7 rote Flaggen der Freundschaft, vor denen du dich in Acht nehmen solltest

Rot bedeutet Stopp

Es kann ein ungutes Gefühl in der Magengegend sein, Gänsehaut oder die berühmten Härchen im Nacken, die sich sträuben: Wir merken es immer, wenn eine Situation oder ein Mensch nicht gut für uns ist. Je nachdem, wie stark unsere Intuition ausgeprägt ist, können wir die Zeichen schneller erkennen, oder eben nicht. Gerade Freundschaften sind eine schwierige Angelegenheit. Wir alle möchten um unser selbst willen gemocht und geliebt werden. Dennoch erwarten wir uns von anderen Verständnis, Rücksichtnahme und Respekt. Wahre Freundschaft kennt keine Bedingungen und knüpft auch nach Jahren der Funkstille wieder problemlos dort an, wo der Kontakt einst abgebrochen ist. Es spricht auch nichts dagegen, immer wieder Menschen kennenzulernen, die das Potenzial in sich tragen, ein Freund oder eine Freundin für uns zu werden. Doch Vorsicht solltest du walten lassen, wenn sich eines oder mehrere der folgenden sieben Alarmzeichen abzeichnet:

1. Nachtragendes Verhalten und Rachegelüste

Mit Freundschaft ist es ein wenig so wie mit der Liebe: Sie ist langmütig und eifert nicht. Wenn du jedoch feststellen musst, dass jemand auf Kleinigkeiten lange herumreitet und Dinge nicht auf sich beruhen lassen kann, ist das eindeutig ein Alarmsignal. Noch schlimmer ist es, wenn du dich plötzlich mit der Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte konfrontiert siehst. Der Hölle Rache sollte maximal auf der Bühne kochen, nicht im Herzen unserer Mitmenschen. Eine Freundschaft versteht alles und verzeiht über kurz oder lang auch alles. Wer das nicht kann, ist bestenfalls eine flüchtige Bekanntschaft. 

2. Grenzen werden nicht respektiert

Egal, ob es deine Privatsphäre ist, dein Schamgefühl oder dein Eigentum: Wenn Grenzen des persönlichen Bereichs nicht respektiert werden und laufend Übergriffe stattfinden, ist hier keine echte Freundschaft im Spiel. Freunde sind kein Selbstbedienungsladen, den man je nach Bedarf und nach Herzenslust frequentieren kann. Das beginnt bei Kleinigkeiten. Wer sich ständig Kleidung, Bücher oder andere Dinge von dir leiht, ohne sie von sich aus wieder verlässlich zurückzubringen, sieht mehr einen Gratis-Shop in dir als eine Freundin oder einen Freund. Wer im Gespräch ungefragt in deiner Handtasche wühlt oder nach deinem Smartphone greift, um zu schauen, was du so machst, agiert eindeutig übergriffig. Die Grenzen sind hier schwer allgemein gültig zu definieren, da jeder Mensch ein anderes Verständnis von Nähe und Distanz hat. Manche fühlen sich schon unangenehm berührt, wenn der Sitznachbar Pommes von seinem Teller klaut. Wieder andere stört es gar nicht, wenn sich Freunde und Bekannte mit dem Ersatzschlüssel selbst in die Wohnung lassen und sich dort wie zu Hause fühlen. Wenn du Grenzüberschreitungen wahrnimmst, musst du das sofort kommunizieren. Tust du das nicht, gilt dein Stillschweigen als Zustimmung. Übergriffe erkennen wir meist sofort. Sie verursachen uns ein unangenehmes Gefühl, das keine Lust auf eine Wiederholung hervorruft. Dennoch sind wir gerade im Fall von sogenannten Freund*innen eher zurückhaltend, was das Abstecken unserer Grenzen betrifft. Wenn du dir unsicher bist: Freundschaften, die deinem Naturell entsprechen und wirklich in dein Leben passen, lassen solche Situationen erst gar nicht entstehen. Im Idealfall sind unsere wahren Lebensmenschen mit uns auf einer Wellenlänge, auch, was die Manieren und den allgemeinen Anstand betrifft.

