Die Vorteile von Minimalismus: 7 Gründe, Dein Leben zu entrümpeln 

Weniger ist (sehr viel) mehr

Unser Leben ist erfüllt. Leider nicht mit spiritueller Erkenntnis oder Weisheit, sondern mit Dingen, Terminen und einer Vielfalt von sinnlosen materiellen Gebrauchsgütern, die aber tatsächlich niemand braucht. Die Strömung des Minimalismus hielt da vor ein paar Jahren gerade zum richtigen Zeitpunkt Einzug in unser aller Wohnungen. Wir haben zumindest schon längst erkannt, dass wir Kleidung für drei Leben besitzen, Küchenutensilien, mit denen man eine Betriebskantine bespielen könnte und über Schuhe und Werkzeug, Accessoires und Deko-Kram sollte man wohl besser den Mantel des Schweigens hüllen. Zahlreiche Anleitungen in Büchern und im Netz haben uns eindrucksvoll und publikumswirksam demonstriert, wie richtiges Ausmisten und das Reduzieren unserer Besitztümer auf das Nötigste funktioniert. Das Gefühl der Freiheit im Anschluss konnte man zwischen den Zeilen förmlich spüren. Es kann nur von Vorteil für uns sein, mit weniger lästigem Ballast auszukommen. Wir haben hier gleich sieben Vorteile für dich, wie das Leben mit weniger zu einem echten Mehrwert für dich werden kann:

1. Deine Zufriedenheit steigt mit jedem Abschied

Unnütze Dinge aus unserem Leben zu entfernen, hat nicht nur etwas Befreiendes an sich. Wir merken mit jedem Stück, das wir entsorgen, wie sich eine neue Form von Zufriedenheit in uns breitmacht. Das Gefühl, mit weniger auszukommen und sich in Bescheidenheit zu üben, führt unmittelbar zu einem nie gekannten Seelenfrieden und einer neuen Zen-mäßigen Gelassenheit. Der Grund dafür: Wir besitzen die meisten Dinge nicht, sie besitzen uns. Wir streben schon unser ganzes Leben lang nach mehr. Diese Sehnsucht aber kann niemals vollständig erfüllt werden. Ist eine Sache gekauft, haben wir schon die nächste im Auge, die wir unbedingt haben müssen. Irgendwann kommt dann der Moment, wo wir ein soeben gekauftes Teil bereits in unseren Beständen vorfinden, völlig identisch, vielleicht sogar noch mit dem Preisschild dran. Spätestens dann sollten wir uns überlegen, ob uns Besitz nicht tatsächlich mehr belastet als er nützt.

2. Du gewinnst an Lebensenergie 

Weniger Dinge zu besitzen, bedeutet auch, sich um weniger kümmern zu müssen. Die Jagd nach Neuanschaffungen fällt dann ebenso weg wie das Ordnen und Sortieren der bereits bestehenden Besitztümer. Weniger Ballast in Wohnung, Haus, Dachboden und Keller heißt übersetzt aber auch, dass wir uns mit weniger Unordnung im Alltag herumschlagen müssen, die irgendwann einmal beseitigt werden will. Wir sparen so also nicht nur Zeit, die wir sinnvoller verbringen können, sondern vor allem Energie. Diese neu gewonnenen Ressourcen lassen sich ganz fantastisch in Projekte und Unternehmungen investieren, die uns einen Mehrwert der gänzlich anderen Art bescheren werden.

3. Was übrig bleibt, ist mehr Zeit für dich

Schnäppchenjagd, das Vergleichen von Angeboten, ausgiebige Shoppingtouren, das Retournieren von Ware, das Sortieren, Schlichten und neu Ordnen: All das kostet Zeit. Und sie ist ja bekanntlich eines der knappsten Güter, über die wir Menschen verfügen. Allein schon die Vorstellung, morgens vor dem Kleiderschrank täglich Zeit einsparen zu können, weil die Qual der Wahl einfach nicht mehr gegeben ist, ist befreiend. Die 15 bis 20 Minuten, die das Durchwühlen der gesamten Bestände an Textilien sonst dauert, kann man getrost in eine zweite Tasse Kaffee, ein paar Seiten eines guten Buches oder eine kompakte Morgenmeditation investieren. 

