7 Gewohnheiten, die hochsensible Menschen brauchen, um glücklich zu sein 

Gewohnheit kann glücklich machen

Während wir Routine spontan eher mit tödlicher Langeweile assoziieren, kann die Macht der Gewohnheiten uns tatsächlich glücklich machen. Wer täglich darauf achtet, dass alles zu seiner Zufriedenheit läuft, hat schon weniger Dinge, um die er sich sorgen muss. Hochsensible Personen sind da keine Ausnahme, im Gegenteil. Sie brauchen mehr Zeit für sich allein, um sich von den hektischen Informationsfluten zu erholen, die jeden Tag ungefragt auf sie herniederprasseln.  Wir stellen dir hier gleich sieben Gewohnheiten vor, die zur täglichen Dosis Glück ihren Beitrag leisten:

1. Prüfung der ganz persönlichen Umweltverträglichkeit

Keine Sorge! Damit ist nicht deine CO₂-Bilanz gemeint oder dein ökologischer Fußabdruck. Deine Umwelt, das sind die Menschen, mit denen du täglich zu tun hast, dein privates und berufliches Umfeld und alle Situationen, denen du ausgesetzt bist. Diese Bereiche können wir uns nicht immer aussuchen, daher ist es besonders wichtig, sie einem regelmäßigen Check zu unterziehen. Hochsensible Personen leiden unter bestimmten Unstimmigkeiten wesentlich mehr als andere Zeitgenoss*innen. Wenn etwa das Klima am Arbeitsplatz vergiftet ist oder zumindest ungesunde Tendenzen zeigt, ist das für Hochsensible kaum auszuhalten. Auch Streit unter Kolleg*innen, Nachbarn oder Familienmitgliedern macht ihnen sehr zu schaffen. Das stumme Leiden ist keine Dauerlösung. Wenn du also feststellst, dass dein Leidensdruck überdurchschnittlich hoch ist − selbst für deine Verhältnisse − dann solltest du deiner ganz persönlichen Umweltverträglichkeitsprüfung einen negativen Bescheid erteilen. Versuche Möglichkeiten zu finden, wie diese zusätzlichen Herausforderungen für dich ganz persönlich zu lösen sind. Man kann nicht immer gleich alle Brücken hinter sich abbrechen, wenn die Umstände uns dazu auffordern. Doch länger als unbedingt notwendig ausharren sollte man auch nicht. Wir haben schließlich nur ein Nervenkostüm und eine Gesundheit.

2. Bewegung als tägliche Geheimwaffe

Es müssen nicht unbedingt immer die empfohlenen 10.000 Schritte pro Tag sein. Eine Einheit Yoga oder ein gemütlicher Einkaufsbummel zu Fuß können für unser Wohlbefinden schon einiges leisten. Wer einmal erkannt hat, wie viel Kraft und gute Energie uns der Aufenthalt in der Natur zu liefern vermag, wird gerne jeden Tag dieses Ritual pflegen. Sonnenlicht und Sauerstoff in Kombination mit moderater, stressfreier Bewegung sind ein unschlagbares Team, wenn es um psychische und körperliche Ausgeglichenheit geht. Wer das Glück hat, in der Nähe eines Waldes oder Gewässers zu leben, kann hier noch zusätzliche Pluspunkte für das tägliche Wellnessprogramm tanken. Das Gehen entlang von fließenden Gewässern beispielsweise wirkt im Nu entspannend. Wir können förmlich spüren, wie innere Unruhe mit den Wassermassen hinfort gespült wird.

3. Ein Tagebuch oder Journal führen

Schreiben als Therapieform hat schon lange Tradition. Allerdings ist immer noch viel zu wenig bekannt, welche positiven Effekte das tägliche Anfertigen von Notizen haben kann. Es spielt dabei keine Rolle, ob man sich in epischer Breite austobt oder kurze und knackige Gedankensplitter im Telegrammstil notiert. Wichtig ist, dass von Hand geschrieben wird. Das Tippen an PC oder Laptop hat nicht ansatzweise dieselbe Wirkung auf unser Gehirn und unser Wohlbefinden, wie das Schreiben von Hand. Hier besteht in der Tat eine Art direkte Verbindung zwischen dem geschriebenen Wort und unserer Psyche. Einmal aufgeschrieben, merken wir uns Informationen besser, die in Erinnerung bleiben sollen. Aber auch der umgekehrte Fall funktioniert erstaunlicherweise bemerkenswert gut: Negative Erlebnisse, Gedanken und Gefühle zu Papier zu bringen, empfinden die meisten Menschen wie ein therapeutisches Gespräch. Diese Notizen sind im Moment ihrer Verschriftlichung schon halb verarbeitet. Wer jeden Tag einfach nur seine Seele in Balance und sein Leben in Zufriedenheit halten möchte, führt ein Dankbarkeitstagebuch. Dieses wird inzwischen von zahlreichen hoch bezahlten Coaches und Erfolgs-Gurus als Instrument der Wahl auf dem Weg zur persönlichen Bestleistung empfohlen. Doch Geld dafür auszugeben ist gar nicht notwendig: Die Ergebnisse sind ohnehin unbezahlbar. Am effektivsten sind morgens und abends Einträge, die die guten Erfahrungen des Tages und die guten Dinge im Leben zusammenfassen, für die man besonders dankbar ist. Morgens beginnen wir so den Tag mit guten Schwingungen, abends gehen wir zufrieden und positiv gestärkt zu Bett.

