Elegantes Paroli für jede Lebenslage
Unsere Erde hat, was die unterschiedlichsten Menschen betrifft, für jeden Geschmack etwas zu bieten. Die Bandbreite reicht dabei von den herzensguten Seelen, die keiner Fliege etwas zuleide tun könnten, bis hin zu den Gift und Galle spuckenden Widerlingen. Letztere lassen an keinem ihrer Mitmenschen ein gutes Haar und finden an jedem noch so sonnigen Tag eine Wolke am Himmel. Negative Menschen halten leider auch niemals mit ihrer Kritik hinterm Berg, und gute Erziehung sucht man vergeblich. Die meisten Begegnungen mit unhöflichen Zeitgenoss*innen sind ärgerlich und können uns einen bis dahin wundervollen Tag vermiesen. Das muss jedoch nicht so sein. Wichtig ist vor allem, dir eines vor Augen zu halten: Diese hässlichen Wortmeldungen sind nicht persönlich gemeint. Unflätige Leute können aus ihrer Haut einfach nicht heraus, haben ordentliche Umgangsformen vielleicht auch niemals gelernt. Trotzdem müssen wir uns natürlich nicht alles bieten lassen, was an unsensiblen Sprüchen und garstigen Kommentaren an uns herangetragen wird. Wie du verbalen Attacken kontern kannst, ohne dich auf deren Niveau begeben zu müssen, zeigen wir dir hier anhand von 7 Beispielen:
1. Danke
Dieses Kontra wirkt gleich auf mehrere Arten äußerst irritierend auf schlecht gelaunte Mitmenschen. Normalerweise quittieren wir mit einem „Danke“ einen Gefallen, eine Gegenleistung oder etwas Schönes, Angenehmes, das jemand uns hat zuteilwerden lassen. Auf eine handfeste Beleidigung mit einem „Danke“ zu antworten, nimmt jedem weiteren Affront den Wind aus den Segeln. Außerdem lässt diese höfliche und elegante Erwiderung die Gegenseite ganz schön dumm dastehen. „Danke“ ist in diesem Fall so etwas wie eine Antihaft-Beschichtung für Beleidigungen. Sie prallen einfach daran ab. Wer noch einen Funken Selbstwertgefühl in sich trägt, macht nach diesem Fehlschlag am besten schnell und diskret die Fliege. Selbst hartgesottene Provokateure rechnen nicht oft damit, dass ihre ätzenden Wortspenden einfach so verpuffen.
2. Bist du gerne unhöflich?
Hier konfrontiert man die Gegenseite mit dem Ton, der die unschöne Musik in ihrer Haltung ausmacht. All jene, die zumindest einen Funken von Erziehung genossen haben, dürften sich auf diese Weise wenigstens ertappt fühlen. Die Hartgesottenen werden vielleicht kurz innehalten, sich dann aber erst recht zur Wehr setzen und verteidigen. Es kann gut sein, dass man sie provoziert, indem man sie mit der Nase auf ihre Verfehlungen stößt. Allerdings gibt es auch Menschen, die in der Hitze des Gefechts gar nicht merken, dass sie sich im Ton vergriffen haben. Diese holt man mit diesem Kontra schnell und souverän auf den Boden der Tatsachen zurück. Es kann sogar sein, dass wir unseren Nächsten damit einen Gefallen erwiesen haben und sie innerlich Besserung geloben.
3. So verletzt du meine Gefühle
Es hilft manchmal enorm, die eigenen Gefühle ins Feld zu führen, wenn Beleidigungen an der Tagesordnung stehen. Erstens wird der Affront so personalisiert. Der Widersacher versteht (vielleicht), dass sein Gegenüber ein menschliches Wesen ist, kein Hydrant, gegen den er seine Schimpftiraden richten kann. Kein Mensch aber hat es verdient, als verbaler Prügelknabe missbraucht zu werden. Auch sind wir nicht verantwortlich dafür, dass andere schlechte Laune haben oder unglücklich sind in ihrem Leben. Der dezente Hinweis auf verletzte Gefühle führt diesen unachtsamen Personen dann wenigstens vor Augen, dass sie von Menschen umgeben sind, nicht von seelenlosen Robotern, denen eine Kränkung mehr oder weniger nichts ausmacht. Außerdem bewegen wir uns mit diesem Paroli am nächsten an der Wahrheit: Eine Beleidigung verletzt unsere Gefühle.
