Hochsensibel? Hoch im Kurs!
Die Hochsensiblen haben es im Leben nicht einfach. Wer ständiger Reizüberflutung in einer Dauerschleife ausgesetzt ist, braucht mehr Pausen vom Leben und den Menschen. Diese Personen müssen ihre Ressourcen schonen, um nicht an der unüberschaubaren Menge an Informationen zu zerbrechen, die tagtäglich über sie hereinprasseln. Was andere Leute „Kommunikation“ oder „Socialising“ nennen, findet bei den Hochsensiblen 24 Stunden am Tag und ohne Unterbrechung statt. Sie sehen sich höchst unfreiwillig mit der Tatsache konfrontiert, dass sie jede Stimmung und jede Kritik ungefiltert zur Kenntnis nehmen müssen. Unter Druck zu arbeiten oder einmal abzuschalten, fällt ihnen schwer. Harte Bandagen und Grausamkeit oder rücksichtsloses Verhalten machen ihnen zu schaffen. Die einzige Lösung erscheint ihnen daher häufig der Rückzug von der Welt. Beruflich können ihnen ihre feinen Antennen regelrecht zum Verhängnis werden. Die Arbeitswelt sieht keine Rückzugsorte für Hochsensible vor, der Trend geht eher Richtung Gegenteil. Doch Einsiedlerin oder Eremit müssen nicht die einzigen Job-Optionen für diese Menschen sein. Wir stellen dir hier die 15 besten Berufe für Hochsensible vor:
1. Lehrer*in
Wer mit Lärm und anderen massiven Impulsen einigermaßen gut klarkommt, könnte als Hochsensible/r einen fantastischen Lehrer abgeben. Das Verständnis für andere und die Liebe zum Detail würden hier punkten. Das Arbeitspensum kann relativ frei eingeteilt werden, und sogar Pausen gäbe es genug.
2. Videograf*in
Wer Technik liebt und seine Kreativität ausleben möchte, ist als Video-Editor*in oder Videograf*in bestens aufgehoben. Selbständiges Arbeiten mit einem Auge für Details kommen hier ebenso zum Zug wie die Möglichkeit des beruflichen Alleingangs. Teamwork ist diese Tätigkeit nicht, das würde dem Ergebnis eher schaden. Dieser Job ist außerdem sehr vielseitig und bietet zeitliche und räumliche Flexibilität.
3. Projektkoordinator*innen in Wissenschaft und Forschung
Es gibt eine Möglichkeit, sein Faible für das Schreiben, Recherchieren und die Wissenschaft unter einen beruflichen Hut zu bringen. Diese Menschen beschäftigen sich hauptsächlich damit, Anträge für Forschungsvorhaben auszuformulieren und zu schreiben. Diese „Grant Writer“ können für Non-profit-Organisationen, Forschungseinrichtungen oder sogar Privatpersonen arbeiten und ihnen beim Lukrieren von Forschungsgeldern, Zuschüssen oder Stipendien helfen. Nach erfolgreichem Projektabschluss liefern sie den Bericht und die Abrechnung meist gleich mit.
4. Sozialarbeiter*in
Empathie ist die Zauberkraft der Hochsensiblen in diesem Job. Ein gutes Gespür für Menschen und ihre Bedürfnisse bringen sie auf jeden Fall mit.
5. Webdesigner*in
Seit das Internet die Welt erobert hat, gibt es mehr neue Jobs als je zuvor. Einer der wichtigsten Big Player in diesem Spiel ist der Webdesigner, der die Grundgerüste für die Internetpräsenz von Firmen und Personen entwirft. Vorteile: Selbständiges Arbeiten, Homeoffice, Detailverliebtheit punktet und man kann sich sein Arbeitspensum selbst einteilen.
6. Pfarrerin, Priester, Mönch oder Theolog*in
Der Klerus als Arbeitgeber mag vielen Menschen dieser Tage nicht sehr attraktiv erscheinen. Für Hochsensible allerdings bietet dieser Bereich großartige Chancen und eine Vielzahl an Möglichkeiten. Empathie ist ebenso gefragt wie die Fähigkeit zu kontemplativem Rückzug und zu einem Leben abseits des Mainstreams. Wer die Einsamkeit vorzieht und spirituell veranlagt ist, kann hier seine berufliche Erfüllung finden.
7. Berater*in
Sie gibt es für so ziemlich alle Lebenslagen und in allen möglichen Bereichen. Vom Kundenberater in Banken oder Versicherungen bis hin zum Schuldnerberater im sozialen Bereich bleibt kaum ein berufliches Feld unbestellt. Sie sind optimale Berufe für Hochsensible. Wer es gerne kreativ mag, wählt Einrichtungsberater als Beruf oder lässt sich zur Stilberaterin ausbilden. Hochsensible sind großartig darin, die Bedürfnisse von Menschen zu erkennen. Ihr Einfühlungsvermögen hilft ihnen hierbei ebenso wie die Freude an eigenständiger Arbeit, mit der sie noch dazu jemandem helfen können.
