Das Symbol, von dem du am meisten angezogen wirst, zeigt, in welcher Lebensphase du dich gerade befindest

Sinnbilder unseres Lebens

Wir durchleben unser Dasein auf dieser Welt in verschiedenen Stadien und Phasen. Sie dauern unterschiedlich lange, müssen aber nicht unbedingt für jeden Menschen in derselben Reihenfolge absolviert werden. Allerdings ist es meistens so, dass sie aufeinander aufbauen und sich ergänzen. Wie lange jede Phase dauert, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Renommierte Wissenschaftler wie der Psychoanalytiker C. G. Jung beispielsweise befassten sich in ihren Forschungen sehr stark mit dem Phänomen der Persönlichkeitsbildung und seiner Auswirkung auf unsere Lebensführung. Unser Alter spielt dabei übrigens keine Rolle. Wir können jede Phase zu jeder Zeit betreten und wieder verlassen. Als probates Hilfsmittel für die Einstufung bewährt haben sich vier verschiedene Symbole, die uns unterschiedlich stark anziehen, je nachdem, in welcher Lebensphase wir uns gerade befinden. Die Symbole sollen spontan wirken – denk also nicht allzu lange nach, wenn du sie betrachtest. Ihre Bedeutung für dich und deinen aktuellen Platz auf der Leiter des Lebens stellen wir dir hier kurz vor:

1. Die Athleten-Phase 

Mit ein wenig Fantasie kann man in dem Symbol einen Menschen in dynamischer Vorwärtsbewegung erkennen. Fühlst du dich spontan von diesem Zeichen angezogen, befindest du dich in einem noch sehr frühen Entwicklungsstadium deiner Persönlichkeit. C. G. Jung nannte die Athleten-Phase auch das Stadium der Unreife und der Selbstfindung. Sie trägt ihren Namen nicht umsonst. Der Wettkampf, das Konkurrenzdenken und das sich Präsentieren im bestmöglichen Licht stehen eindeutig im Vordergrund. Wir sehen die Dinge hier im wahrsten Sinne des Wortes noch sportlich, allerdings mit dem klaren Fokus darauf, zu gewinnen. Wir genießen den Applaus und sind bereit, praktisch alles dafür zu tun. In diesem Lebensabschnitt tendieren wir dazu, uns hauptsächlich auf unser Äußeres zu konzentrieren. Wir definieren uns über unseren Körperbau, unser Gewicht und unsere Wirkung auf andere Menschen. Wir neigen zur Selbstoptimierung, die sogar zur tagesfüllenden Beschäftigung werden kann. In nicht wenigen Fällen zeigen Menschen in der „sportlichen“ Phase ihres Lebens narzisstische Neigungen und klare Tendenzen hin in Richtung Selbstverliebtheit und ausgiebiger Beschäftigung mit Eigenliebe. Unnötig zu erwähnen, dass man sich hier mitten in einem ausgesprochen egoistischen Lebensabschnitt befindet, der uns taub und blind für die Bedürfnisse anderer Menschen macht. Doch auch für uns selbst ist diese Entwicklung nicht nur positiv gefärbt. Wir hinterfragen uns und unser Selbstbild ausgesprochen kritisch und sind unser strengster Beobachter und Richter. Wer nach dieser Beschreibung unweigerlich an die Pubertät denken muss, liegt damit gar nicht so falsch. Die meisten Menschen absolvieren ihre sportlichen Entwicklungsschritte in ihrer Jugend. Im Idealfall ist die Athleten-Phase dann mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter Geschichte. Eine Ausnahme bilden Kinder, die von Narzissten erzogen wurden. Sie nehmen dieses Verhalten von klein auf an und entwachsen der Selbstverliebtheit und der überbordenden Egozentrik in vielen Fällen ihr Leben lang nicht mehr.

2. Die Krieger-Phase

Dieses Symbol zeigt zwei gekreuzte Schwerter, wahlweise wird die Krieger-Phase auch mit der „Fleur de Lis“ dargestellt, einer stark symbolträchtigen Blume mit vielfältiger, martialischer Bedeutung. Wenn dich dieses Symbol spontan anspricht, befindest du dich laut C. G. Jung in der Reifephase deines Lebens. Du lernst den Wert der Verantwortung kennen, nicht nur für dich, sondern auch für andere. Deine Handlungen erfolgen fortan nicht mehr impulsiv und aus dem Moment heraus, sondern unter Abwägung sämtlicher Konsequenzen. In diesen Lebensabschnitt fällt das Gründen einer Familie, die berufliche Orientierung und der „Nestbau“. Wir fühlen uns vorübergehend angekommen im Leben und können innerlich ein wenig zur Ruhe kommen. Doch die Bezeichnung „Krieger-Phase“ verrät auch schon, dass dieser Entwicklungsprozess kein einfacher ist und du so manche Kämpfe bestehen musst, auch gegen dich selbst. Aber wir lernen auch sehr viel über uns dabei und natürlich auch über die Welt, die uns umgibt. Wir schätzen unser privilegiertes Leben mehr als je zuvor und nehmen unsere Existenz nicht mehr als selbstverständlich hin. Das Kennenlernen von neuen Menschen, Kulturen und Traditionen öffnet unseren Geist und lehrt uns gleichzeitig ein gewisses Maß an Demut vor dem Leben. Wir setzen uns Ziele, entwickeln persönlichen Ehrgeiz und Ambitionen. Unser Fokus liegt von nun an in der Zukunft.

