Schlau zu sein bedarf es wenig
Genau genommen sind es nur fünf neue oder weniger neue Angewohnheiten, die dich im Nu auf der IQ-Skala nach oben katapultieren können. Neben den altbekannten Tipps wie Lesen, Fort- und Weiterbildung und dem guten alten Scrabble-Spiel, haben wir hier für dich noch ein paar Tricks parat. Sie würden wir vielleicht nicht unmittelbar mit einem positiven Effekt auf unsere Intelligenz in Zusammenhang bringen. Tatsächlich jedoch können sie dir am Weg zu mehr Wissen und einer verbesserten Gehirnleistung gute Dienste leisten.
1. Networking
Zusammen ist man nicht nur weniger allein, man wird dadurch auch schlauer. Wer mit Menschen in regelmäßigem Kontakt bleibt und den intellektuellen Austausch zu verschiedensten Themen pflegt, tut seinem Gehirn damit sehr viel Gutes. Das Kommunizieren mit Gleichgesinnten ist eine hervorragende Möglichkeit, sich dieser „kollektiven Intelligenz“ zu bedienen und neue Menschen und neue Dinge kennenzulernen. Die im Gespräch zutage geförderten unterschiedlichen Sichtweisen und Perspektiven erweitern den eigenen Horizont ganz beachtlich. Du lernst dabei viel über andere Berufe, andere Branchen und das Arbeitsleben der Menschen innerhalb dieser Community. Manche Fakten werden dich dazu animieren, mehr über bestimmte Bereiche oder Unternehmen herausfinden zu wollen, was dir spätestens dann einen garantierten Mehrwert in Sachen Allgemeinbildung und einen deutlichen Wissensvorsprung verschafft. Abgesehen von dieser angenehmen Nebenwirkung ist Networking aber natürlich auch noch bekannt dafür, uns beruflich schneller voranzubringen, als wenn wir dies allein auf weiter Flur versuchten.
2. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?
Jeden Tag sind unzählige Entscheidungen zu treffen, bei welchen wir meistens den bequemeren, einfachen Weg wählen. Doch für unseren Verstand und unsere Bildung wäre der umgekehrte Weg eindeutig der bessere. Anstatt sich für jede Kleinigkeit, die es im Haushalt zu reparieren gibt, einen Profi nach Hause zu holen, könntest du zum Beispiel selbst Hand anlegen und dich schlau machen, ob und wie dieses Problem zu beheben wäre. Zugegeben: Bei einem akuten Wasserrohrbruch solltest du von solchen Fortbildungsmaßnahmen vielleicht kurz Abstand nehmen. Aber es bleiben noch genug Möglichkeiten übrig, um deine alltäglichen Herausforderungen mit einem „Train your Brain“-Erlebnis zu verknüpfen. Verzichte darauf, dir eine Einkaufsliste zu schreiben. Schreiben kannst du sie natürlich, aber lass sie dann zu Hause oder in deiner Jackentasche. Gedächtnistraining ist eine einfache, aber äußerst effektive Sache, um unser Gehirn zwischendurch immer wieder einmal aus dem Standby-Modus zu holen. Lass den Taschenrechner in der Tasche und rechne zwischendurch mal wieder mit deinem Kopf. Wähle am Weg in die Arbeit so oft wie möglich neue Routen, und lass dein Navi ausgeschaltet. Unser Orientierungssinn ist schon bei kleinsten Abweichungen der gewohnten Strecke gefordert, was wiederum unsere Gehirnleistung anfeuern wird. Außerdem lohnt es sich, den Dingen des Alltags auf den Grund zu gehen. Viel Zeit bleibt für ein intensives Hinterfragen vielleicht nicht immer. Aber wenn möglich solltest du keine sich bietende Gelegenheit auslassen, um Neues dazuzulernen und deine ganz persönliche Wissensdatenbank zu erweitern. Unser Gehirn ist ein Muskel. Wenn wir ihn nicht regelmäßig trainieren, verkümmert er. Das moderne Hightech-Zeitalter, wo wir jedes Detail im Bruchteil einer Sekunde online nachschlagen können, ist zwar praktisch, lässt unseren Verstand über kurz oder lang aber leider schrumpfen.
