7 Fakten, die bestimmen, in wen wir uns verlieben

Liebe: (K)eine Himmelsmacht

Schön wäre die Vorstellung ja schon, dass die wahre Liebe für jeden von uns irgendwo im Universum auf die Bestellung wartet. Egal, ob wir an Seelenverwandtschaft glauben oder einfach nur eine Partnerschaft haben möchten, in der wir uns geliebt, geborgen und verstanden fühlen: Der Wunsch nach Liebe schlummert in jeder/m von uns. Neben dem romantischen Bild, das Hollywood & Co. uns fälschlicherweise verkaufen, spielt auch die Erfahrung innerhalb der eigenen Familie eine Rolle dabei, wie wir als Erwachsene unser Liebesleben gestalten − oder eben nicht. Generell kann man anhand von sieben Fakten ergründen, ob, wie und in wen wir uns verlieben und warum (nicht):

1. Wer möchte ich (als Partner*in) sein?

Der Weg zu anderen Menschen ist immer zuerst eine Reise zu uns selbst. Wer mit sich selbst nicht oder nicht gut klarkommt, wird sich auch im Umgang mit anderen schwertun. Wir sind mitunter äußerst kritisch mit uns. Fehler erkennen wir schneller und treffsicherer als unsere Stärken und Vorzüge. Die viel zitierte Eigenliebe beginnt schon bei ein wenig Nachsicht. Niemand ist perfekt − also müssen wir es ganz sicher auch nicht sein. Erst wenn wir uns so akzeptieren können, wie wir sind, werden wir auch andere Menschen von uns überzeugen können. Eine Beziehung besteht aus zwei Personen, nicht aus einer, die die ganze Arbeit übernehmen und alles kompensieren muss. 

2. Die Vergangenheit ruhen lassen

Defizite aus der Kindheit und aus früheren Beziehungen werden uns auf der Suche nach einer neuen Liebe häufig zum Verhängnis. Immer wieder suchen wir uns Partner*innen, die das abweisende Verhalten der Eltern oder die emotionalen Achterbahnfahrten früherer Beziehungen erneut aufleben lassen. Solche Verhaltensmuster werden erst verschwinden, wenn wir unsere Lehren daraus gezogen haben. Die Kindheit begleitet uns sicherlich unser Leben lang. Wie ein Mühlstein an unserem Hals hängen und uns am Vorankommen hindern darf sie jedoch nicht. Dieser Punkt ist ausgesprochen wichtig. Je nachdem, wie lange die Schatten sind, die die Vergangenheit auf unser derzeitiges Leben wirft, wird vielleicht sogar das Suchen nach professioneller Hilfe sinnvoll sein. 

3. Liebe ist nicht gleich Beziehung

Wir sehnen uns nach Liebe und finden uns im Beziehungsalltag wieder. Wer kennt das nicht? Das Gefühl von Liebe ist allerdings ein universelles. Wir können Menschen lieben, aber auch Tiere, Musik oder die Natur. Eine Partnerschaft ist ein wenig wie ein Zimmer, in dem die Liebe zwar einen Ehrenplatz bekommen sollte, aber eben nicht die Alleinherrscherin ist. Zu einer stabilen und hoffnungsvollen Partnerschaft gehört der schnöde Alltag und seine gemeinsame Bewältigung genauso dazu, wie Sonnenuntergänge am Strand und die Planung der gemeinsamen Zukunft. Eine Portion Realismus kann daher dem Projekt „Liebe“ ganz sicher nicht schaden.

4. Mach mich glücklich! 

Tatsächlich erwarten wir von zukünftigen Partner*innen genau das: Er oder sie soll uns glücklich machen, am besten rund um die Uhr. Das Problem dabei: Menschen, die von Haus aus unzufrieden und negativ gestimmt sind, wird keine Partnerschaft der Welt aus diesem emotionalen Gefängnis befreien können. Um eine glückliche Beziehung erleben zu können, müssen wir glückliche oder zumindest zufriedene Menschen sein. Erst dann können wir uns auf die Suche machen. Das Ganze gilt natürlich auch umgekehrt: Einen verbitterten, vom Leben und der Liebe enttäuschten Menschen glücklich machen zu wollen, könnte sich als Projekt erweisen, das von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Glücklichsein muss man in erster Linie wollen. Wer in seiner Wut, seinem Schmerz und seinem ganz allgemeinen Groll gegen die Menschheit verharren will, wird die Liebe niemals finden.