8. Digital Content Creator
Diese relativ junge Berufsgruppe erstellt Texte für Webseiten, Blogs oder die Internetpräsenz von Firmen und Influencern. Darüber hinaus bleiben die Hochsensiblen undercover und können meist sogar von den eigenen vier Wänden aus ihrer Tätigkeit nachgehen. Nervtötende Vorgesetzte und Kolleg*innen gibt es nicht. Das Arbeitstempo und die Themen sind frei wählbar.
9. Heilmasseur*in
Auch der Gesundheitsbereich hat für Hochsensible den idealen Job im Angebot. Masseure können anderen helfen, sind empathisch und sensibel, müssen aber während ihrer Arbeit nicht viel reden, wenn sie nicht wollen. Ein ruhiges Wesen und kräftige Hände reichen aus, um in diesem Beruf so richtig durchzustarten.
10. Physiotherapeut*in
Sie sind die erste Anlaufstelle nach Unfällen oder längeren Erkrankungen. Wie schön finden wir es, wenn dort ein Mensch auf uns wartet, der unsere Probleme im Nu versteht und unseren Körper wieder in Balance bringt. Gerade dieser Beruf verlangt nach Empathie und einem Menschen, der die Ruhe in Person ist. Die Hochsensiblen hingegen können sich voll und ganz auf einen Patienten konzentrieren und sind nur einer überschaubaren Menge an Reizüberflutung ausgesetzt.
11. Florist*in
Ganz ohne Kontakt mit Menschen kommt dieser Beruf zwar nicht aus, doch die Vorteile überwiegen auch hier. Das Fertigen von Blumensträußen, Gestecken und Kränzen ist eine Tätigkeit, die neben Kreativität auch Hingabe und Respekt vor der Natur verlangt. Wer Blumen liebt und seiner künstlerischen Ader gerne nachgibt, ist hier gut aufgehoben. Das Arbeiten in völliger Stille und der Kontakt mit Kund*innen wechseln sich ab, was Hochsensiblen den idealen Mix aus Einsamkeit und geselliger Interaktion bietet.
12. Hundefriseur*in
Wer Menschen ganz okay findet und Tiere liebt, startet am besten als Hundefriseur*in durch. Noch vor wenigen Jahre wäre dieser Berufswunsch belächelt worden, doch inzwischen finden wir damit nicht nur eine ausgesprochen erfüllende Tätigkeit, sondern eine echte Goldgrube, wenn man es richtig anpackt und mit dem Herzen dabei ist. Die Hunde profitieren von der Ausgeglichenheit und Sensibilität der Hochsensiblen. Diese wiederum haben ganztägig die beste wortlose Gesellschaft, die man sich nur wünschen kann. Selbständiges Arbeiten und freie Zeiteinteilung sind möglich.
13. Architekt*in
Sie bauen die Zukunft – im wahrsten Sinne des Wortes. Dieser Berufszweig bietet Hochsensiblen großartige Möglichkeiten, aus ihren vermeintlichen Schwächen eine Superkraft zu formen. Detailverliebtheit, Kreativität, das Aufgehen in einer Tätigkeit und die Verwirklichung von Träumen anderer scheint ihnen auf den Leib geschneidert zu sein. Die Arbeit kann im Alleingang oder in einem Team erledigt werden, der Kontakt mit Menschen bleibt überschaubar.
14. Forscher*in
Die Welt der Wissenschaft lebt von den „Nerds“, die schnell in dem Ruf stehen, besser mit Maschinen oder Informationen klarzukommen als mit anderen Menschen. Hier finden Hochsensible ein wahres Paradies für berufliches Durchstarten vor. Die Bereiche sind breit gefächert und kommen jedem persönlichen Interesse entgegen. Die Arbeit verlangt Liebe zum Detail aber auch Eigenständigkeit und das Tüfteln in aller Stille. Besser könnten die Rahmenbedingungen für hochsensible Personen also gar nicht sein.
15. Life Coach*in oder Trainer*in
Wenn es eine Personengruppe gibt, die bestens über das Leben und die Menschen Bescheid weiß, dann ist es jene der Hochsensiblen. Sie erfahren so viel mehr über ihr Umfeld als der Durchschnittsmensch, was sie zu idealen Berater*innen oder Trainer*innen macht. Auch hier besteht die Möglichkeit der Selbstständigkeit, was dem Bedürfnis nach freier Zeit- und Arbeitseinteilung und einem Tagesablauf nach eigenem Ermessen sehr entgegenkommt.
Fazit: Finde dein Element
So wie Pinguine an Land tollpatschig und verloren wirken, im Wasser jedoch zu souveränen Schwimmern und beeindruckenden Alleinunterhaltern mutieren, müssen auch wir Menschen unser Element finden. Es liegt manchmal gar nicht an uns, dass wir hinter unseren Möglichkeiten zurückbleiben. Das schönste Bild bleibt maximal durchschnittlich, wenn es an der falschen Wand hängt.