5 Energieräuber, von denen wir uns jetzt trennen

Täglicher Raubbau an unseren Ressourcen

Der Alltag kann schon stressig genug sein. Beruf, Familie, Privatleben und einiges mehr unter einen Hut zu bekommen, kann ganz schön kräftezehrend sein. Umso mehr sollten wir darauf achten, mit unseren körpereigenen, aber auch psychischen Reserven schonend umzugehen. Sich zu verausgaben verursacht nicht nur häufig leere Kilometer, es kann uns auf Dauer auch ernsthafte gesundheitliche Schäden zufügen. Das moderne Leben verlangt von den meisten von uns ohnehin schon, ständig auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen und immer präsent zu sein. Alles passiert dieser Tage sehr schnell, vieles in Echtzeit. Da kann man schon mal den Überblick verlieren und sich bis zur Erschöpfung Menschen, Tätigkeiten und Dingen widmen, die unsere ungeteilte Aufmerksamkeit gar nicht verdient haben, im Gegenteil. Vieles in unserem täglichen Leben nimmt uns mehr Kraft, als es uns an Erfolgserlebnissen und positiven Impulsen zurückgibt. Das meiste davon macht nicht einmal Spaß. Die fünf größten Energieräuber deines Alltags zeigen wir dir hier:

1. Social Media Wettstreit

Der Vergleich mit schön bebilderten Lebensgeschichten auf Instagram, Pinterest, Facebook und Co. kann nur scheitern. Er hinkt eigentlich schon vornherein, da viele dieser Profile nicht nur nachbearbeitet und geschönt bis zum Anschlag sind. Oft sind es gar keine realen Personen, die hinter den farbenfrohen Stories aus dem garantiert ganz echten Leben stehen. Den Marktwert, den manche solcher Profile an lukrativen Werbeverträgen und Sponsoring-Deals aushandeln können, ist den Nutznießer*innen ein wenig Schönfärberei allemal wert. Trotzdem verbringen wir täglich Stunden damit, uns die vermeintlichen Leben von schillernden Personen anzusehen und uns – wenn vielleicht auch nur unbewusst – mit ihnen zu vergleichen. Die Kleidung, die sie tragen, die Reisen, die sie machen und jeder Einkauf im Supermarkt wird bestens dokumentiert. Natürlich staunen wir nicht schlecht, wie gut es sich anscheinend leben lässt, wenn man seinen schnöden Alltag mit der weltweiten Community zu teilen bereit ist. Die Wahrheit hinter diesen Leben ist oft nicht einmal eine real existierende. Und selbst wenn es echte Menschen sind, die uns den Vergleich mit ihrem glamourösen Luxusleben tagtäglich förmlich aufzwingen: Was sie uns zeigen, ist nur ein winziger Einblick mit dem klaren Fokus auf die sehenswerten Details. Sie entscheiden zu 100 Prozent, welche Aspekte ihres Lebens geteilt werden und sichtbar sind. Wie es hinter den Kulissen aussieht, werden wir nie erfahren und möchten es in den meisten Fällen wahrscheinlich auch gar nicht wissen.

2. Modediktat und Körperkult

Hier spielen inzwischen nicht nur Frauen, sondern auch immer mehr Männer nach unsichtbaren Regeln, die niemand so richtig versteht. Modeketten verwirren uns mit Dumpingpreisen und einer Größenpolitik, die praktisch nicht durchschaubar ist. Wer irgendwann von Small bis X-Large alles im Kleiderschrank hängen hat, sollte eigentlich darauf verzichten, dem Größenetikett noch irgendeine Bedeutung beizumessen. Trotzdem schwingt bei jedem Einkauf der unterschwellige Wunsch mit, in die kleinste Größe hineinzupassen. Dasselbe erleben wir beim Friseur, bei der Kosmetikerin und beim Stöbern in Lifestyle-Magazinen. Wir schaffen es einfach niemals, dem aktuellen Diktat in Sachen Aussehen und Auftreten gerecht zu werden. Wir enttäuschen mit der Qualität unserer Haare, unserer Haut, und ins Fitness-Studio trauen wir uns ohnehin erst, wenn wir mindestens 10 Kilo leichter sind. Mit diesen Wahnvorstellungen machen wir uns nicht nur selbst das Leben schwer, wir fördern damit auch eine Milliardenindustrie, die uns erfolgreich einredet, dass gängige Schönheitsideale mit Geld zu kaufen sind. Die Mode- und Beautyindustrie lebt nicht von zufriedenen Kund*innen. Wenn das so wäre, wären diese Großkonzerne schon längst in Konkurs gegangen. Sie leben von unserem unbändigen und leider auch ziemlich unrealistischem Wunsch, einem Trugbild entsprechen zu wollen. Ein bewusster Ausbruch aus diesem kommerziellen Hamsterrad würde nicht nur unsere Finanzen schonen, sondern auch unsere Energiereserven. Bewusster Konsumverzicht und ein regelrechtes Boykott dieser schamlosen Marketingoffensive wären die ersten richtigen Schritte dorthin.