4. Weniger Dinge – mehr Möglichkeiten

Wer weniger Kram besitzt, hat neben mehr Zeit für schöne Unternehmungen auch noch eines: mehr Platz. Dieser frei gewordene Stauraum kann für ein Hobby genutzt werden, es können Zimmerpflanzen wachsen und blühen, wo früher nur tote Materie viel Platz weggenommen hat. Wir können zu einem regelrechten Feng Shui Lifestyle übergehen, der mehr Raum für unsere Schwingungen und unsere Lebensenergie vorsieht. Wir genießen schon bald ein Gefühl von Freiheit, das wir angesichts von Bergen von unnützen Dingen so niemals gekannt haben. Doch die Möglichkeiten sind damit noch nicht zu Ende. Mit weniger materiellen Belastungen auszukommen, bedeutet nämlich auch, weniger finanzielle Belastungen auf sich zu nehmen. Was unterm Strich übrigbleibt, ist mehr Geld, mit dem sich plötzlich nie dagewesene Möglichkeiten auftun.

5. Du verfügst plötzlich über mehr Geld

Es wird dich in Erstaunen versetzen, wie viel Geld du sparen kannst, wenn du nicht jedem Kaufimpuls nachgibst, der sich zeigt. Das Internet ist voll von Menschen, die ihre Verzichtsexperimente dokumentiert haben. Auch Bücher zu dem Thema sind eine echte Offenbarung. Es ist kaum zu fassen, wie viel hart verdientes Geld wir für rein materielle Güter ausgeben, die uns nichts zurückgeben. Die wenigsten Sachen in unserem Kleiderschrank zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht, wenn wir sie tragen. Ebenso verhält es sich mit vielen Büchern, CDs oder anderer Massenware, die viel zu billig überall zu kaufen ist. Probiere es ruhig einmal aus. Starte mit einer Woche absolutem Kaufverzicht. Du gönnst dir nur die nötigsten Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs. Keine Extras, keine Trostpflaster, keine kleinen Luxus-Schwächen sind gestattet. Das gilt natürlich auch für online Shopping. Ähnlich wie essen im Dunkeln sehr wohl als essen zählt, ist auch das Einkaufen im digitalen Nimbus ein echter Kauf, kein Kompromiss, der als Ausrede oder Hintertürchen durchgeht.

6. Mehr Zeit und weniger Stress

Sich um weniger Dinge kümmern zu müssen – ihren Erwerb, ihre Wartung und Instandhaltung, ihre Aufbewahrung – bedeutet automatisch mehr Zeit für uns und damit weniger Stress. Mit der Zeit können uns Schlussverkäufe, Angebote und sogar die Öffnungszeiten von Einkaufsmeilen komplett egal sein. Wir genießen den Black Friday mit einem guten Buch in der Hand (aus Altbeständen!) und erfreuen uns an unserem neuen, stressfreien Leben.

7. Mach dich frei von Konsumterror und Kaufzwang

Der geflügelte Satz „Besitz macht unfrei“ klingt zwar wie direkt der Feder eines überzeugten Kommunisten entsprungen, hat aber durchaus seine Berechtigung. Wir haben es in den letzten Jahren und Jahrzehnten wahrscheinlich gar nicht bemerkt, wie sehr Werbung und Konsumterror uns bis in unser Wohnzimmer verfolgen und niemals Ruhe geben. Tatsächlich ist unsere Kaufkraft in den letzten Jahren aber nicht im gleichen Maße gestiegen, wie die täglichen Verlockungen sich rasant vermehrt haben. Kein Wunder also, dass Geld Mangelware ist und wir selbst mit guten Durchschnittseinkommen kein Auskommen mehr haben. Wer erkennt, dass wir tagtäglich nur dazu angehalten werden, zu konsumieren, kann bewusst dagegen steuern. Werbung lauert überall. Sogar harmlose Magazine und Zeitschriften haben in erster Linie nur eines im Sinn: Ihre Werbekunden, die sie finanzieren, zufriedenzustellen. Dass wir uns nach dieser Lektüre immer schlecht und minderwertig fühlen, liegt an den vielen unterschwelligen Werbebotschaften, die uns – hauptsächlich uns Frauen – zum Kaufen von Schönheit, Zufriedenheit, Perfektion und anderen Träumen animieren sollen.

Schenk dir neue Freiheit

Überlege dir, wie viel einfacher dein Leben wäre, wenn du nicht täglich über Stapel von Zeitungen, Wäscheberge und Unmengen an Geschirr und Kleinkram stolpern würdest. Jedes Öffnen einer Schranktür wäre ein himmlisches Erlebnis, weil dahinter Ordnung und Leichtigkeit herrschen. Eine Garderobe, die pro Jahreszeit nur aus maximal 10 Teilen besteht, erklärt sich ebenfalls von selbst. Ein Trick, der für Anfänger*innen in Sachen Minimalismus hilfreich sein kann: Pro neuem Teil muss ein altes weichen. So behält man den Platz und den Überblick. Übrigens kamen alle wirklich großen Geister der Menschheitsgeschichte mit sehr wenig materiellem Besitz aus. Sie zogen den Wert der Freiheit vor.