6 Gründe, warum hochintelligente Menschen mit der Liebe kämpfen

Herz gegen Verstand: Und nur einer kann gewinnen

Es ist kein Mythos und kein Klischee, dass Menschen, die mit weniger Intelligenz gesegnet sind, oft die glücklicheren sind. Sie geben sich schneller zufrieden und vergeuden ihre Zeit nicht damit, das Gras in Nachbars Garten daraufhin zu prüfen, ob es nicht doch einen Tick grüner ist als das eigene. Ihre Vorstellungen von der Zukunft decken sich recht häufig mit der bereits präsenten Gegenwart. Ein bescheidenes Auskommen reicht ihnen ebenso wie ein Privatleben, das gemütlich und gleichförmig verläuft. Die Hochintelligenten unter uns haben es da schon schwerer. Sie sind es von Kindheit an gewohnt, immer besser als der Durchschnitt zu sein. Für sie ist das Streben nach mehr kein Ausnahmezustand, sondern die Regel. Das Besondere ist ihre Normalität, das Außergewöhnliche gerade gut genug. Kein Wunder also, dass es spätestens im Privatleben zu herben Enttäuschungen kommt. Diese sind sogar vorprogrammiert, betrachtet man den hohen Standard, auf welchem hochintelligente Zeitgenoss*innen ihr Imperium errichtet haben. Woran genau sie in der Liebe immer wieder scheitern werden, zeigen wir dir hier:

1. Die Ansprüche sind hoch

Der Sinnspruch „Gleich und gleich gesellt sich gern“ stimmt noch immer. Für Hochintelligente allerdings wird die Luft immer dünner, je höher sie ihre Ziele stecken. Wer schon als Kind der Sonderling der Klassengemeinschaft war, wird diese unschöne Erfahrung im Erwachsenenalter ziemlich sicher wiederholen. Der Dating-Markt ist an sich schon ein überschaubarer, wenn man als Mensch klare Vorstellungen von seinem Leben und der Liebe hat. Kommen dann noch besonders hohe Ansprüche an sich selbst und seine bessere Hälfte hinzu, werden Enttäuschungen nicht ausbleiben. Doch eine gepflegte Unterhaltung und derselbe Sinn für Humor sind eben auch für die Smarten unter uns wichtige Basics im Hinblick auf eine gemeinsame Zukunft. Wer alles auf eine Partnerin oder einen Partner setzt, muss eben lange nach der goldenen Nadel im Heuhaufen suchen.

2. Ihre Unabhängigkeit geht ihnen über alles

Hochintelligent zu sein, bringt einen entscheidenden Vorteil mit an den Start: Diese Menschen sind in der Lage, Zusammenhänge und Entwicklungen zu erkennen, lange bevor sich diese ihren durchschnittlich begabten Mitmenschen erschließen. Im Fall von Beziehungen sehen diese Schlussfolgerungen häufig so aus: Das Zusammensein mit einer Partnerin oder einem Partner mag kurzfristig erfüllend und schön sein, langfristig bedeutet es jedoch, sich einschränken zu müssen. Die Smarten unter uns lieben jedoch ihre Freiheit über die Maßen. Ein Leben, das sich irgendwann nicht mehr wie das ihre, sondern ein zu eng gewordener Mantel anfühlt, lassen sie daher lieber gleich sein, bevor es zu Dramen, Komplikationen und amourösen Verstrickungen kommt.

3. Sie denken viel zu viel nach

Was einige Menschen zu wenig tun, dem frönen die Hochintelligenten manchmal zu sehr: Das Nachdenken ist ihr Lieblingssport. Sie können Stunden damit verbringen, sich alle möglichen und unmöglichen Szenarien auszumalen, die geschehen könnten, wenn sie sich verlieben. Ihre Fantasie geht dabei manchmal auch mit ihnen durch. Es schadet natürlich nicht, sich über die Auswirkungen im Klaren zu sein, die ein plötzliches Leben als 50 Prozent einer Beziehung mit sich bringen. Und dass Partnerschaften zum überwiegenden Teil aus Kompromissen bestehen, hat sich auch schon zu den Superschlauen durchgesprochen. Anders als die breite Masse haben sie aber keine Lust darauf, sich einzuschränken oder ihr gewohntes Leben ad acta zu legen. Sie mögen es mit dem Denken manchmal übertreiben, aber dafür bleibt kein auch noch so unrealistischer Aspekt einer Romanze unberücksichtigt. Was die Liebe so aufregend macht, ist eben ihre Unberechenbarkeit. Doch genau diesen Luxus leisten sich die schlauen Überflieger nicht. Für sie ist immer dann alles in Ordnung, wenn sie Herr*in der Lage sind und alle Bälle souverän in der Luft jonglieren.

