Buddhistische Überzeugungen um deine Seele zu heilen und Glück zu finden

Buddha muss es wissen 

Wenn eine Religion dafür bekannt ist, unserem Leben Sinn und Anleitung zugleich mit auf den Weg zu geben, dann der Buddhismus. Respekt vor jedem Leben − auch vor jenem der Tiere − wird darin ebenso großgeschrieben wie ein achtsamer Umgang mit uns selbst. Alles, was wir täglich denken, sagen oder tun fällt in Form von Karma früher oder später auf uns zurück. Das Gute daran ist das Gute dabei: Auch für den Alltag kennt Buddha und seine Lehre so einige Tipps und Tricks, wie auch wir modernen Menschen besser durch dieses Leben und vielleicht auch durch das nächste kommen. Den Weg dorthin weist uns sprichwörtlich der edle achtfache Pfad des Buddhismus: 

1. Der Schmerz ist Realität − Leiden ist optional

Diese buddhistische Weisheit wird leider oft falsch zitiert: „Leben heißt Leiden“. Das stimmt so natürlich nicht. Kein Lehrer, der etwas auf sich hält, würde uns ein solches Leben in Aussicht stellen oder gar wünschen. Aber schmerzvolle Erfahrungen muss jede(r) von uns dann und wann in Kauf nehmen. Die Kunst dabei ist, nicht im Leid zu ertrinken. Natürlich benötigt unsere Seele − ähnlich wie unser Körper auch − eine bestimmte Zeit, um Schicksalsschläge oder Trauer zu verarbeiten. Es wäre jedoch falsch und sogar eine Vergeudung dieses Geschenkes, das wir Leben nennen, wenn wir dem Leiden mehr Platz einräumen würden als unbedingt notwendig. 

2. Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung

Diese Wahrheit kannten auch schon diverse Philosophen des alten Griechenland. Das „Panta Rhei“ − alles fließt − des Heraklit meint in etwa dasselbe. Das Leben ist vom Tag unserer Geburt an in Bewegung. Stillstand bedeutet Friedhof. Nicht alle Veränderungen erscheinen uns im Moment immer positiv. Meist profitieren wir rückblickend jedoch in irgendeiner Weise davon. Oder wie die großen Philosophen des 20. und 21. Jahrhunderts Mick Jagger und Keith Richards es auf den Punkt brachten: „Du bekommst nicht immer das, was du möchtest, aber immer das, was du brauchst.“

3. Du bist nicht die Person, für die du dich hältst

Dieses Zitat von Buddha betrachtet die Entwicklung, die jeder Mensch im Laufe seines Lebens durchmacht. Wir sind heute nicht mehr die Personen, die wir vor zwei, fünf oder zehn Jahren waren. Auch in Zukunft werden wir wieder jemand anders sein, und das ist gut so! Im Idealfall entwickeln wir uns emotional, spirituell und intellektuell weiter und nutzen dafür jede Chance, die sich uns bietet.

4. Lebe die Achtsamkeit!

Der Begriff „Achtsamkeit“ ist zeitgleich mit dem Trend zu Yoga in unseren Sprachgebrauch eingekehrt. Man könnte auch einfach „Lebe im Augenblick, genieße den Moment“ dazu sagen. Jeden Moment des Tages bewusst zu leben, scheint für uns moderne, globale und ständig den digitalen Nimbus durchforstende Menschen ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Doch gerade wenn Stress und Hektik über uns hereinbrechen, wäre ein kurzer Moment der Auszeit genau die richtige Wahl. Mit sich selbst im Hier und Jetzt im Reinen zu sein, kann für unser Wohlbefinden wahre Wunder bewirken. Aber auch die schönen Seiten des Lebens ziehen so nicht achtlos an uns vorüber.

5. Vergleiche dich nicht mit anderen

Das Schlechteste, was wir uns selbst täglich antun können, ist, uns mit anderen zu vergleichen. Wir sehen nur einen Bruchteil von diesen Menschen, ähnlich der Spitze eines Eisberges. Über uns selbst wissen wir jedoch bis ins kleinste, unzulänglichste Detail Bescheid. Logisch, dass wir die strahlende und immer gut gelaunte Stimmungskanone von nebenan um ihr Auftreten und ihren Charme beneiden. Und neben dem eleganten und gutsituierten Nachbarn mit seinem Sportwagen sehen wir ganz schön erbärmlich und durchschnittlich aus. Solche und ähnliche Gedanken sind wie Giftpfeile, die wir uns täglich mehrmals selbst injizieren. Außerdem: Wer sagt, dass die Stimmungskanone nicht Alkohol und Medikamente braucht, um morgens überhaupt aus dem Bett zu kommen? Und Statistiken wissen es schon lange (und lügen bekanntlich nicht): Die meisten Sportwagen gehören der Bank, nicht ihren Fahrern. 