3. Unser Gehirn liebt Innovation
Der fantastische Mechanismus der neuronalen Plastizität ist schuld daran, dass unser Gehirn von neuen Eindrücken, Fakten und Fähigkeiten nie genug bekommen kann. Dieser medizinische Begriff beschreibt die Eigenart von verschiedenen Teilen unseres Gehirns, sich ständig verändern zu können, um sich bestmöglich an laufende Prozesse und eben vor allem auch: innovative und noch nie dagewesene Prozesse anpassen zu können. Dabei werden die Gehirnverbindungen, die sogenannten Synapsen, ebenso gefordert, wie kleinste Nervenzellen oder sogar ganze Hirnareale. Was ein wenig wie aus einem Schauer- oder Science-Fiction-Roman klingt, ist reine Wissenschaft. Unsere Denkzentrale kann ihre Anatomie und einen Großteil ihrer Funktionen tatsächlich an neue Umstände anpassen. Diese sollten wir ihm dann aber auch zur Genüge verschaffen. Bleiben die Herausforderungen aus, wird auch in diesem Fall schon bald eine Art Dämmerzustand eintreten. Ist das Gegenteil der Fall, fördern wir diesen Innovationsdrang unseres Gehirns und verstärken damit beständig seine Leistungsfähigkeit. Mit dem Ausprobieren von neuen Dingen kann vieles gemeint sein: Reisen an unbekannte Orte, das Erlernen von Sprachen, handwerklichen oder technischen Fähigkeiten, Musikinstrumenten oder kreativen Betätigungen. Auch das Schließen neuer Bekanntschaften zählt dazu. Die Forschung konnte inzwischen hinlänglich beweisen, dass Menschen mit einem höheren IQ überdurchschnittlich neugierig auf neue Informationen und offen für neue Aktivitäten sind. Sie interessieren sich für sehr viele unterschiedliche Bereiche. All das spielt dem Kreislauf der Neuroplastizität ganz wunderbar in die Hände. Neue Erfahrungen bauen immer mehr neurologische Verbindungen in unserem Gehirn auf, welche wiederum das Verlangen nach neuen Erfahrungen bestärken.
4. Kreatives Denken macht schlau
Leider lernen die meisten von uns in der Schule das Ziehen von logischen Schlüssen und das Merken von Regeln, Formeln und anderen Fakten auf die ganz und gar altmodische Art und Weise. Unser Gehirn fühlt sich in einer traditionellen Schulform daher nicht ohne Grund schnell gelangweilt, da ihm schlicht und ergreifend die Herausforderung fehlt. Kreative Lernformen hingegen fordern und fördern unsere Gedächtnisleistung zu gleichen Teilen. Es gibt unzählige Arten, sich Zahlen, Daten und Fakten auf kreative Art und Weise zu merken: Spiele, Denksportaufgaben, Wortschatzübungen, freies Assoziieren, das Experimentieren mit interaktiven Lernübungen, Wettbewerbe, das Malen von Bildern oder die Zuhilfenahme von Karteikarten. Und: Wer behauptet, dass man mathematische Formeln oder Goethes „Werther“ nicht laut vorsingen kann, hat es noch nie probiert! Natürlich begibt man sich hier auf völliges Neuland, das nicht bei allen Mitmenschen auf Gegenliebe oder Verständnis stoßen wird. Doch für unser Gehirn ist schließlich jedes Neuland ein Paradies.
5. Fordere dich selbst heraus!
Auf ausgetretenen Wegen läuft es sich immer leichter. Auch beim Denken gilt: Erprobtes und Bewährtes gelingt uns sehr viel besser, als komplizierte Denkprozesse, die wir erst einmal erarbeiten müssen, bevor wir die eigentlichen Daten, um die es gerade geht, verarbeiten können. Aller Anfang ist schwer, auch für unser Gehirn. Die steile Lernkurve, die die Schwierigkeiten zu Beginn eines neuen Lernprozesses darstellt, flacht mit der Zeit immer weiter ab. Doch genau diese mühsame, steile Strecke des Weges ist es, die unser Gehirn stärkt, nicht der errungene Gipfelsieg am Ende. Studien zeigen, dass unser Gehirn beim Trainieren für neue Aufgaben immer stärker und aktiver wird und darüber hinaus konstant mehr Energie verbraucht. Sobald wir die Aufgabe jedoch beherrschen, sinken der Aktivitätslevel und das Energieniveau unseres Gehirns tatsächlich wieder signifikant. Um möglichst lange von den Vorteilen dieser Lernkurve zu profitieren, müssen wir uns immer weiter mit kniffligen Aufgaben fordern.
Gehirn ist, was wir daraus machen
Natürlich bekommen wir genetisch eine gewisse Grundausstattung mit, was unseren Verstand und unsere Intelligenz betrifft. Doch wie für jeden anderen Muskel in unserem Körper gilt auch für das Gehirn: Use it or lose it! Das langweilige Lernen, das wir alle in der Schule über uns ergehen lassen mussten, ist nichts im Vergleich zu den kreativen, abenteuerlichen und auch sehr unterhaltsamen Möglichkeiten, die wir als Erwachsene zur Verfügung haben. Im Grunde reicht es schon, sich nicht allen Innovationen gegenüber komplett zu verschließen.