3. Die Erklär- oder Aussage-Phase

Sie bildet den vorübergehenden Höhepunkt unserer menschlichen Wahrnehmung. Eine erste Verschiebung unserer gewohnten Sicht auf gesellschaftlich anerkannte Werte wie Geld, Moral oder Glück findet statt. Wir hinterfragen unser bisheriges Leben und testen unseren Alltag daraufhin, ob wir wirklich am Ziel unserer Wünsche angekommen sind, oder ob wir eine Kurskorrektur vornehmen müssen. Wir loten neue Möglichkeiten für uns aus und erkunden interessante Perspektiven, die uns bislang zu wenig lohnenswert erschienen sind. Wenn wir diese Phase in zwei Wörter zusammenfassen müssten, wären sie Dankbarkeit und Akzeptanz. Wir erkennen, wie gut es das Leben bislang mit uns gemeint hat und dass ein Leben in Fülle und Sicherheit keine Selbstverständlichkeit ist. Wir akzeptieren uns selbst mit all unseren Schwachstellen, streben jedoch zeitgleich nach Höherem, was unsere inneren Werte betrifft. Auch die Nächstenliebe wird Thema in dieser Lebensphase und du entdeckst deine Fähigkeit, das große Ganze in deinem Dasein zu sehen. Dein Geist öffnet sich langsam für Neues, was nahtlos in die vierte und höchste Phase deines Lebens überleitet.

4. Die Phase des Geistes

Zu guter Letzt öffnen wir unsere Wahrnehmung dem spirituellen Teil unserer Existenz. Wir erkennen, dass das Leben mehr ist als Körperkult oder Eigentum, Materie oder eine Anhäufung von Dingen, die bislang unser Dasein definiert hat. Wenn du dich von diesem Symbol, das eine abstrakte Form des Unendlichkeits-Symbols darstellt, magisch angezogen fühlst, spürst du die Lebendigkeit eines Geistes auch in dir. Deine Seele scheint dir plötzlich näher zu sein als dein Herz, dein Verstand und dein Körper. Wir nutzen diese Entwicklungsstufe aber auch, um uns von Menschen und Dingen loszusagen, die uns nicht mehr erfüllen oder vielleicht sogar geschadet haben. Wir streben nach Frieden und spiritueller Weisheit, die uns im Idealfall den Weg zur Erleuchtung weist. All diese Feststellungen klingen nun so, als ob wir hier am Ende unseres Lebens angelangt wären. Das muss allerdings nicht so sein. Die Phase des Geistes kann auch einen ganz wundervollen Neubeginn bedeuten, dem jeder Zauber des Anfangs innewohnt, den man sich als Mensch nur wünschen kann.

Der Stufenplan des Lebens

Allen vier Phasen übergeordnet ist – wenn wir ihrer Interpretation von C. G. Jung folgen – der Prozess der Individuation. Sie begleitet uns unser Leben lang, tritt jedoch verstärkt in der zweiten Lebenshälfte in Erscheinung. Aus diesem Grund wird sie auch fälschlicherweise oft mit dem Kunstbegriff „Midlife Crisis“ verwechselt, was weiter entfernt von der Wahrheit gar nicht sein könnte. Der Mensch entwickelt sich sein Leben lang. Im Idealfall wird er zur besten Version seiner Selbst, die rechtzeitig, bevor es zu spät ist, erkennt, worum es im Leben wirklich geht. Wer damit aufhört, den materiellen Dingen hinterher zu jagen, um stattdessen nach Erleuchtung und Glück zu suchen, der hat den Sinn des Lebens verstanden. Jede der vier Phasen bringt uns diesem Ziel einen Schritt näher. Auslassen können wir keine davon, da sie alle Bestandteil eines übergeordneten Masterplans sind, den es zu erfüllten gilt. Wie Stufen einer Pyramide führen sie beständig nach oben ans Licht.