wahres Ich

Dein wahres Ich: Wie du echt und authentisch bist

Dürfen wir vorstellen: Dein wahres Ich

In einer Zeit voller Fake-News und Fake-People, manipulierter Meinungsmache sowie digitalen und analogen Zeitungsenten ist es schwieriger denn je, das Echte und Unverfälschte an die Oberfläche zu ziehen. Image scheint alles zu sein dieser Tage, und jeder Mensch kämpft darum, so wahrgenommen zu werden, wie er möchte, nicht, wie er ist. Du hast vermutlich auch schon bemerkt, dass du in Gesellschaft mancher Leute unbedingt gut dastehen möchtest. Du kramst dann deine Schokoladenseite hervor und wirst zum Spiegelbild der anderen. Wirklich du bist das aber nicht. Wenn du möchtest, dass dein wahres Ich wieder die Hauptrolle in deinem Leben übernimmt, hätten wir hier ein paar Tipps für dich: 

1. Wo endet die Kopie, wo beginnt das Original?

Es ist nicht unser Schuld und auch nicht jene der Medien, wenn wir uns vorübergehend aus den Augen verlieren. Den Grundstein dafür legt nämlich schon unsere Erziehung. Die Vorbildwirkung der Eltern oder Erziehungsberechtigten spielt dabei natürlich ebenfalls eine entscheidende Rolle. Die meisten Menschen enden irgendwann – ob sie es wollen, oder nicht – wie Kopien ihrer Eltern oder weisen zumindest starke Ähnlichkeiten mit ihnen auf. Das ist per se nichts Schlechtes, nur sind das eben nicht wir selbst. Jeder Mensch ist ein Individuum. Die freiere Erziehung und der Trend hin zu Antiautorität und selbstbestimmtem Lernen haben schon wichtige Grundsteine in die richtige Richtung gelegt. Heute ist es selbstverständlich, dass Kinder und Jugendliche sich ausprobieren dürfen und nicht ungefragt in die Fußstapfen ihrer Eltern treten müssen. Respektiere und würdige den Aufwand, den deine Mutter und dein Vater in deine Erziehung investiert haben. Aber achte in Zukunft ruhig mit einem kritischen Blick darauf, wo du sie imitierst, oder ihnen gefallen möchtest, anstatt deinen Impulsen nachzugeben und deinen Wünschen zu folgen.

2. Tschüss Perfektion!

Wenn es dir gelungen ist, dein authentisches Ich vom anerzogenen Ich zu trennen, folgt der nächste Schritt. Nach der Selbsterkenntnis ist es Zeit für eine bahnbrechende, allumfassende und universelle Wahrheit: Es gibt keine Perfektion auf dieser Welt! Sie ist eine Illusion, ein Trugbild und ein falsches Versprechen, das dein Leben niemals einlösen wird. Kein Leben kann das, auch wenn die bunte Social-Media-Welt uns anderes glauben machen will. Du bist du. Andere gibt es schon genug auf dieser Welt. Hör vor allem auf damit, dich zu vergleichen. Andere Menschen ziehen an uns vorüber wie Eisberge im Meer. Wir sehen maximal ein Drittel des Gesamtbildes. Der Großteil bleibt im Verborgenen. Schließe Freundschaft mit dir selbst und sei großzügig und nachsichtig, wenn dir nicht auf Anhieb alles gelingen mag oder du andere Defizite zu erkennen glaubst. Kein Mensch ist wirklich so makellos, glücklich oder erfolgreich, wie er sich nach außen hin gibt, im Gegenteil. Halte dich in Zukunft an das Paradoxon des schönen Scheins: Wenn es zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das mit Sicherheit auch. Der Wahrheit entspricht es meistens nicht.

3. Sei wählerisch, was Beziehungen betrifft

Wie wir uns selbst wahrnehmen, hängt unter anderem auch maßgeblich davon ab, mit welchen Menschen wir uns umgeben. Du brauchst keinen Hofstaat aus ergebenen Ja-Sager*innen um dich zu scharen, um mit dir im Reinen zu sein. Aber entferne Menschen aus deinem Umfeld, die dir bewusst oder unbewusst schaden. Halte deinen Freundes- und Bekanntenkreis lieber klein, aber fein. Achte darauf, wer auch an deiner Seite bleibt, wenn die Sonne sich vorübergehend zugunsten eines heftigen Wolkenbruchs aus deinem Leben verabschiedet. Wer dir nicht guttut, ist nicht gut für dich. Dazu zählen übrigens auch Partnerschaften und Familienbande. Es ist erschreckend, wie schnell andere Leute es schaffen, uns negative Überzeugungen zu unserer Person einzuflüstern und uns glauben machen, wir seien nicht hübsch, interessant, clever oder liebenswert. Solche Giftmischer*innen musst du rigoros aus deinem Leben verabschieden. Ein echter Freund oder ein guter Partner werden dir auch weiterhin schonungslos die Wahrheit offenbaren. Aber sie wird konstruktiv sein und vor allem: zu deinem Besten. 

4. Bring deine Gedanken zu Papier

Der schnellste und effizienteste Weg, unsere Gedanken zu sortieren, ist das Führen eines Tagebuchs. Diese Kunst ist leider schon fast ausgestorben, dabei ist sie Psycho-Hygiene, Coaching, Motivationstraining und Therapie in einem. Wenn du dich näher kennenlernen möchtest, schreib alles auf, was dir durch den Kopf geht. Diese Worte sind nur für dich bestimmt, du kannst also völlig offen und ehrlich sein. Notiere Stichworte oder ganze Sätze, halte dich kurz oder schweife in epische Breiten ab: Das bestimmst du ganz nach Lust und Laune. Beim Lesen dieser Zeilen erfährst du rückwirkend viel Neues über dich, du wirst sehen. Kommen dir die immer gleichen Gedankengänge laufend unter, solltest du hier ansetzen. Vieles zerrt und zieht unbewusst am Ärmel unserer Wahrnehmung, ohne dass diese Botschaft bis in unser Bewusstsein vordringt. Bewerte deine Notizen nicht. Sie dürfen alles und müssen nichts. 

5. Lebe im Jetzt 

Auf dem Weg zu dir selbst solltest du zuallererst einmal eine Pause einlegen. Hör auf, einer Illusion von Leben hinterherzujagen, die der Wahrheit nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen kann. Genieße den Augenblick und versuche, das Beste aus jedem deiner Momente zu machen. Schau nicht zurück: Diese Tage sind endgültig vergangen und du kannst sie nie wieder einfangen. Schau in die Zukunft, aber nur kurz. Dein Leben findet jetzt statt, nicht gestern und nicht morgen. Freu dich an jedem Tag und genieße die vielen Begegnungen mit anderen Menschen. Überlege dir nicht, wen sie kennenlernen möchten, sondern gewähre ihnen das Privileg, dich – so wie du bist und nicht anders – zu treffen. Wer ständig nur auf der Jagd nach dem Großartigen ist, verpasst das Glück der kleinen Dinge. 

Fazit: Erkläre „Ich bin ich“ zu deinem Motto

Kennst du vielleicht noch das Kinderbuch vom „Kleinen-Ich bin ich?“. Darin geht es um ein kunterbuntes Wesen, das nicht so recht in eine Schublade passen möchte. Dieser charmante Anti-Held zeigt uns, wie wir mit der Suche nach unserer Persönlichkeit am besten verfahren: Akzeptieren, was da ist und uns selbst so nehmen, wie wir sind. Jeder Mensch ist einzigartig. Du verdienst es daher, ausschließlich gut über dich zu denken. Einzelstücke sind bekanntlich unbezahlbar.