7 einfache Möglichkeiten, als Erwachsener Freunde zu finden

Für die wichtigen Dinge ist es nie zu spät

Das Wunder der Freundschaft durchläuft eine wechselhafte Geschichte. Es gibt in diesem Bereich wirklich nichts, was es nicht gibt: Sandkastenfreunde, Banknachbar*innen aus der Schulzeit oder Studien- und Arbeitskolleg*innen, mit denen sich manchmal sogar lebenslange Bande knüpfen lassen. Andererseits können selbst die besten und stabilsten Freundschaften nach Jahren und Jahrzehnten noch in die Brüche gehen, und das aus den verschiedensten Gründen. Umgekehrt schaden Jahre, in denen man sich gegenseitig aus den Augen verloren hat, einer wirklich guten Freundschaft niemals. Man knüpft einfach wieder dort an, wo man vor langer Zeit aufgehört hat. Es ist ein Irrtum zu denken, dass Freundschaften in jungen Jahren geschlossen werden müssen. Wie vieles andere im Leben ist auch dieser Bereich ein zeitloser, für den es nie zu früh und ganz sicher nie zu spät ist. Wir möchten dir hier daher 7 einfache Möglichkeiten vorstellen, wie man auch im Erwachsenenalter noch neue Freunde gewinnen kann:

1. Widme dich bestehenden Freundschaften

Das Leben treibt Freund*innen manchmal einfach auseinander und vor allem in verschiedene Richtungen. Dies kann räumliche Veränderungen ebenso betreffen, wie individuelle Lebensentwürfe, die irgendwann nicht mehr kompatibel miteinander sind. Menschen, die Familien gründen etwa haben alle Hände voll damit zu tun, diesen neuen Lebensabschnitt irgendwie geregelt zu bekommen. Single-Freunde, die sich auf ihre Karriere oder ein selbstbestimmtes Leben konzentrieren dürfen, bleiben dann außen vor. Nicht, weil man sich nichts mehr zu sagen oder nichts mehr zu teilen hätte. Es liegt vielmehr in der Natur der Sache, dass Eltern sich mit anderen Eltern treffen, Singles sich mit anderen Singles und die knappe Freizeit auf die Bedürfnisse aller ausgerichtet wird. Wenn du dich hier wiederfindest, bist du in zahlreicher guter Gesellschaft. Doch die gute Nachricht lautet: Echte Freundschaften mit Tiefgang lösen sich niemals vollständig auf. Sie bleiben vielleicht ein paar Jahre hindurch in der Schwebe. Wer aber möchte, kann sie jederzeit wiederbeleben. Einen Versuch wert ist es allemal. In Zeiten von Facebook, Instagram und Co. ist es außerdem sehr leicht, verschollen geglaubte Freunde wiederzufinden und den Kontakt mit ihnen wieder zu suchen. Dafür musst du nicht einmal das Haus verlassen.

2. Sei direkt und präzise

Es gibt erwiesenermaßen keine echten Hellseher*innen unter uns Menschen. Wenn wir ans Ziel unserer Wünsche gelangen möchten, müssen wir manchmal Farbe bekennen und die Karten auf den Tisch legen. Im Gegensatz zu romantischen Avancen, wo uns die Angst vor einer Zurückweisung manchmal ordentlich in die Quere kommt, sollte das bei Freundschaften kein Hinderungsgrund sein. Wenn du also jemanden triffst, den du interessant und sympathisch findest, mach ihr oder ihm ein aufrichtiges Kompliment. So brichst du das Eis und schaffst günstige Voraussetzungen für die Vertiefung dieser Bekanntschaft. Wenn du dir sicher bist, dass hier das Potenzial für eine solide neue Freundschaft schlummert, sei auch in diesem Punkt präzise und offen. Niemand kann deine Gedanken erahnen, und der zwischenmenschliche Bereich ist bekanntlich alles andere als selbsterklärend.

3. Welche Spiele spielst du gern?

Schach, Tennis, Golf oder Volleyball: Falls es etwas aus diesem Bereich gibt, das du immer schon gern getan, aber irgendwie aus den Augen verloren hast, wäre nun ein guter Zeitpunkt, um damit wieder anzufangen. Es gibt kaum bessere Möglichkeiten, um neue Leute kennenzulernen, als Mannschaftssportarten und ähnliches. Diese Art der Kontaktanbahnung bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Die Menschen, die du dort treffen wirst, teilen zumindest schon einmal eine Leidenschaft mit dir. So fällt das Suchen und Finden einer Gesprächsbasis sehr viel leichter. Außerdem macht es auch nichts, falls nicht gleich ein Volltreffer in Sachen neuer Bekanntschaft mit dabei ist. Das Kennenlernen im Rahmen einer sportlichen Betätigung erfolgt zwanglos und sehr ungebunden. Wenn kein freundschaftlicher Funke überspringt, ist es auch in Ordnung. Der Spaß an der Freude über die wieder entdeckte sportliche oder spielerische Betätigung bleibt dennoch erhalten.

