7 Zeichen reifer Liebe

Wenn aus Verliebtheit Liebe wird

Wir durchlaufen immer mehrere verschiedene Phasen, wenn wir uns neu verlieben. Vom ersten Blickkontakt, bis zur körperlichen Anziehung, bis hin zu der Feststellung, dass die neue Bekanntschaft schon jemand sein könnte, mit dem sich an die Zukunft denken lässt, vergehen meist nur wenige Wochen. Nach einigen Monaten oder Jahren sehen wir die Dinge klarer. Einige Menschen trennen sich nach dieser Zeit, da sie den Zauber des Anfangs vermissen, die prickelnde Leidenschaft des Neuen und die Aufregung samt Schmetterlingen im Bauch. Einige Paare jedoch dürfen das Glück erfahren, wenn aus Verliebtheit dann tatsächlich Liebe wird. Wir zeigen dir sieben Anzeichen einer solchen gereiften Liebe:

1. Ihr empfindet tiefen Respekt füreinander 

Miteinander innerhalb einer Beziehung zu wachsen, bedeutet auch, sich gegenseitig immer besser kennen und schätzen zu lernen. Die Chancen stehen natürlich 50:50, dass dieses Abenteuer einen ungewissen Ausgang nimmt. Doch wenn die Reise glückt, steht einem gemeinsamen Weg in die Zukunft nichts mehr entgegen. Der gegenseitige Respekt ist hierfür die Grundlage und die Basis. Wer den jeweils anderen nicht für voll nehmen kann oder ständig an seiner Rolle innerhalb der Beziehung zweifeln muss, wird sich niemals sicher fühlen. Umgekehrt wird sich für die andere Seite jeder Tag wie eine Bewährungsprobe anfühlen, deren Regeln sie oder er nicht kennt und die man – seien wir ehrlich – auch nicht bestehen kann. Respekt empfindet man, oder eben nicht. Wer von Beginn an massive Zweifel daran hegt, ob die neue Liebe den hohen Ansprüchen gewachsen sein wird, sollte besser weitersuchen oder allein bleiben. Einen Menschen tagtäglich gegen die unsichtbaren Windmühlen einer Erwartungshaltung kämpfen zu lassen, die vermutlich kein Mensch gewinnen kann, befindet sich emotional näher am Krieg als an der Liebe. Respekt ist daher ein Qualitätskriterium für eine gefestigte Beziehung, an dem es nichts zu rütteln gibt.

2. Du kannst du selbst sein

Eine reife Liebe gibt uns Sicherheit, Geborgenheit und das Gefühl, so angenommen zu werden, wie wir sind. Es ist nicht nötig, uns ständig von unserer Schokoladenseite zu präsentieren und den einen oder anderen emotionalen Durchhänger vor unseren Partner*innen zu verbergen. Man selbst zu sein ist ein unbezahlbarer Schatz im Umgang mit anderen Menschen. Die meisten sehen nur eine Version von uns, die wir für sozial verträglich und gesellschaftlich anerkannt halten. Unsere Beziehungen jedoch sollten ein sicherer Hafen für uns sein, wo wir immer und unter allen Vorzeichen willkommen sind. Nicht zu verwechseln ist das „ganz man selbst sein“ allerdings mit dem „sich gehen lassen“, was leider in langjährigen Beziehungen ebenfalls immer wieder vorkommt. Natürlich verändern wir uns im Laufe der Jahre, werden älter und sind nicht mehr das 5-Sterne-Gesamtpaket, das wir am Tag des Kennenlernens vielleicht noch waren. Gemeint ist damit eher, dass eine Partnerschaft wie eine Pflanze tägliche Pflege und Zuwendung benötigt. Wer die ganze Beziehungsarbeit abschiebt und das Managen von Alltag und Familie auf ein Paar starke Schultern packt, die das schon irgendwie hinbekommen werden, hat den Sinn von Partnerschaft nicht verstanden. So angenommen und geliebt zu werden, wie man ist, setzt voraus, möglichst lange die wundervolle Person zu bleiben, die man ursprünglich einmal war: ein Mensch, der sich um den anderen bemüht hat, Initiative gezeigt hat und dem es nicht zu mühsam war, seinem Lebensmenschen die Sterne vom Himmel zu holen. Man selbst zu sein ist ein hohes Gut. Die Waage einer Partnerschaft aus der Balance zu bringen ist jedoch nicht der Selbstzweck davon.