5. Schutzschilde deaktivieren

Wer älter ist als 14 weiß es bereits: Die Liebe kann manchmal weh tun. Schlechte Erfahrungen bleiben auch bei der schönsten Sache der Welt nicht aus. Dennoch wäre es verkehrt, für immer und ewig nur mehr auf der Hut zu sein und mit Argwohn durchs Leben zu gehen. Ein wenig Skepsis beim Kennenlernen potenzieller Partner*innen schadet sicher nicht. Wer aber jeder neuen Bekanntschaft von vornherein mit einem Schutzwall aus Misstrauen und Zweifel begegnet, wird es sogar der mächtigen Liebe schwer machen, hier ein Schlupfloch zu finden. Die Lösung für Menschen, die besonders schwer Vertrauen fassen, wird irgendwo in der Mitte liegen. Kopfüber in eine neue Liebe stürzen wird man sich ab einem gewissen Alter ohnehin nicht mehr. Aber gleich vorab mit einer Bruchlandung zu rechnen, macht den Start hinein in eine gemeinsame Zukunft leider schon schwierig bis unmöglich.

6. Gefühle und mehr

Wer sich nach Liebe und einer erfüllenden Beziehung sehnt, hat meist unbewusst ein ganzes Programm im Kopf, das der neue Mensch im Leben mit absolvieren oder vielleicht sogar allein bespielen muss. Schöne Momente miteinander zu teilen ist eine Sache. Gemeinsame Interessen und Hobbies zu entdecken, zwei Familien und Freundeskreise unter einen Hut zu bringen, eine völlig andere. Aber auch das Gefühl von Sicherheit erhoffen wir uns in einer Beziehung. Stabilität und eine starke Schulter zum Anlehnen stehen auf der Sehnsuchts-Skala mindestens genau so weit oben wie Liebe und Romantik. Eine Beziehung besteht aus so vielen Faktoren, dass uns beim bloßen Nachdenken darüber schon schwindlig wird. Ein guter Grund, um damit vielleicht einfach aufzuhören. Liebe ist nicht rational, und unsere Erwartungen sind im echten Leben kaum jemals zu erfüllen. Wir sollten daher das gute Gefühl des Kennenlernens und des Neubeginns einfach genießen, uns zurücklehnen und abwarten, was passiert. 

7. An die Liebe glauben

Das Wichtigste zum Schluss: Wer aufgehört hat, an die Liebe zu glauben, wird ihr auch nicht (mehr) begegnen. Hier kommt das einfache, aber effektive Gesetz der Anziehung zum Zug, auf welches einfach immer Verlass ist. Wer sich hingegen trotz Rückschlägen und Enttäuschungen einen Platz im Herzen freihält und mit offenem Blick durchs Leben geht, wird der Liebe irgendwann wieder begegnen. Wenn wir die Personen, die wir uns unbedingt einbilden, nicht bekommen, hat auch hier das clevere Universum einen Masterplan für uns. Wir bekommen sie oder ihn nicht, weil wir jemand besseren verdient haben. Diese simple Sichtweise lässt sich auch problemlos auf andere Bereiche des Lebens ummünzen. In der Liebe gilt jedenfalls: Halte sie für möglich, und du wirst ihr begegnen! 

Verliebe dich oft!

Wir sollten der Liebe eine Chance geben – und das immer wieder aufs Neue. Auch wenn nicht immer die stabile und sichere Partnerschaft daraus erwächst, die wir uns wünschen. Das Gefühl, jemanden gefunden zu haben, mit dem wir zumindest ein Stück weit des Weges gemeinsam gehen möchten, ist schließlich unbezahlbar. Mit zunehmendem Alter sind wir uns natürlich auch der Risiken bewusst, die mit einer neuen Partnerin oder einem neuen Partner einhergehen. Daher gilt: Scheitern für möglich halten, aber nicht als Vorwand nutzen, um es gar nicht erst zu versuchen. Wirklich verloren hat einen Kampf schließlich nur, wer aufgibt. Dennoch wird es immer so sein, dass wir die wichtigste Beziehung unseres Lebens mit uns selbst führen. Wer hier das Schlechte über das Gute stellt, wird leider auch keine Heilung durch die Beziehung mit anderen erfahren können. Die Liebe beginnt in uns selbst. Nur dort kann sie sich entfalten und in die Welt hinausgetragen werden.