Depressionen vorbeugen

Depressionen vorbeugen: 7 Dinge, die du tun kannst!

So entkommst du der Dunkelheit im Inneren

Depressionen vorbeugen: Depressionen zählen zu jenen psychischen Erkrankungen, die nach wie vor schwer fassbar für viele Menschen sind. Einige halten sie immer noch für ein Symptom von Hysterie oder chronischer Langeweile. Manche Menschen verbannen sie glatt in das Reich der Einbildung. Schuld daran, dass Depressionen immer noch mit so vielen Vorurteilen und falschen Interpretationen kämpfen, ist das gesellschaftliche Tabu, das mentale Erkrankungen immer noch darstellen. Der aktuelle Forschungsstand geht davon aus, dass es niemals nur eine einzelne Ursache für Depressionen gibt. Sie sind multifaktoriell. Unsere Gene spielen eine Rolle, unsere Ernährung und unsere antrainierten Problemlösungsstrategien ebenso. Die gute Nachricht lautet: Es gibt gleich mehrere Schrauben, an denen wir drehen können, um gegen Depressionen vorzubeugen. 7 solche Prävention-Tipps hätten wir hier für dich zusammengestellt:

1. Stell dich deinen Problemen, vor allem aber: deinen Gefühlen

Sich vor seinen Problemen verstecken oder ihnen davonlaufen zu wollen, funktioniert nicht. Sie finden uns immer und überall und haben die Zeit wahrscheinlich sogar genutzt, um sich zu potenzieren. Stell dich aber auch deinen Gefühlen, vor allem den negativen. Schreib sie auf oder sprich mit einem Profi über sie. Die Wurzel einer Depression liegt immer in unserem Inneren. Sie kann durch äußere Faktoren verstärkt oder begünstigt werden, aber ihren Ursprung hat sie in uns selbst. Wer es sich zur ungesunden Angewohnheit gemacht hat, seine Gefühle zu unterdrücken und vor Problemen den Kopf in den Sand zu stecken, bittet Depressionen förmlich zur Tür herein. Irgendwann nämlich explodieren die negativen Gefühle in uns und wollen mit aller Macht gefühlt werden. Dieser Overkill ist dann schlichtweg zu viel für uns. Und Probleme besitzen leider die unschöne Eigenschaft sich zu vergrößern, während wir die Augen vor ihnen verschließen. 

2. Hände weg von Alkohol und Drogen

Alkohol gilt interessanterweise noch immer als Stimmungsaufheller. Diese Wirkung mag kurzfristig vielleicht sogar eintreten, mittel- bis langfristig aber wirkt Alkohol sehr beruhigend auf uns. Zu sehr. Wenn wir zu Depressionen neigen, brauchen wir jeden Stimmungskick und jeden Lichtblick am Horizont dringender als alles andere. Dann ausgerechnet zum Glas oder zur Flasche zu greifen, bewirkt das genaue Gegenteil. Alkohol dämpft unsere Laune erst recht und lässt uns in einen benebelten Dämmerzustand verfallen. Dasselbe gilt für die meisten so genannten Party-Drogen. Auf das kurze, euphorische High folgt der tiefe Fall. Wir bleiben dann noch unglücklicher und entmutigter zurück, als wir es vor dem Einwerfen der vermeintlich glücklich machenden Pillen waren.

3. Raus mit dir!

Wenn du wissen möchtest, was eine Depression nach guter Laune und einem Lachflash am meisten fürchtet, dann ist es Sonnenlicht. Diese natürliche Waffe im Kampf gegen trübe Stimmung ist der schnellste Weg, um langfristig dem Absturz in düstere Gefilde vorzubeugen. Sonnenlicht fördert nämlich vereinfacht ausgedrückt die Produktion von Serotonin. Dieses Hormon ist nicht umsonst berühmt-berüchtigt als natürlicher, körpereigener Stimmungsaufheller ganz ohne Rezept. Eine angenehme Nebenwirkung von vermehrter Serotonin-Ausschüttung ist herrlicher Schlaf. Je mehr du dich also jeden Tag an der frischen Luft bewegst und Sonne in Maßen tankst, desto besser schläfst du, und das wirkt sich wiederum zusätzlich zum fröhlichen Hormonrausch positiv auf dein Befinden aus.

