8 Fragen, die du dir stellen solltest, wenn du immer noch toxische Partner anziehst 

Die Geschichte wiederholt sich

Kennst du das? Du findest dich immer wieder in den Fängen einer Beziehung, die dir einfach nicht guttut? Jedes Kennenlernen ist von Hoffnung und Optimismus geprägt, und du bist es auch. Diesmal soll es anders werden: Und es wird dann doch wieder genauso schmerzhaft und leidvoll, wie jede deiner bisherigen Beziehungen. Wir ziehen das an, was wir nach außen tragen. Und toxische Partner*innen haben ein teuflisch gutes Gespür dafür, wer anfällig ist, sich von ihnen manipulieren zu lassen. Wahrscheinlich hast du schon sehr oft darüber nachgedacht, warum es für dich in der Liebe einfach kein Happy End zu geben scheint. Die wildesten Gedanken rasen dabei durch deinen Kopf. Irgendwann denkst du selbst nur mehr schlecht von der Liebe, was aber noch viel schlimmer ist: Du gibst dir die Schuld dafür. Du findest dich unwürdig und nicht ausreichend liebenswert, um endlich einen Menschen in dein Leben zu ziehen, der es gut mit dir meint. Das ist natürlich Blödsinn und muss sofort aus deinem Kopf verbannt werden. Jeder Mensch verdient die Liebe. Doch vieles, was uns in unserem bisherigen Leben sehr stark geprägt hat, wirft leider noch immer seine Schatten unser Leben in der Gegenwart. Diese Muster gilt es zu erkennen und zu durchbrechen, wenn wir keine emotionale Bruchlandung mehr erleben wollen. Wir möchten dir hier daher ein paar Denkanstöße mit auf den Weg geben, wie du in Zukunft schlechte Entscheidungen in Liebesdingen vermeiden kannst. Den Schlüssel dafür hältst du in deinen eigenen Händen. Beantworte dafür die folgenden acht Fragen so aufrichtig und gewissenhaft wie möglich:

1. Denkst du, dass du Menschen ändern kannst?

Fatalerweise tendieren besonders Frauen zu der irrigen Annahme, dass man Partner*innen umerziehen oder gar umprogrammieren kann. Die besonders romantisch veranlagten glauben an die Kraft der Liebe, die alles überwinden kann. Sie sind überzeugt davon, dass sie ihre besseren Hälften zu ebendiesen formen können, wenn sie nur lange genug Geduld und Hingabe an den Tag legen. Die Liebe ist zweifelsohne eine Himmelsmacht. Doch einen anderen Menschen dazu zu bringen, dass er uns respektvoll und wertschätzend behandelt, schafft sie aus eigenem Antrieb bedauerlicherweise nicht. Dazu gehören nämlich zwei. Die Wahrheit ist: Wir können Menschen weder ändern, noch retten, noch vor sich selbst beschützen. Wir können unsere Erwartungshaltung ändern und uns mit einem Leben in einer manipulativen und toxischen Beziehung abfinden, doch wer möchte das auf Dauer schon? Wenn ein potenzieller neuer Partner Ecken und Kanten aufweist, mit denen du dich nicht absolut wohlfühlst, solltest du diese roten Flaggen nicht ignorieren. Wer unhöflich und ignorant agiert, wird nicht durch liebevolle Hingabe plötzlich zu einem besseren Menschen. Der einzige Mensch, den du wirklich und wahrhaftig ändern kannst, bist du.

2. Hast du gesunden Egoismus vielleicht nie kennengelernt?

Viele Menschen – auch hier sind es wieder überwiegend Frauen – wurden als dienstbare und anpassungsfähige Geister erzogen. Noch immer wird leider großer Wert daraufgelegt, dass Mädchen brav und bescheiden sind, nicht aufmucken und sich am besten einfach den Erwartungen fügen. Viele Menschen haben es daher schlichtweg nie gelernt, ihre Wünsche und Ansprüche zu kommunizieren und in der Folge auch durchzusetzen. Eine Beziehung sollte ein Geben und Nehmen im Gleichklang sein. Wenn eine Hälfte immer nur nimmt, bleibt die andere ausgebrannt, erschöpft und leer zurück. Toxische Partner*innen suchen sich daher bevorzugt ihre Opfer unter den Zurückhaltenden und Stillen, die es nicht gewohnt sind, ihre Wünsche auszusprechen, geschweige denn: erfüllt zu bekommen.

