niemand mehr in seiner Nähe haben will, allerdings schon. Finde den Fehler, dann findest du auch die Lösung.