4. Ändere deinen Lebensstil, vor allem deine Ernährung

Einen ganz praktischen Aspekt, den viele Menschen nach wie vor unterschätzen, ist der Einfluss unserer Ernährung auf unsere Laune. Vorsicht: Schokolade und andere Süßigkeiten sowie ein dampfender Teller Pasta oder eine leckere Pizza mögen in dem Ruf stehen, uns in Sekundenschnelle in Hochstimmung zu versetzen. Doch dieser Effekt ist trügerisch und bewirkt unterm Strich das genaue Gegenteil davon. Wie Studien eindrucksvoll belegen konnten, ist es vor allem eine Ernährung auf Basis der Mittelmeer- oder Kreta-Diät, die das beste Rüstzeug gegen Depressionen bietet. Eine Handvoll Walnüsse jeden Tag wirkt sich bereits innerhalb kürzester Zeit positiv auf unser Stimmungsbild aus. Der stärkste Komplize einer Depression ist übrigens Fast Food. Wenn du diesem ungesunden Trend, der nicht umsonst die fragwürdige Bezeichnung „Junk Food“, also Müll-Essen trägt, erliegst, tust du wirklich dein Möglichstes, um krankhaft depressiv zu werden.

5. Arbeite an deinem Selbstbewusstsein

Klingt leichter, als es ist, oder? Tatsächlich steht und fällt mit unserem Selbstbild alles, was uns glücklich oder unglücklich macht. Wer von sich keine hohe Meinung hat, kann auch nicht erwarten, diese von anderen verehrt zu bekommen. Negativer Self-Talk, das ständige Lamenti unserer inneren Kritiker und das Festhalten an absurden Glaubenssätzen aus Kindheit und Jugend sind die Türöffner für ein mangelndes Selbstwertgefühl. Daran arbeiten können wir auf vielfältige Weise: Eine Therapie mit professioneller Begleitung wäre eine sinnvolle Intervention. Wer Mut und Zuspruch braucht, trifft sich am besten so oft wie möglich mit lieben Menschen. Familie und Freunde sind gerne bereit, unser Selbstbild ins rechte Licht zu rücken. 

6. Lerne mit Stress besser umzugehen

Such dir unbedingt Mittel und Wege, wie du stressige Situationen bewältigen kannst, ohne zu Alkohol, Schokolade, Medikamenten oder übermäßigem Essen zu greifen. Ungesunde Kompensationsstrategien sind mindestens so schlecht für uns wie das Abrutschen in psychische Belastungsstörungen. Geh stattdessen lieber eine flotte Runde um den Block. Bewegung ist eine der Säulen eines positiven Lebensgefühls.

7. Achte auf deine Gedanken

Wenn du deine negativen Gedanken in positive umwandeln kannst, wird dich das davor bewahren, in eine Abwärtsspirale zu geraten, aus der du möglicherweise nicht mehr entkommen kannst. Zu viel grübeln schadet unserer Psyche. Wir malen uns dann abstruse Szenen in unserer Fantasie aus, die niemals stattfinden werden. Dennoch machen diese Horror-Szenarien etwas mit uns. Auch das Lästern über andere und schlechte Witze auf eigene Kosten sind pures Gift für deine Seele.

Fazit: Simple Selbsthilfestrategien gegen Schwermut und Melancholie

Gegen Depressionen ist kein Kraut gewachsen. Zwar gibt es inzwischen zahlreiche erprobte Medikamente, auf die die meisten Patient*innen sehr gut ansprechen, aber wie so oft bei Krankheiten wäre Prophylaxe der bessere Arzt. Wenn du familiär vorbelastet bist oder immer wieder – beispielsweise in den dunklen Herbst- und Wintermonaten – merkst, dass deine Seele in dunkle Kammern abdriften möchte, greif zur Selbsthilfe. Die 7 genannten Verhaltensweisen sind einfach, kostenneutral und jederzeit umsetzbar. Der wichtige erste Schritt ist es aber, zu erkennen, dass es ein Problem gibt, das gelöst werden will.  

https://www.psychologytoday.com/us/basics/depression/how-prevent-and-manage-depressison