5 kleine Gewohnheiten, die dich glücklicher machen

Glück ist kein Glücksfall

Es ist auch nicht unbedingt dem Zufall überlassen oder der Macht des Schicksals unterstellt, ob wir glückliche Menschen sind oder nicht. Natürlich ziehen dann und wann Wolken am Horizont auf. Viele Menschen haben tagtäglich mit ernsthaften Sorgen und Nöten zu kämpfen. Das Gefühl von Glück jedoch kann man sich antrainieren wie einen imaginären Muskel, der uns Stärke und Rückhalt gibt. Dabei bedarf es weder legalen noch illegalen Drogen, Kompensationshandlungen wie Shopping oder Essen und auch keinerlei sportlichen Höchstleistungen, die das Adrenalin durch unsere Adern direkt in unser Belohnungszentrum im Gehirn schießen lassen. Es gibt sehr einfache Methoden, sich selbst dauerhaft und jeden Tag ein kleines bisschen glücklicher zu machen. Wir sind − im wahrsten Sinne des Wortes − unseres Glückes Schmied; und das jeden Tag aufs Neue. Es reicht bereits, sich fünf einfache Routinen anzugewöhnen, um ein glücklicherer Mensch zu werden. Das Beste daran: Sie sind vollkommen kostenlos:

1. Verletzungen, Groll und Streit hinter sich lassen

Wer ständig in der Vergangenheit lebt, verpasst die Gegenwart. Jede und jeder von uns musste bereits Kränkungen und Missgunst in irgendeiner Form erleben. Ungerechtigkeiten, Mobbing und unfaires Verhalten sind die Bitterstoffe unseres Lebens, die manchmal leider auch auf dem Speiseplan stehen. Die Buddhistische Lehre bringt die Lösung für dieses Dilemma auf den Punkt: Schmerz ist ein fixer Bestandteil des Lebens, das Leiden jedoch ist optional. Wir können also dem Negativen nicht dauerhaft entkommen, wie wir damit umgehen jedoch ist unsere Sache. Das Leben als Endlosschleife von Neid und Zwietracht, Gehässigkeit und Boshaftigkeit zu einem einzigen Rachefeldzug zu degradieren, kann nur Unglück bringen. Darüber hinaus ist es wissenschaftlich erwiesen, dass negative Gedanken und Gefühle nicht nur auf unsere Psyche schädliche Auswirkungen haben, sondern früher oder später auch auf unseren Körper. Noch eine Weisheit aus dem Buddhismus: Was wir ablehnen, dem geben wir Macht über uns. Was wir hassen, zu dem werden wir irgendwann. Dieses Wissen allein sollte schon Abschreckung genug sein, um dem Schlechten und Bösen um uns herum ein Schnippchen zu schlagen, indem wir seine Existenz anerkennen und es anschließend als „erledigt“ abhaken. Wer es schafft, Negatives hinter sich zu lassen und damit abzuschließen, wird entspannt und vor allem glücklich in die Zukunft blicken können. 

2. Bewegung oder zumindest der Aufenthalt in der Natur

Egal, ob Ausdauersport, ein gemütlicher Spaziergang oder das Pflegen eines Gartens: Der Aufenthalt in der Natur versorgt uns mit Sauerstoff und Sonnenlicht, zwei wesentlichen Komponenten für ein gutes Körpergefühl. Dieses überträgt sich auch auf unsere Psyche. Wer täglich mindestens eine Stunde im Freien verbringt, kann sich damit einen unschätzbaren Dienst in Sachen Glücksgefühl und emotionaler Ausgeglichenheit erweisen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte und das Beste aus dem Aufenthalt im Freien machen will, entscheidet sich für eine Wanderung oder einen Spaziergang im Wald. Die besonders hohe Sauerstoffkonzentration der Bäume ist nur ein großes Plus, das sich hier äußerst positiv und unmittelbar auf Körper, Geist und Seele auswirkt. Diese Wirkung wurde inzwischen mehrfach in wissenschaftlichen Studien belegt. Deren Ergebnisse gehen sogar so weit, den Wald als probates Mittel gegen Depressionen und bei der Rekonvaleszenz von schweren chronischen Erkrankungen zu betrachten. Schon die Aussicht auf Bäume bringt signifikante Verbesserungen mit sich: Patient*innen, die vom Krankenzimmer aus auf Bäume blicken können, benötigen weniger Schmerzmittel als andere. 