3. Das Idealisieren der Partner*innen hört auf

Während wir uns in der Phase des Kennen- und Liebenlernens gerne auf die rosarote Brille verlassen, die uns ausschließlich Positives über unsere neue Eroberung zu berichten hat, so zeugt reife Liebe von einer gewissen Ernüchterung. Das klingt nun negativer, als es ist. Man lernt sich eben kennen im Laufe der Zeit. Wer einmal alle vier Jahreszeiten mit einem Menschen durchlebt hat, weiß um seine Ecken und Kanten. Das ist ja auch etwas Schönes, das eine Beziehung wachsen lässt. Außerdem ist es außerordentlich beruhigend zu wissen, dass auch die oder der andere nicht perfekt ist. 

4. Ihr diskutiert und streitet wie Erwachsene

Wenn es Streit und Diskussionen gibt, werden diese bei einer reifen Liebe immer themenbezogen sein und sachlich vonstattengehen. Ein hysterisches Herumschreien und dramatisches Werfen mit Gegenständen sind nicht notwendig, um seinen Standpunkt klar und deutlich zu vertreten. Es geht bei solchen verbalen Scharmützeln um konkrete Punkte, nicht um sinnlose Verallgemeinerungen, die ohnehin nicht zielführend wären.

5. Nichts bleibt unausgesprochen

Der wohl schönste Aspekt einer reifen und erwachsenen Beziehung ist die Tatsache, dass man über alles miteinander sprechen kann. Man teilt seine Geheimnisse und seine Weltanschauung mit ein- und demselben Menschen Tag für Tag. Man kann über dieselben Dinge herzlich lachen und weiß genau, was den anderen berührt oder bewegt. Eine reife Liebe kennt im Gespräch kein Tabu. Falls eine Seite bestimmte Themen verweigert, ist das Sand im Getriebe einer vertrauensvollen Gemeinschaft.

6. Es fühlt sich leicht und unbeschwert an

Liebe muss leicht und einfach sein. Das bedeutet nicht, dass der Alltag immer einfach ist und sich keine Wolke am Beziehungs-Horizont zeigen wird. Aber das Miteinander und das Gemeinsame muss leicht von der Hand gehen und nicht von Missverständnissen und qualvollem Dauerclinch geprägt sein. Wer gemeinsam in einer Beziehung wachsen durfte, fühlt sich immer auf der sicheren Seite. Mühsame Streitgespräche um das ewig selbe Thema sollten dabei nicht im Vordergrund stehen. Wenn die Liebe kompliziert wird, ist sie nicht von Dauer.

7. Ihr gleicht euch gegenseitig aus

Die perfekte Liebe gibt es nicht. Aber man kann dem Geheimnis ihrer Perfektion schon sehr nahekommen. Glaubt man Eheleuten, die schon 50 Jahre und länger miteinander verheiratet sind, so ist die ideale Mischung eine aus Gegensatz, Gleichheit und Toleranz. Das Gegensätzliche ist dabei eher wie das Salz in der Suppe zu betrachten und nicht als Hauptzutat. Dennoch darf man es in einer reifen Beziehung außerordentlich genießen, wenn die Partnerin oder der Partner dort für Ausgleich sorgt, wo wir unsere Schwachstellen sehen und umgekehrt. Harmonie und Balance sind die idealen Aggregatzustände der Liebe. Die Bestandteile dafür liefern zwei eigenständige Persönlichkeiten, die allein für sich 100 Prozent Mensch darstellen. Wenn sich daraus eine lange Liebesbeziehung mit Happy End ergibt, passt das Mischverhältnis der einzelnen Komponenten perfekt.

Gut Ding braucht Weile – auch in der Liebe

Nichts ist einfach im Kontext der schönsten Nebensache der Welt. Und dennoch muss die Liebe einfach sein, damit sie gut ist. Wer von Anfang an kämpfen, Spielchen spielen und sich unlauterer Methoden bedienen muss, um die Aufmerksamkeit der oder des Angebeteten zu erhalten, hält kein gutes Blatt in der Hand. Wenn hingegen vom ersten Kennenlernen bis zur Silberhochzeit alles läuft wie geschmiert, hat man eine Liebe gefunden, die es im Leben so nicht allzu oft gibt. Eine reife Partnerschaft ist nicht mit Gewohnheit oder Bequemlichkeit zu verwechseln. Sie besteht auch nach Jahren und Jahrzehnten des gemeinsamen Weges immer noch aus Geben und Nehmen auf Augenhöhe. Oder, um es auf den Punkt zu bringen: Wenn der Alltag Spaß macht, dann muss es Liebe sein.