3. Du fühlst dich minderwertig

Manche Menschen schaffen es zwischen den Zeilen, uns ein schlechtes Gefühl zu vermitteln. In ihrer Gegenwart fühlen wir uns klein und unbedeutend. Vielleicht ist es auch die eine oder andere Wortmeldung, die gar nicht beleidigend oder herablassend klingt, und dennoch gefühlt in unserem Inneren so ankommt. Wenn du dich für jedes Treffen verkleiden und in jedem Gespräch deine Worte auf die Goldwaage legen musst, ist es keine Freundschaft, sondern ein Meeting. Vergeude deine kostbare Zeit nicht mit Menschen, bei denen du dich verstellen musst. 

4. Alles dreht sich nur um sie

Eine Spezies, die gerne und oft auf der Suche nach neuen Freund*innen ist, ist der Energievampir. Er kann in weiblicher Form als Diva oder Drama-Queen in Erscheinung treten. Die männliche Version ist der Mann von Weltschmerz, der mit dem Mann von Welt außer ein paar Buchstaben rein gar nichts gemein hat. Diese Freunde sind ständig auf der Suche nach Bestätigung, Mitgefühl oder Publikum. Sie brauchen den regelmäßigen Austausch, um ihr Ego zu pflegen und ihre Probleme in epischer Breite zu diskutieren. Für das Leben oder die Befindlichkeiten anderer Menschen ist dann leider kein Platz mehr. Sie fragen dich niemals, wie es dir so geht und werden jeden Versuch, das Gespräch in deine Richtung zu lenken, in Sekundenschnelle im Keim ersticken.

5. Du wirst manipuliert

Emotionale Erpressung, ein schlechtes Gewissen und ständiger Terror via Telefon oder Social Media: Manche Menschen wollen dich nur für ihre Zwecke benutzen, mit dir befreundet sein wollen sie hingegen nicht. Wenn du dich immer wieder in Situationen wiederfindest, in die du eigentlich gar nicht kommen wolltest und die mit deinem Leben gar nichts zu tun haben, dann wurdest du geschickt manipuliert. Echte Freund*innen wollen nur dein Bestes. Dir irgendetwas ein- oder ausreden will dir jemand, der dabei ganz sicher nicht an dich denkt.

6. Narzisstische Züge kommen ans Licht

Zuckerbrot und Peitsche, emotionale Erpressung, ein Drama in aller Öffentlichkeit und dann wieder die ganz, ganz große Freundschaft? Wenn dir solche Persönlichkeiten begegnen, bei denen immer die Kontrolle im Vordergrund steht und du einfach nur zu parieren hast, dann bist du einem Narzissten in die Hände gefallen. Frauen und Männer weisen diesen unschönen Charakterzug gleichermaßen auf. Zu Beginn wirst du noch mit Überschwang bedacht, irgendwann dann mit der sehr kurzen Leine. Beende diese emotionale Berg- und Talfahrt besser, bevor es um deinen Seelenfrieden geschehen ist.

7. Nach einem Treffen bist du ausgelaugt und erschöpft

Was gibt es Schöneres, als mit echten Freund*innen einen netten Abend zu verbringen, sich auszutauschen und zu lachen, bis die Tränen kommen? Freundschaft zeichnet sich dadurch aus, dass sie uns keine Mühe kostet. Sie ist nicht umsonst, darf aber nicht zur lästigen Pflicht mutieren. Wenn du nach einem Treffen mit bestimmten Personen fix und fertig bist, mental erschöpft und für den Rest des Tages nur mehr deine Ruhe haben möchtest, war das Treffen wohl eher ein Termin als ein netter Plausch. Überlege dir gut, ob du deine Ressourcen wirklich noch mal für so einen Marathon verschenken willst. 

Freundschaft soll sich gut anfühlen

Ein altes Sprichwort sagt: „Ein Freund ist ein Mensch, vor dem man laut denken kann.“ Wie viele Menschen gibt es also in deinem Leben, wo du, ohne darüber nachzudenken, alles ausplaudern kannst, was dir gerade durch den Kopf geht? Wie viele Menschen kennst du, die es innerhalb von Minuten schaffen, dich zum Lächeln zu bringen? Wer versteht dich ohne Worte und wird auch dann noch für dich da sein, wenn du eine gefühlte Ewigkeit in der Versenkung verschwunden bist? Wer zwingt dich zu nichts, ist aber zu allem bereit für dich? Man muss heutzutage keine Pferde mehr stehlen, um echte Freunde von falschen zu unterscheiden. Es gibt eine sehr viel einfachere und vor allem: legale Methode, dies zu überprüfen: Hör auf dein Gefühl! Gut ist es dann, wenn es sich gut anfühlt.