Beziehung: Schwierige und schmerzhafte Beziehungen verletzen und verändern uns und sie lehren uns DAS!

Phantomschmerz aus der Vergangenheit

Liebe und Leiden werden nicht ohne Grund häufig in einem Atemzug genannt. Fast jeder Mensch muss sich seine Sporen in Liebesdingen auf die harte Tour verdienen, manche noch mehr als andere. Wer nicht gerade das Glück hat, in seiner Jugendliebe auch jene fürs Leben gefunden zu haben, wird einige Frösche küssen müssen, bis die Liebe sich endlich so zeigt, wie wir sie uns wünschen. Doch selbst die schlimmsten Erfahrungen im Leben haben ihr Gutes. 

Wir möchten dir einige neue Blickwinkel zu diesem Thema anbieten, die dir vielleicht bei der Bewältigung helfen:

1. Du hast gekämpft 

Man kann dir rückblickend vieles vorwerfen, was du in dieser Beziehung vielleicht verabsäumt hast. Wahrscheinlich gab es genügend Warnzeichen und gut gemeinte Hinweise von Freunden und Familie, die du im Rausch der Verliebtheit in den Wind geschlagen hast. Eines kann man dir allerdings ganz sicher nicht unterstellen, nämlich dass du kampflos aufgegeben hast. Wenn dem so wäre, würde der Schmerz nämlich nicht annähernd so tief sitzen. Wer in eine Beziehung stolpert, sieht, dass es nicht funktioniert und ohne einen Blick zurück weiterzieht, hat nichts zu verlieren und nichts zu bereuen. Hart werden Niederlagen erst, wenn wir Blut, Schweiß, Tränen und unsere Würde auf dem Schlachtfeld zurücklassen mussten. Ein gebrochenes Herz, tief verletzter Stolz und ein auf ewig – so scheint es – zerstörtes Vertrauen in die Menschheit holt sich nur, wer bis zum bitteren Ende durchgehalten und dieser Liebe jede Chance gegeben hat, die sie wahrscheinlich gar nicht verdient hätte. Anstatt dich mit Vorwürfen selbst zu geißeln, ist eher Schulterklopfen angesagt. Du hast wirklich alles gegeben und alles geopfert, mehr kann man nicht von dir verlangen.

2. Du weißt nun, was du nicht mehr möchtest

Gelegenheit macht Liebe: Dieser Satz ist so wahr wie verhängnisvoll. Denn: Häufig pflücken wir sich bietende Affären oder die Chance auf eine Beziehung quasi im Vorbeigehen wie eine reife Frucht, die scheinbar nur auf uns gewartet hat. Aus solchen unbedachten Romanzen kann schnell mehr werden, häufig jedoch nur für einen Teil des Arrangements. Wenn sich daraus dann ein Strudel aus Drama, Eifersucht, Betrug und schwersten Blessuren zusammenbraut, lernst du immerhin für die Zukunft eine wichtige Lektion: Gib die Kontrolle über dein Liebesleben niemals aus der Hand. Lass den Zufall nicht bestimmen, wer über dein Herz bestimmen darf. Überlege dir gut, was für eine Art von Partnerschaft du möchtest und korrigiere deine Ansprüche auf keinen Fall nach unten, nur weil du dich einsam oder ausgegrenzt fühlst. Wer das Chaos bereitwillig in sein Leben lässt, bekommt genau das: Chaos.

3. Du kannst die Vorzeichen erkennen

Auch diese Erkenntnis ist eigentlich Gold wert und wird nicht jedem enttäuschten Liebesopfer zuteil. Die meisten von uns erinnern sich noch ganz genau an jene Augenblicke, in welchen unsere Intuition lautstark protestiert hat oder vielleicht sogar aufgeschrien und zur sofortigen Flucht nach vorne aufgerufen hat. Unser Bauchgefühl täuscht uns selten. In Zukunft weißt du beispielsweise, dass jemand, der keinen Einsatz zeigt, auch keinen Einsatz wert ist. Du wirst darauf bestehen, Freunde und Familie kennenzulernen, und wenn es an diesem Punkt für dich eine klare Absage regnet, ist das die Antwort, die du ebenfalls parat haben solltest. Wer schon einmal unfreiwillig zur Geliebten wurde, weil der neue Partner „vergessen“ hat, Frau, Kinder und Hund zu erwähnen, wird in Zukunft sicher keine blumigen Umschreibungen zum aktuellen Beziehungsstatus mehr gelten lassen. Und ausweichende Antworten oder Allgemeinplätze wie „es ist kompliziert“ sind keine Argumente, mit denen ein gebranntes Herz sich wieder neu entflammen lassen sollte. Denk immer daran: Wenn du einmal für dumm verkauft wurdest, ist es die Schuld des Betrügers. Wenn es dir ein zweites Mal passiert, ist es eindeutig die deine.