4. Mittagsschläfchen, Powernap und Schlafroutine

Apropos Bett: Diesem können hochsensible Menschen gar nicht oft genug ihre Aufwartung machen. Schlaf ist die beste Medizin, Entspannungstherapie und Stressbewältigungsstrategie, die man sich nur vorstellen kann. Er kostet absolut nichts, außer vielleicht ein wenig Zeit. Wer diese hat und die Gelegenheit dazu, sollte unbedingt das gute altmodische Mittagsschläfchen wieder einführen. Eine halbe Stunde reicht völlig aus, um die Energiereserven in der Mitte des Tages wieder voll aufzuladen. Das moderne Powernap hingegen verspricht bereits nach 15 Minuten sanftem Dösen denselben Effekt. Zwischen 7 und 8 Stunden Schlaf pro Nacht sollten wir uns außerdem auf regelmäßiger Basis gönnen. Schlaf kann weder nachgeholt noch prophylaktisch auf Vorrat getankt werden. Einmal Schlafentzug verursacht einen Schaden für Körper und Geist, der irreparabel ist. Und wie bei jedem Heilmittel kann man es natürlich auch mit der Nachtruhe übertreiben: Zu viel ist auf Dauer mindestens genauso schädlich wie zu wenig. Das Geheimnis liegt hier nicht nur in der Dosis, sondern vor allem in der Regelmäßigkeit. Sich einen Schlafrhythmus anzutrainieren, der zum inneren Uhrwerk wird, hält Körper, Geist und Seele in perfekter Harmonie.

5. Wasser marsch!

Alle Menschen, nicht nur hochsensible Personen, profitieren von Wasser. Unser Körper dehydriert über Nacht, weshalb wir schon morgens mit ein bis zwei Gläsern starten sollten. Im Laufe des Tages sollten wir an die empfohlenen 2 Liter herankommen, auch wenn sich bei dieser Richtlinie die Geister inzwischen scheiden. Doch was innerlich nützt, schadet auch äußerlich nicht. Ein entspannendes Bad oder eine herrlich erfrischende Dusche können ebenfalls im Nu für Balance sorgen. Wer es über sich bringt, lässt die zeitlosen Lehren von Sebastian Kneipp wiederauferstehen. Seine Kaltwassertherapie wird noch heute in vielen luxuriösen Wellness-Einrichtungen als Heiliger Gral verkauft. Ein simpler Wasserhahn und eine Dusche reichen allerdings schon völlig aus, um den Kreislauf morgens ordentlich in Schwung zu bringen.

6. Qualitätszeit allein ist Pflicht

Die meisten Hochsensiblen wissen es ohnehin, dennoch sei es hier noch einmal betont: Zeit allein ist essenziell, um sich von anderen Menschen erholen zu können. Das klingt nicht gerade sehr sozial. Doch hochsensible Personen führen nicht einfach Unterhaltungen. Sie operieren dabei gleichzeitig auf vielen verschiedenen Frequenzen und hören und sehen nicht nur das Offensichtliche, sondern nehmen auch Gefühle und Stimmungsbilder deutlich wahr. Die Zeit allein hat aber nicht nur den Erholungseffekt zu bieten. Wer regelmäßig ein gesundes Maß an Ich-Zeit tanken kann, wird in der Folge wieder empfänglicher für die Anliegen seiner Mitmenschen. Ein wenig Einsamkeit stärkt unsere Empathie und unser Verständnis für andere.

7. Regelmäßige Grenzkontrollen

Nicht minder wichtig wie Zeit allein ist das Abstecken der persönlichen Grenzen für Hochsensible. Sie sind Verstößen gegenüber ihrer Privatsphäre besonders empfindlich und dulden diese nicht. Wenn es dennoch dazu kommen sollte, ist ein sofortiges Veto gefragt.

Glücklich ist, wer sich selbst nicht vergisst

Hochsensible sind äußerst empfindlich gegenüber audiovisuellen Reizen und nehmen sogar Stimmungen wahr, die anderen Menschen entgehen. Für sie ist es also gleich doppelt wichtig, eine Strategie zu finden, um bestmöglich durch ihren Alltag zu kommen. Wer die eigenen Ressourcen nicht schont und schützt, wird sonst bald keine mehr haben.