6. Dankbarkeit ist der Schlüssel zum Glück

Dies ist wohl die wichtigste Lehre, die Buddha uns mit auf den Lebensweg geben kann. Wer nicht religiös ist oder alles hinterfragt, was mit Religion zu tun hat: Auch trendige, business-orientierte Mental-Coaches und Erfolgstrainer, die mit Managementseminaren und Selbstoptimierungskursen sehr, sehr viel Geld verdienen, berufen sich auf diese völlig kostenlose Geheimzutat in Sachen Erfolg: Dankbarkeit. Wer es ausprobieren möchte, schreibt morgens täglich drei Dinge oder Menschen oder Umstände in seinem Leben auf, für die sie oder er dankbar ist. Diese Übung legt jeden Tag bereits am Morgen den Grundstein für einen sehr viel besseren Start. Wer den Tag zu einem gelungenen Abschluss bringen möchte, notiert vor dem Schlafengehen drei gute Dinge, die ihr oder ihm an diesem Tag widerfahren sind. Mit positiven Gedanken im Kopf schläft es sich zudem sehr viel besser.

7. Verwende deine Energie für sinnvolle Ziele

In irgendeiner Art und Weise sind sich alle (Welt-)Religionen darin einig, dass Menschen ihre Talente und Begabungen nicht umsonst mitbekommen haben. Wir sind daher angehalten, das Bestmögliche aus ihnen zu machen. Wer ein Talent verschwendet, verschwendet sein ganzes Leben. Schöpfen wir hingegen unsere Möglichkeiten sinnvoll und nützlich aus, profitieren wir nicht nur selbst davon. Wir geben dem Leben dadurch auch ein Stück weit etwas von dem zurück, was wir erhalten haben. Dabei geht es nicht um wahrhaft weltbewegende Dinge. Nicht jede/r kann Entwicklungshelfer*in in Afrika werden. Wer musikalisch ist, erfreut seine Mitmenschen damit mindestens genau so sehr, wie jemand, der fantastische Kuchen backen, wunderschöne Blumen züchten oder ein Vogelhäuschen aus Eisstielen bauen kann. Dem Leben einen Sinn zu geben, kann man täglich mehrere hunderte Male im Kleinen. Der Eintritt in ein Kloster oder das Verschenken seines gesamten Vermögens an wohltätige Zwecke ist dafür absolut nicht notwendig.

8. Sei großzügig! 

Damit ist nicht nur die Großzügigkeit anderen gegenüber gemeint. Auch sollte man dabei nicht nur an Geld denken. In erster Linie sollten wir großzügig uns selbst gegenüber sein und die inneren Kritiker*innen hin und wieder verstummen lassen. Wer sich selbst nicht allzu ernst nimmt, geht leichter durchs Leben. Wer sich selbst verzeihen kann, kann dies auch anderen Menschen gegenüber sehr viel leichter. Ein Leben in Fülle zu leben, heißt, an dessen Ende nichts bereuen oder vermissen zu müssen. Leben und leben lassen ist die Devise!

Der Weg ist das Glück

Der wichtigste Schritt in ein besseres Leben ist immer der erste. Übungen zu mehr Achtsamkeit, Dankbarkeit und einem wertschätzenden Umgang mit uns selbst und anderen gibt es zahlreich im Internet und in Selbsthilfebüchern nachzulesen. Wer weiß: Falls der Buddhismus sich irrt und wir wirklich nur ein Leben haben, wäre es doch eine Schande, nicht jede Minute davon zu genießen und aus jedem Tag das Allerbeste zu machen. Eine Flatrate ist das Glück sicher nicht. Aber das ist auch gut so, sonst wüssten wir es irgendwann nicht mehr zu schätzen. Oder, wie Buddha es auszudrücken pflegte: Es gibt keinen Weg zum Glücklichsein: Das Glück ist der Weg.