4. Die 15 Minuten – 15 Jahre-Regel 

Wenn du versuchst, möglichst objektiv auf die Anfänge deiner schmerzhaften Waterloo-Beziehung zurückzublicken: Wie haben diese sich gestaltet? Es war ziemlich sicher nicht einfach und fließend, sondern hat gehakt und sich schleppend entwickelt. Wenn du wieder bereit für den Dating-Markt bist, halte dir die 15 Minuten – 15 Jahre-Regel vor Augen. Ausgehend davon, dass du deine Zeit nicht mehr vergeuden willst, strebst du sicher eine Liebe von Dauer an. Achte in diesem Zusammenhang auf die ersten 15 Minuten deines Dates. Passt und sitzt alles oder überlegst du dir schon nach 5 Minuten eine Exit-Strategie? Grundsätzlich gilt: Wenn du einer Sache keine 15 Minuten widmen möchtest, schaut es mit den angestrebten 15 Jahren erst recht schlecht aus. Die echte, unverfälschte Liebe muss einfach und leicht vonstattengehen. Ein Mensch, der dir auf Anhieb Unwohlsein bereitet, seine Blicke lieber dem sexy Servicepersonal widmet als dir oder als Eröffnungssatz gleich festhält, dass er auf getrennte Rechnung besteht, ist nicht dein Lebensmensch.

5. Du entscheidest, wie du behandelt werden möchtest

Eine sehr, sehr wichtige, aber leider auch schmerzhafte Erkenntnis müssen wir dir an diesem Punkt offenbaren. Die Schuld an einer miserablen Beziehung tragen nämlich immer beide Seiten. Du wurdest zwar schlecht behandelt, hast dieses Verhalten aber auch toleriert und in Kauf genommen. Natürlich sind nicht alle Menschen mit so viel Selbstbewusstsein und Eigenliebe gesegnet, dass sie respektloses, liebloses oder sogar betrügerisches Verhalten mit sofortiger Wirkung sanktionieren. Aber ein gewisses Maß an Stolz und Würde sollten wir schon regieren lassen, auch wenn wir glauben, verliebt zu sein. Verletzungen beginnen mit unachtsamen, respektlosen Kommentaren, gehen weiter zu Grenzüberschreitungen und Missachtung unserer Privatsphäre und enden in aggressivem oder toxischem Verhalten, das irgendwann auf der Tagesordnung steht.

6. Vergebung: Willkommen in der Königsklasse

Es wird uns nicht immer gelingen, jenem Menschen, der uns so viel Leid und Enttäuschung beschert hat, zu vergeben. Das muss auch gar nicht sein. Wenn es dir gelingt: Glückwunsch! Dann hast du wirklich eine Stufe von innerer Reife und Gelassenheit erreicht, die dir so schnell niemand mehr nehmen kann.

7. Dein Wohlergehen hat in Zukunft Priorität

Eine wichtige Lektion, die du aus einer schlechten Beziehungserfahrung immerhin auch mitnehmen kannst, ist jene, dass du dich letztendlich für dich entscheiden würdest, und nicht für ein Trugbild von Liebe, das du dir verzweifelt gewünscht hast. Du bist also auch unter schwierigsten Bedingungen in der Lage, dein Wohl an erste Stelle zu setzen. 

8. Du hast das Schlimmste hinter dir

Last but not least ein Trost, der wie ein schwacher klingt, es aber gar nicht ist: Die schlimmste und unwürdigste Erfahrung in Sachen zwischenmenschliche Beziehung hast du hinter dir. Diese Erfahrung wird dich stärker machen und dein Auge schulen, was künftige Kandidat*innen für die Liebesfront betrifft. Außerdem weißt du nun, wozu du imstande bist, wenn die Umstände es erfordern.

Ritterschlag statt Schicksalsschlag

Die schmerzhaften Beziehungen werfen lange Schatten. Meistens sticht eine Partnerin oder ein Partner in unserer bisherigen Lovestory ganz besonders negativ hervor. Sie oder er hat uns so tief verletzt, dass wir immer noch an den Spätfolgen leiden und das Vertrauen in andere Menschen massiven Schaden genommen hat. Wer dieses Trauma hinter sich lassen kann, darf sich gratulieren: Die Liebe hat dich damit in den Ritterstand erhoben. Ab sofort ist dir keines ihrer Gesichter mehr fremd.