3. Menschen und Umstände ändern wollen

Das wohl berühmteste aller Alltagsgebete bittet nicht umsonst um die Weisheit, zwischen den Dingen zu unterscheiden, die man ändern kann oder eben nicht. Fakt ist: Menschen ändern kann niemand. Das können nur die Menschen selbst, wenn sie das aufrichtig wollen. Und selbst dann bleibt es häufig nur beim frommen Vorsatz. Anders sieht es schon mit Umständen und Lebenssituationen aus. Doch auch hier ist die Gefahr recht groß, letztendlich einen Kampf gegen Windmühlen zu führen, den man ja bekanntlich nicht gewinnen kann. Überlege dir daher gut, welche Bereiche deines Lebens du wirklich und wahrhaftig zum Besseren gestalten möchtest. Wenn sich deine Ambitionen dann verselbständigen, bist du auf dem richtigen Weg. Wenn es von Anfang an nur hakt und mühsam ist, solltest du es bleiben lassen. Deine Energie kannst du anderweitig sicher sinnvoller einsetzen als bei Projekten, denen einfach kein Update bestimmt ist.

4. Erwartungshaltungen erfüllen

Gerade Menschen, die es immer allen recht machen wollen, haben häufig als Dank dafür ein schlechtes Gewissen, wenn ihnen ausnahmsweise doch einmal ein „Nein“ über die Lippen kommt. Es mag schwer sein, aus seiner Rolle des immerwährenden „People Pleasers“ auszubrechen, lohnt sich langfristig aber definitiv. Überlege dir in Zukunft einfach immer, wie wichtig jemand oder etwas für dich und dein Leben ist. Manches schleicht sich über die Jahre hindurch einfach ein und soll dann für immer so bleiben. Das muss es aber nicht. Der Pilot deines Lebens ist niemand anderer als du selbst. Du bestimmst den Kurs und die Route. Die eine oder andere Zwischenlandung auszulassen, kann sich ganz erfreulich auf deine Kraftreserven auswirken.

5. Falsches Schamgefühl

Frauen schämen sich angeblich immer noch wesentlich öfter als Männer. Dabei ist zu unterscheiden zwischen einer natürlichen Scham, die uns davon abhält, nackt in den Supermarkt zu gehen oder zur Arbeit. Das „falsche“ Schamgefühl hingegen sollten wir mit zunehmendem Alter auch einmal ad acta legen. Es resultiert aus einer Vielzahl von antrainierten, vorgelebten und anerzogenen Verhaltensregeln, die nicht mehr zeitgemäß sind. Gerade Frauen denken immer noch sehr stark in den Rollenbildern, die ihnen als junge Mädchen eingetrichtert wurden. Wenn wir diesem Bild dann einmal nicht entsprechen, ist sofort der innere Moralapostel in Hörweite und versucht, uns zu maßregeln und uns in die gesellschaftlich anerkannten Schranken zu weisen.

Schutz gegen Energie-Piraten

Ein positives Mindset wird sich nicht über Nacht einstellen. Gerade das Nein-Sagen braucht einiges an Überwindung und Übung. Auch das Abstellen von Vergleichen – egal, ob mit echten Menschen oder mit Social Media-Profilen – wird nicht von heute auf morgen aus unseren Köpfen verschwinden. Der Mensch ist von Natur aus wettbewerbsorientiert und möchte für sich immer nur das Beste. Allerdings war die Flut an Informationen, der wir uns inzwischen tagtäglich ausgesetzt sehen, auch nie zuvor dermaßen überwältigend. Ein wirksamer Einstieg in ein energiesparendes, zufriedenes Leben wäre übrigens das Fasten. Widme dich ganz ausführlich den Schlagworten Konsum-Fasten, Handy-Fasten und der nicht mehr ganz so neuen Minimalismus-Bewegung. Du wirst sehr bald feststellen, dass weniger immer noch mehr ist. Vor allem mehr Energie wird dir zur Verfügung stehen, wenn du einigen anderen Dingen entsagst, die an deinen Kräften zehren. Dein Bestes wollen nur die wenigsten Menschen. Die meisten wollen dein Geld, deine Zeit und deine Aufmerksamkeit. Die beste Zeit, um diesen Spieß einmal umzudrehen ist: jetzt!