5 echte Anzeichen von Intelligenz, die niemand vortäuschen kann

Intelligenz besitzt man, oder nicht

Man kann sie messen, wissenschaftlich nachweisen und manchmal kann man sie sogar erkennen. Die menschliche Intelligenz wird häufig in einem Atemzug genannt mit Hausverstand, einem breiten Spektrum an akademischen Ehren oder auffälligen Verhaltensweisen. Dabei ist sie eine Gabe, die meistens recht unauffällig operiert und im Verborgenen bleibt. Nicht umsonst gibt es den weisen Sinnspruch: „Wer schreit, hat Unrecht“. Dass Dummheit sich nicht gerne im Hintergrund hält, konnten Forscher auch angesichts des bekannten Dunning-Kruger-Effekts inzwischen mehrfach belegen. Trotzdem gibt sich auch so ein zartes Pflänzchen wie die menschliche Intelligenz hin und wieder zu erkennen. 

Fünf eindeutige Zeichen dafür stellen wir dir in unserem heutigen Artikel vor. Antrainieren, vortäuschen oder dramaturgisch zum Besten geben kann man diese allerdings nicht.

1. Ein Gedächtnispalast wie Sherlock Holmes

Wer sich jedes kleinste Detail jeder noch so unwichtigen Unterhaltung aus längst vergangenen Tagen merken kann, ist definitiv überdurchschnittlich intelligent. Das Gehirn solcher Menschen funktioniert wesentlich schneller und besser als das ihrer unauffälligen Mitmenschen. Ein Abrufen der Informationen kann man sich dabei so ähnlich vorstellen, wie das Abwandern von Meisterdetektiv Sherlock Holmes in seinen berühmt-berüchtigten Gedächtnispalast. Mühe bereitet es diesen Menschen allerdings keine, sich Informationen zu merken und sie bei Bedarf einfach wieder abzurufen. Fast scheint es, als ob ihr Verstand wie ein Magnet funktioniert oder wie ein Schwamm, der jeden Buchstaben und jede Silbe aufsaugt und nie mehr wieder freigibt. Die Begabungen sind in diesem Bereich unterschiedlich verteilt. Während manche Menschen ein phänomenales Zahlengedächtnis besitzen, welches sie historische Daten, technische Fakten und Datumsangaben im Handumdrehen abrufen lässt, gibt es auch Intelligenz, die mehr plakativ oder mit Worten arbeitet. Einigen besonders smarten Zeitgenoss*innen fällt es erstaunlich leicht, ganze Gespräche aus dem Gedächtnis zu rezitieren, wieder andere merken sich Dinge, die man im täglichen Leben maximal für eine Profi-Runde „Trivial Pursuit“ oder „Wer wird Millionär?“ gebrauchen kann. Einige kluge Köpfe verknüpfen Farben mit bestimmten Informationen und sorgen so für den sprichwörtlichen roten Faden der Ariadne in ihrem Gedächtnispalast, um darin nicht verloren zu gehen. Diese Neigung zu Synästhesien, wie die Fachwelt diese Gabe nennt, ist angeboren und erblich bedingt. Sie tritt innerhalb einer Familie meistens gehäuft auf. Erworbene Synästhesien sollte man sich lieber nicht wünschen. Diese sind die Folge von schweren Unfällen, die den Verlust des Augenlichts oder ein Schädel-Hirn-Trauma nach sich ziehen.

2. Selbstkontrolle 2.0

Intelligenz ist, wenn man im Sekundenbruchteil die Konsequenzen aus seinen Worten und seinen Handlungen erkennen kann, ohne auf eine vergleichbare, evidenzbasierte Datenlage zurückgreifen zu können. Hier punktet der Bereich der Sozialkompetenz ganz stark, auch soziale Intelligenz gibt es, die uns – in einfachen Worten ausgedrückt – wissen lässt, wann wir die Klappe halten und besser still sein sollten. Außerdem trägt unsere Intelligenz im Fall von kritischen Situationen maßgeblich dazu bei, mit unserer Meinung hinterm Berg zu halten, wenn es die Situation erfordert. Selbstkontrolle ist zweifellos eine der praktischeren Nebenwirkungen von Intelligenz. Sie macht das Leben konfliktfreier, harmonischer und einfacher. Unser Nervenkostüm wird geschont, und Stresssymptome von zu viel sinnloser Aufregung haben erst gar keine Chance.