3. Erwartest du, dass jemand anders dich heilt?

In der Liebe ist es nicht so wie in der Mathematik: Zwei negative Vorzeichen ergeben kein positives Endergebnis, im Gegenteil. Wenn Menschen in anderen Menschen ihren Heilsbringer suchen, endet das fast immer in der Katastrophe oder eben bestenfalls in einem typisch toxischen Abhängigkeitsverhältnis. Wer selbst schon beladen mit reichlich emotionalem Gepäck eine Beziehung ansteuert, sollte dies nicht unbedingt auch noch mit einem schwer angeschlagenen Gegenpart tun. Seelische Wunden werden nicht weniger, indem man sie teilt.

4. Willst du es immer allen recht machen?

Falls du auch zu den „People Pleasern“ zählst, ist in Sachen Beziehung Vorsicht angezeigt. Wer immer als lieb, freundlich, nett und anspruchslos wahrgenommen werden möchte, bleibt in der Liebe häufig auf der Strecke. Solche Personen sind leichte Beute für Manipulator*innen.

5. Möchtest du anderen Menschen um jeden Preis helfen?

Auch ein ausgeprägtes Helfersyndrom kann der Türöffner zu dem immer wieder gleichen Beziehungstyp sein. Narzissten lieben es, solche Gutmenschen in ihr Netz zu ziehen, da diese alles repräsentieren, was ihnen völlig fremd ist. Sie betrachten den hilfsbereiten Typ eher wie ein exotisches Tier, das sie unbedingt in ihre Sammlung integrieren möchten.

6. Wie groß ist deine Sehnsucht nach Liebe und Akzeptanz?

Hand aufs Herz: Zählst du auch zu den Menschen, die für die Liebe alles, wirklich alles tun würden? Sei versichert: Die Liebe wäre dieses Opfer durchaus wert. Jene Menschen, die nur ihr Spiel mit uns spielen und unsere Sehnsucht schamlos für ihr Entertainment benutzen, sind es nicht. Niemand, der uns schlecht behandelt, darf sich im Gegenzug noch Großartiges von uns erwarten. Sogar Verständnis wäre in den meisten Fällen schon zu viel der Ehre.

7. Hast du Angst davor, allein zu sein?

Auch dieser Punkt ist kritisch, da viele Personen sich betroffen fühlen. Die Einsamkeit ist ein viel grauenhafterer Mitbewohner, als es die meisten Menschen sind – so denken wir. Doch in Wahrheit leben wir immerhin in Sicherheit, wenn wir allein leben. Kein Partner kann uns zum Spielball seiner aufbrausenden Emotionen degradieren oder seine Wut und seine Frustration ohne Vorwarnung an uns auslassen. Überlege dir gut, ob Sicherheit plus Einsamkeit nicht längerfristig die bessere Wahl ist als die täglich gelebte Unsicherheit einer toxischen Beziehung.

8. War deine Kindheit geprägt von toxischen Vorbildern?

Wie fast immer im Leben spielt natürlich auch bei unserer Partnerwahl die Kindheit eine große Rolle. Die Vorbildwirkung unserer Eltern hat einen enormen Einfluss auf unsere späteren Lebensentscheidungen. War ein Elternteil beispielsweise ein Narzisst, kommt deren Kindern dieser Charakterzug später gar nicht besonders bedrohlich oder außergewöhnlich vor. Diese Menschen sind es gewohnt, nach der launigen Pfeife anderer zu tanzen, damit der Hausfrieden gewahrt bleibt. Da wir uns tendenziell stark zu Partner*innen hingezogen fühlen, die viel von unseren Müttern oder Vätern in sich tragen, ist auch diese Entwicklung naheliegend. Viele Personen erkennen erst nach Jahren an Therapie und professioneller Begleitung, dass eine toxische Beziehung – egal zu wem – nicht die Norm zwischenmenschlichen Verhaltens darstellt.

Befreie dich aus deinem Gefängnis

Eine Beziehung ist dann gut für dich, wenn sie sich gut anfühlt. Wenn du jeden Tag darum kämpfen musst, angenommen und respektiert zu werden, bist du hier nicht richtig. In keiner Partnerschaft scheint immer die Sonne. Aber Sicherheit und Wertschätzung müssen jeden Tag gegeben sein. Die Liebe ist nichts, wofür wir leiden und in Selbstaufopferung dahinvegetieren müssen. Niemand profitiert davon, wenn wir uns auflösen, um unserer Partnerin oder unserem Partner möglichst keine Angriffsfläche mehr zu bieten. Alle Menschen sind gleich viel wert, jedes Leben ist gleich viel wert. Und wir alle verdienen eine Liebe, die diesen Namen auch verdient.