3. Eine gesunde Schlafroutine entwickeln

Neben Lachen gilt Schlaf nicht umsonst als die beste Medizin. Wichtig ist dabei nicht nur die Dauer und die Qualität, sondern auch eine möglichst regelmäßige Schlafroutine zu entwickeln. Auch die Umgebung spielt für den gesunden, erholsamen Schlummer eine wichtige Rolle. Wer die Möglichkeit hat, sollte das Schlafzimmer (hauptsächlich) zum Schlafen nutzen. Fernseher, Bügelbrett, Schreibtisch und PC sowie andere Elektrogeräte stören einen erholsamen Schlaf enorm. Wert auf Qualität sollte auch bei der Auswahl des Bettes und der Textilien gelegt werden, die dabei unsere Haut berühren. Naturfasern wie Baumwolle, Seide oder Hanf können uns wahrhaft traumhafte Nächte bescheren. Diese sollten wenn möglich nicht kürzer als sieben Stunden, aber auch nicht länger als neun Stunden sein. Das Schlafbedürfnis nimmt mit zunehmendem Alter ab. Zu wenig Schlaf ist übrigens genauso schlecht wie zu viel davon. Besonders wichtig: Jeden Tag zur selben Zeit zu Bett gehen und morgens aufstehen bringt den Körper in einen perfekten Rhythmus. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier − regelmäßige Schlafenszeiten sind daher gleich doppelt effektiv für unsere Glücksbilanz.

4. Dankbarkeit bewusst praktizieren

Das Glück, das wir bereits in unserem Leben haben, ist uns oft gar nicht bewusst. Zu hektisch verläuft der Alltag, zu viele Dinge gilt es zu erledigen. Dabei ist es absolut nicht selbstverständlich, wie gesegnet die meisten von uns ihr Leben und das ihrer Lieben erfahren dürfen. Gesundheit, ein sicheres Zuhause, ein Einkommen und Menschen, denen wir wichtig sind, sind keine Selbstverständlichkeit. Umso wichtiger ist es, sich täglich fünf Minuten Zeit zu nehmen, um drei Dinge aufzuschreiben, für die man von Herzen dankbar ist. Dabei spielt die Tragweite dieser Glücks-Punkte gar keine so große Rolle. Dankbar sein kann man auch für das letzte Bio-Brot beim Bäcker, auf Anhieb eine Parklücke gefunden zu haben oder den netten Mann im Supermarkt, der uns den Vortritt gelassen hat. Jede(r) von uns erlebt täglich wunderbare Kleinigkeiten, die jedoch von den Herausforderungen unseres modernen Lebens förmlich zugemüllt werden. Wer sich morgens oder abends fünf Minuten Zeit nimmt und drei Dinge, Menschen oder Umstände notiert, für die es sich wahrlich lohnt, dankbar zu sein, wird recht schnell bemerken, wie sich das Glück im eigenen Leben manifestiert.

5. Komplimente machen

Glück vermehrt sich bekanntlich, wenn man es teilt. Ein nettes Kompliment für einen anderen Menschen macht nicht nur diesen glücklich, sondern auch uns selbst. Was spricht dagegen, der freundlichen Mitarbeiterin im Supermarkt mal zu sagen, wie großartig sie ihren Job macht? Oder dem älteren Herren im Park was Nettes über seinen Hund. Die Wirkung, die positive Bestätigung durch andere auf uns hat, ist mit keinem Schokoriegel der Welt zu vergleichen. Wer sich mit Worten eher schwer tut oder eher introvertiert ist: Dasselbe wie für Komplimente gilt auch für ein freundliches Auftreten und wertschätzendes Verhalten im Alltag. Das Lächeln, das wir aussenden, kehrt postwendend zu uns zurück. Zugegeben: Einige Zeitgenoss*innen sind schwer zu knacken. Doch es lohnt sich, am Ball zu bleiben. Einem verstimmten, griesgrämigen Menschen ein Lächeln abzuringen, ist die schönste Belohnung, die ohne Kalorien zu bekommen ist. 

Glück ist keine Flatrate

Schon Johann Wolfgang von Goethe erkannte, dass nichts schwerer zu ertragen ist als eine Reihe von schönen Tagen. Was er damit wohl meinte ist, dass wir die weniger glücklichen Augenblicke im Leben, die Rückschläge und das Scheitern mindestens ebenso dringend brauchen wie das Glück selbst. Wir würden dieses sonst nicht mehr zu schätzen wissen oder gar erkennen. Ein Fehler, der uns allen dann und wann unterläuft, ist, uns mit anderen, offensichtlich viel glücklicheren Menschen zu vergleichen. Die Fassade, die wir von unseren Mitmenschen zu Gesicht bekommen, ist häufig wirklich nur das: Fassade. Menschen, die dauerhaft und anscheinend grundlos glücklich durchs Leben gehen, sind häufig leider genau das Gegenteil davon.