4. Was soll ich mit dieser Information anfangen?
Dezent härtere Bandagen legt man mit dieser Gegenfrage an. Es ist generell eine gute Idee, in Situationen, die ungemütlich sind oder zu eskalieren drohen, mit Gegenfragen zu kontern. Sie schaffen eine Pufferzone im direkten Dialog und geben beiden Seiten Zeit, einmal kräftig durchzuatmen. Außerdem garantiert diese Formulierung, dass wir die Beleidigung nicht persönlich nehmen, da wir ja quasi absolut nichts anfangen können damit. Wiederum prallt ein giftiger Pfeil aus dem Mund eines unhöflichen Menschen einfach an uns ab. Indem wir zeigen, dass wir uns nicht betroffen fühlen, hat dieser Angriff sein Ziel ganz klar verfehlt.
5. Dieses Gespräch ist jetzt vorbei
Manchmal helfen nur klare Grenzen. Besonders dann, wenn das unhöfliche Verhalten zum persönlichen Angriff ausartet und nicht mehr sachlich bleibt, ist ein klarer Schnitt die beste Lösung. Außerdem ist somit klar, wer die Kontrolle über dieses Gespräch hat. Bei manchen Menschen ist in Sachen Zartgefühl Hopfen und Malz verloren. Wenn du spürst, dass Ärger in dir hochsteigt, nutze diesen wirkungsvollen Schlusssatz und verlasse würdevoll den Schauplatz des Geschehens. Allerdings ist diese Taktik nur ratsam, wenn dein Gegenüber jemand ist, der dir gesellschaftlich ebenbürtig ist. Mit Chefin oder Chef ein Gespräch auf diese Weise zu einem vorzeitigen Ende zu bringen, ist eher nicht zu empfehlen. Leider ist es traurige Realität, dass gerade Vorgesetzte häufig nicht in der Lage sind, einen angemessenen Tonfall anzuschlagen.
6. In deiner Welt gibt es nur Negatives, oder?
Die chronischen Nörgler*innen und Miesepeter muss man leider manchmal daran erinnern, dass Sonne nicht automatisch Hautkrebs verursacht, Schokolade zuerst glücklich macht, bevor sie dick macht und das Leben insgesamt keine Strafe, sondern ein Geschenk ist. Manche Menschen sind so dermaßen gefangen in ihrer Negativität, dass sie schon von weitem nach Ärger und Missgunst riechen. Wer es schafft, ihnen auszustellen, darf sich glücklich schätzen. Nur leider geht das nicht immer. Bevor dir endgültig der Kragen platzt, weil du dich schon wieder seit Stunden mit der menschgewordenen Apokalypse herumplagen musst, entscheide dich für diesen Satz. Du kannst diese übellaunigen Dummschwätzer zwar nicht ändern – das kann niemand – aber du kannst sie daran erinnern, dass sie schon wieder im Weltschmerz-Modus operieren. Wer mit solchen Zeitgenoss*innen täglich auskommen muss, wird irgendwann selbst zum Pessimisten. Diese chronisch negative Einstellung, gepaart mit demonstrativ zur Schau getragener Unhöflichkeit, sollte eigentlich niemandem zugemutet werden.
7. Ich weiß deine Sichtweise zu schätzen
Es gibt wahrscheinlich keine höflichere, elegantere und unverbindlichere Art, um jemandem die Pest an den Hals zu wünschen als diese. Sämtliche Beleidigungen frisch aus der untersten Schublade importiert verstecken sich in diesen gelassen ausgesprochenen Widerworten. Gleichzeitig entsteht auch hier wieder die äußerst ungünstige Situation für den Aggressor, dass man darauf eigentlich nichts noch Unhöflicheres erwidern kann. Jedenfalls nichts, das großartig Sinn ergeben würde. Die Ironie und der Sarkasmus, die außerdem in diesem Satz mitschwingen, sollten auch den abgebrühtesten Widersachern nicht entgehen. Das beste Mittel gegen eine Beleidigung ist und bleibt eine Beleidigung, die man nie im Leben als solche enttarnen könnte.
Wenn du sie nicht überzeugen kannst, verwirre sie
Unhöfliche Menschen tragen meistens nicht die hellsten Köpfe auf ihren Schultern. Dafür können sie vielleicht nichts, aber für ihr Verhalten sehr wohl. Es gibt eigentlich keine Entschuldigung dafür, sich als erwachsener Mensch ungebührlich zu verhalten. Es zeugt von einem schwachen Charakter und wenig Selbstbewusstsein. Wenn dir Worte zu gut sind, um sie an diese Zeitgenoss*innen zu verschwenden, zwinkere ihnen einfach zu und schenke ihnen dabei ein Lächeln. Damit irritierst du sie vollends. Es entspricht nämlich ziemlich genau dem Gegenteil von dem, was sie mit ihrer verbalen Attacke erreichen wollten. Wenn man dich zwingt, ein Spiel zu spielen, an dem du nicht teilnehmen möchtest, ändere die Regeln.