4. Verstand sticht Herz

Natürlich kommt es vor, dass Hochintelligente sich Hals über Kopf verlieben. Schließlich sind sie auch nur Menschen, wenn auch besonders begabte. Hat die Liebe von ihnen Besitz ergriffen, werden sie jedoch niemals den Fehler begehen, alle ihre Prinzipien über Bord zu werfen. Sie genießen die Schmetterlinge im Bauch ebenso wie jeder andere Mensch auch. Doch ihr Verstand schläft niemals. Die Klugen bemerken alles, so auch jede Veränderung, die ihnen nicht zusagt oder suboptimal erscheint. Die Liebe ist schön und gut, solange sie sie nicht daran hindert, sich selbst treu zu bleiben. Außerdem steht bei den Smarten immer eine Art Kalkül im Fokus. Ein heimlicher Kosten-Nutzen-Rechner läuft mit wie eine App, die im Hintergrund Algorithmen berechnet und in regelmäßigen Abständen Ergebnisse präsentiert. Fallen diese zuungunsten der Beziehung aus, entscheidet eben der Verstand, dass sich diese Investition von Zeit und Mühe nicht weiter lohnt. Was für normale Menschen kalt und berechnend, herzlos und geschäftsmäßig klingt, ist für Hochintelligente eine rein rationale Entscheidung, basierend auf Fakten.

5. Das Single-Dasein empfinden sie nicht als Nachteil

Menschen, die mit überdurchschnittlicher Intelligenz beschenkt wurden, sind es von klein auf gewohnt, allein ihre Bahnen zu ziehen. Viele Freunde haben hochintelligente Kinder nicht. Sie wirken auf ihre Altersgenossen immer ein wenig sonderlich und unnahbar. Obendrein geben viele ihren gleichaltrigen Spielkamerad*innen unbewusst das Gefühl, nicht mithalten zu können. Intelligenz kann gerade für Kinder häufig mehr Fluch als Segen bedeuten. Für ihr weiteres Leben jedoch erweisen sich diese Erfahrungen nicht nur als kontraproduktiv. Wer sich selbst als Team betrachtet, mit welchem der Sieg in jeder Disziplin gewiss ist, zieht auch später getrost allein durchs Leben. Wer von frühester Kindheit an gewohnt ist, als Einzelkämpfer*in durchs Leben zu gehen, kennt nichts anderes und vermisst nicht allzu viel.

6. An erster Stelle stehen ihre Ziele

Verstand ist eine Waffe, die man mit großer Sorgfalt einsetzen muss. Die meisten Menschen nutzen sie, um erfolgreich ihre Visionen in die Tat umzusetzen. Mentale Überflieger wie Steve Jobs oder Elon Musk haben uns eindrucksvoll bewiesen, wozu ein einzelner Mensch in der Lage ist, der seine kleinen grauen Zellen bestens zu nutzen weiß. Das glückliche Privatleben bleibt dann häufig zugunsten dieser ambitionierten Pläne auf der Strecke. Doch für sie ist das in Ordnung so. Ein hoher IQ geht immer auch mit ein wenig Getrieben-Sein einher. Wer schneller denken kann, als alle anderen Menschen im selben Raum, hat nicht unbegrenzt Zeit zur Verfügung, um jedem dieser Geistesblitze die nötige Aufmerksamkeit zu widmen. Es stimmt nicht, dass die Superklugen sich zu schlau für diese Welt halten und deshalb lieber allein bleiben. Doch wenn sie sich entscheiden müssen – und früher oder später kommen sie in diese Situation – werden sie immer ihren Träumen den Vorzug geben. Verstand verpflichtet, sozusagen.

Soll man die Latte tiefer legen?

Wer seine hohen Ansprüche zum Teufel jagt, wird nicht automatisch das Tor zum Himmel damit aufstoßen. Im Grunde genommen grenzt es schon fast an Selbstverleugnung, sich von seinen Standards zu lösen und ein weniger ambitionierter, intelligenter und qualifizierter Mensch zu sein. Wer sich für die Liebe verbiegen muss, läuft Gefahr, an ihr zu zerbrechen. Die Grenzen zwischen Kompromissbereitschaft und Selbstaufgabe sind hier leider fließend. Im Zweifelsfall muss unser Bauchgefühl entscheiden, ob wir in einem Hafen dauerhaft vor Anker gehen können, der auf Fischerboote spezialisiert ist, nicht auf Hochseeyachten. Möglich ist es allemal, die Entscheidung liegt bei uns.