4. Schließe dich Netzwerken, Vereinen oder Klubs an

Es gibt inzwischen kaum einen Bereich, der keine Anhängerschaft vorweisen kann. Wenn Sport und Spiel nicht deine Interessen sind, liegen sie vielleicht irgendwo im kulturellen oder wissenschaftlichen Bereich. Es gibt Kochzirkel, literarische oder musikalische Gesellschaften, Buchklubs, Debattierrunden und jede Menge Vereine, die sich über jedes neue Mitglied freuen. Auch Gruppenreisen sind – so abschreckend dieses Wort für dich vielleicht klingen mag – hervorragende Möglichkeiten, um Gleichgesinnte kennenzulernen. Ein guter und sanfter Einstieg wäre ein Kurs, Seminar oder Workshop an einer Einrichtung für Erwachsenenbildung. 

5. Starte deine eigene Interessensgemeinschaft

Wer sagt, dass man sich nur bestehenden Netzwerken und Gruppen anschließen kann? Werde erfinderisch und starte deinen eigenen inneren Kreis. Suche im Netz oder ganz altmodisch auf einem schwarzen Brett nach Gelichgesinnten. Vielen Menschen geht es so wie dir: Sie warten nur auf eine solche Aufforderung und Chance.

6. Werde Gastgeber*in

Eine fast ausgestorbene Kunst ist das Abhalten von Dinner-Partys und Gesellschaften. Was früher zum guten Ton gehörte, ist inzwischen kaum mehr als kulturelles Highlight bekannt. Der große Vorteil solcher förmlicher Einladungen: Das „Managen“ von Freunden ist so auch trotz vollem Terminkalender möglich. Es gibt einen fixen Zeitpunkt und Ort, und die Gästeliste ist überschaubar. Du kannst Leute zusammenbringen, von denen du denkst, dass sie sich einiges zu erzählen hätten. Solche Treffen sind ideal, um neu gewonnene Bekanntschaften oder Freunde regelmäßig zu sehen. Meist wird es dann ohnehin üblich, dass sich die Gastgeber*innen abwechseln und man so zwischendurch auch einmal in den entspannten Genuss kommt, nur der Gast zu sein.

7. Sei erst interessiert und dann erst interessant 

Wir lernen auch später im Leben jede Menge Menschen kennen. Ob im beruflichen oder im privaten Kontext: Eine Insel bleiben die wenigsten von uns. Wenn du insgeheim Ausschau nach potenziellen neuen Freundschaften hältst, ist es hilfreich, mit einem anderen Blickwinkel auf neue Bekanntschaften zuzugehen. Während wir normalerweise dazu tendieren, hauptsächlich selbst einen guten Eindruck zu hinterlassen und uns bestmöglich ins rechte Licht zu rücken, sollten wir den Spieß hier umdrehen. Beim ersten Kennenlernen kann es nützlich sein, den Fokus auf unser Gegenüber zu lenken, nicht auf unsere Außenwirkung. Höre aufmerksam zu, was sie oder er zu berichten hat. Stelle Fragen – keine allzu indiskreten natürlich – und lerne diese Person wirklich kennen. Aktives Zuhören macht uns Studien zufolge nicht nur sofort sympathischer. Es hilft uns auch, möglichst viel über unsere Gesprächspartner*innen in Erfahrung zu bringen, von einem allgemeinen Lerneffekt ganz abgesehen. Wenn du das Gefühl hast, dieser Mensch könnte mit dir auf einer Wellenlänge sein, versuche Gemeinsamkeiten zu entdecken. Jetzt kommt der Punkt, wo du ein wenig von dir preisgeben und erzählen darfst. Du wirst bald merken, ob sich hier zarte Bande einer möglichen Freundschaft entwickeln können.

Begegnung auf Augenhöhe

Der große Vorteil von Freundschaften, die man als Erwachsener schließt, ist die Lebenserfahrung und das Standing, das man zweifellos mit sich bringt. Der Charakter ist gefestigt, die Interessen haben sich mit den Jahren deutlich herauskristallisiert. Man kennt seine Grenzen und hat klare Vorstellungen davon, wie das Miteinander aussehen soll. Während uns in Kindheit und Jugend Intuition und Bauchgefühl noch fehlen, können wir nun darauf zurückgreifen. Sie sind wichtige Indikatoren beim Treffen neuer Leute. Sagen sie „nein“, sollten wir diesem Urteil unbedingt glauben.