3. Fragen, die nie zuvor ein Mensch gestellt hat

Intelligente Gehirne können Zusammenhänge schneller erkennen. Allerdings sehen sie auch welche, wo andere Menschen noch keine wahrzunehmen in der Lage sind. Besonders kluge Menschen outen sich daher manchmal unbewusst, indem sie Fragen in die Runde stellen, die allen Beteiligten erst einmal ein Stirnrunzeln abverlangt. Das einfache, aber vielschichtige „Warum?“ ist dabei noch harmlos, auch wenn es gelegentlich für Schweißausbrüche auf der anderen Seite sorgt. Natürlich ist es ein Zeichen von Intelligenz, einen Plan zu Ende zu denken, ein Gedankenkonstrukt auf Schwachstellen hin zu überprüfen und sogar mögliche Zukunftsszenarien erahnen zu können, geordnet nach Wahrscheinlichkeit, versteht sich. Die Fähigkeit, gedanklich immer einen Schritt voraus zu sein und um die Ecke denken zu können, ist eine echte Gabe, kann aber auch zu einer ziemlichen Challenge im zwischenmenschlichen Zusammenleben werden. Denn: Mindestens genauso klug kann es manchmal sein, sich an die Erkenntnisse aus Punkt 2 zu erinnern und mit seinem Superhirn nicht allzu sehr zu prahlen. Die Gefahr, andere Menschen dadurch in Verlegenheit zu bringen, schwebt dabei wie ein unsichtbares Damokles-Schwert über unseren Köpfen.

4. Empathie als Superkraft

Intelligenz und Gefühl müssen einander nicht notwendigerweise ausschließen, im Gegenteil. Über überdurchschnittlich viel Empathie verfügen Menschen, die auch mit einem überdurchschnittlich hohen IQ gesegnet sind. Sie sind in der Lage, sich in ihre Mitmenschen nicht nur hinein zu fühlen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes auch hineinzudenken. Sie nehmen feine Schwingungen in jeder Unterhaltung wahr, merken es rechtzeitig, wenn das Gesprächsklima zu kippen droht oder Dinge unausgesprochen im Raum stehen. Da sie über ein ausnehmend gutes Gedächtnis verfügen, merken sie sich Erzählungen und Geschichten mühelos bis zum nächsten Wiedersehen, was sie zu beliebten Gesprächspartner*innen macht. Auch ist es der Charakterzug der ausgeprägten Empathie, der für Sympathie-Punkte im Umfeld sorgt. Gerade sehr intelligente Zeitgenoss*innen tun sich oft schwer, ihren Platz in einer Gruppe zu finden. Doch Mitgefühl und der Ruf, ein/e gute/r Zuhörer*in zu sein, machen viele unverständliche Wortspenden wieder wett, mit denen sie gelegentlich ihre Mitmenschen ganz ordentlich irritieren können.

5. Improvisation? Kein Problem!

Unvorhergesehene Ereignisse, noch die dagewesene Herausforderungen und schier unlösbare Probleme sind Fingerübungen für intelligente Menschen. Die meisten von ihnen schätzen eine lösbare, aber knifflige Problemstellung sogar mehr als ein Dahindümpeln auf ruhiger See. Ihre Gehirnkapazitäten können für jedes Hindernis am Horizont die passende Problemlösungsstrategie anbieten und zum Einsatz bringen. Das hervorragende Gedächtnis hilft auch in solchen Fällen, da ähnliche Vorkommnisse in der Vergangenheit mühelos als Best Practice-Beispiele herangezogen werden können. Intelligente Menschen fürchten das Unerwartete in ihrem Leben nicht, im Gegenteil. Sie sehen es als sportliche Herausforderung und natürlich auch als eine Möglichkeit, ein wenig zu glänzen und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen zu können. Die Kehrseite dieser Medaille bedeutet leider oft, dass sie sich in Jobs oder anderen Bereichen des Lebens schnell langweilen und immer ein wenig auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer sind. Eine Tätigkeit darf aber niemals sinnfrei oder überflüssig sein. Eine Beschäftigung nur um der Beschäftigung willen lehnen smarte Zeitgenoss*innen eindeutig ab.

Intelligenz = Bildung = schwerer Fehler!

Immer wieder passiert es, dass ein bestimmter Bildungsgrad automatisch mit einem höheren Grad an Intelligenz gleichgesetzt wird. Besonders die sogenannten bildungsfernen Schichten setzen beispielsweise eine akademische Laufbahn mit mehr Verstand gleich. Das Aneignen von Wissen zu dem einen Zweck, es auf Knopfdruck zu wiederholen, wie ein durchschnittlich begabter Zirkus-Papagei, hat jedoch absolut nichts mit dem zu tun, was wir hinlänglich unter Intelligenz verstehen. Wer hingegen souverän und konfliktfrei durch den Alltag kommt, mit wenig Geld eine Familie ernähren kann und das Leben auch unter widrigsten Umständen immer wieder auf die Reihe bekommt, darf sich gerne hier dazuzählen. Hausverstand und ein gewisses Maß an Alltags-Kompetenz kann man in keiner Schule und an keiner Universität der Welt lernen. Wir lernen hingegen, wie uns schon die alten Römer lehrten, für das Leben. Hierfür sollte uns jedes Mittel recht und jede Gelegenheit willkommen sein. Die meisten der wertvollsten Lektionen sind kostenlos, aber niemals umsonst.