5 Dinge, die du über jemanden lernen kannst, indem du ihm in die Augen schaust

Ein Blick sagt mehr als tausend Worte

Die Augen sind bekanntlich der Spiegel unserer Seele. Ein tiefer Blick lässt uns also im wahrsten Sinne des Wortes tief blicken, sofern wir unserem Gegenüber nahe genug dafür kommen dürfen. Dies vorausgesetzt, kann ein aufrichtiger Augenblick aber auch noch mehr verraten, als die meisten Menschen wissen. Die Top 5 der Informationen, die dir ein tiefer Blick in die Augen eines anderen Menschen enthüllen kann, stellen wir dir hier kurz vor:

1. Ein bezauberndes Lächeln: Echt oder falsch?

Wir lächeln zwar hauptsächlich mit dem Mund, allerdings gibt es dabei einen entscheidenden Punkt zu beachten, nämlich: Erreicht das Lächeln auch unsere Augen? Bei einem echten Lächeln, das aufrichtig ist und von Herzen kommt, verengen sich unsere Augen und bilden an den äußeren Ecken Linien, die daher auch ihre Bezeichnung „Lachfalten“ oder, weniger schmeichelhaft, „Krähenfüße“ haben. Die moderne Psychologie nennt diesen aufrichtigen Ausdruck von Freude und Glücksgefühl „Duchenne-Lächeln“. Seinen Namen verdankt es dem französischen Wissenschaftler Guillaume-Benjamin Duchenne, der eigene „Marker“ dafür in unseren Gesichtern feststellte, die ein echtes Lächeln bei jedem Menschen objektiv definierbar machen. Wer also lächelt, ohne die Augen dabei mit einzubeziehen, hat nichts Gutes im Sinne und zeigt uns tatsächlich nur die Zähne – im wahrsten Sinne des Wortes.

2. Ist es Liebe?

Wahrhaft verliebte Menschen können weder die Hände noch den Blick voneinander lassen. Sie brauchen den ständigen Augenkontakt zueinander, um sich in jeder Sekunde ihres Daseins und mit jeder Faser ihres Körpers gewiss zu sein, dass die oder der andere noch da und zum Greifen nahe ist. Liebe hat ja bekanntlich immer ein wenig mit dem menschlichen Wahnsinn gemeinsam. Im Fall des konstanten Starrens in die Augen des geliebten Menschen könnte man gelegentlich schon fast von einem irren Blick sprechen. Das verliebte Schauen ist nämlich hauptsächlich geprägt von starren Pupillen, die sich bei sexuellem Interesse zwar erweitern (siehe Punkt 3). Dennoch neigen wir dazu, das Objekt unserer Begierde und Hingabe zu fixieren wie eine Schlange ihre ahnungslose Beute. Die Intensität dieses Blickes könnte man bei einigen frischverliebten Paaren fast mit den Händen greifen. Doch auch Langzeit-Paare haben gelegentlich noch diesen beneidenswerten Blick füreinander, wo die Welt um sie herum und sämtliche Menschen darin für einen Sekundenbruchteil ausgeblendet werden und nur eine Botschaft den Raum erhellt: „Ich liebe dich (noch immer)!“

3. Sexuelle Anziehung: Ja oder nein?

An diesem Punkt wird es nun weniger prickelnd, als man annehmen könnte. Denn: Die Evolutionsbiologie hat unseren Flucht- und Kampfmodus in vollendeter Genialität mit unserem Fortpflanzungsmodus gekoppelt, damit garantiert keine Chance auf einen Sexualkontakt ungenützt verstreichen muss. Doch was heißt das nun im Detail? Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass wir bei jedem Augenkontakt, den wir im Laufe eines Tages zu einem Menschen aufnehmen, in einen Zustand körperlicher Erregung gelangen. Allerdings hängt es zu 100 Prozent von unserem Gegenüber ab, ob diese Erregung erotischer Natur ist, oder sämtliche Alarmglocken in uns schrillen lässt und wir uns davon bedroht fühlen. Das direkte Starren in die Augen eines Menschen wird von unserem Unterbewusstsein zuerst also immer eher vorsorglich als Angriff eingestuft, bevor wir zu differenzieren beginnen. Wenn wir als Single einem attraktiven Objekt der Begierde in die Augen schauen dürfen, weiten sich unsere Pupillen, unsere Pulsfrequenz und unser Herzschlag erhöhen sich leicht und wir beginnen sogar, ein wenig zu schwitzen. Wir haben dann eindeutig sexuelles Interesse an ihr oder an ihm. Umgekehrt können wir natürlich von all diesen Symptomen nur die Pupillenerweiterung feststellen, wenn wir diskret und ohne Worte herausfinden möchten, ob unsere Gesprächspartner*innen eventuell Interesse an uns haben. Wenn wir uns bei spontanem Augenkontakt – in einem Lokal etwa oder in öffentlichen Verkehrsmitteln – unwohl und beobachtet fühlen, uns ein ungemütlicher Schauer den Rücken runterläuft und wir eher das Gefühl haben, jemand löchert uns mit seinem Blick, dann wird der Flucht- oder Kampfmodus in uns angesprochen und aktiviert. Nicht jeder tiefe Blick in die Augen ist also ein sexy Volltreffer. Manchmal ist es leider nur Unhöflichkeit und ein Mangel an guten Manieren, die auf diese durchdringende Art und Weise zum Vorschein kommen.

4. Wahrheit oder Lüge?

Jetzt wird es zwar ziemlich interessant, vorerst aber auch wieder kurz streng wissenschaftlich. Denn: Forscher*innen haben herausgefunden, dass unsere Augen uns ganz schön deutlich verraten können, wenn wir lügen. Zum einen ist schon einmal der Fakt interessant, dass Lügner*innen sehr wohl imstande sind, uns ihre dreisten Unwahrheiten aufzutischen, und uns dabei trotzdem konstant und offen in die Augen zu sehen. Nicht alle Dampfplauderer, Märchenerzähler*innen, Fabulierer und Lügenbarone und Baronessen vermeiden den Blickkontakt oder starren verlegen auf die Tischplatte. Allerdings macht ihnen ihr Unterbewusstsein auch hier einen Strich durch die Rechnung. Die Theorie, dass wir Augen nach links oder rechts bewegen (beide Thesen machten schon einmal die Runde), wenn wir lügen, konnten britische Forscher*innen inzwischen entkräften. Geübte Lügner*innen halten Augenkontakt, egal, wie hanebüchen die Geschichte auch sein mag, die sie uns gerade auftischen möchten. Einen entscheidenden Hinweis gibt es aber doch noch, den der Augenkontakt uns liefert, wenn man uns die Unwahrheit erzählt. Das Zuviel ist hier nämlich der Feind der guten Tarnung. Will sagen: Es ist normal, im Laufe eines Gesprächs den Blick auch einmal schweifen zu lassen. Wer lügt hingegen, wird sich ganz besonders intensiv darum bemühen, als ehrlich und authentisch wahrgenommen zu werden. Sie oder er wird es mit dem Blickkontakt also eher übertreiben wollen, damit wir das Gesagte für bare Münze nehmen.

5. Ehrlich interessiert an uns oder einfach nur höflich?

Wenn ein Gespräch so richtig gut läuft und man sich anscheinend auf Anhieb gut versteht, gibt es immer zwei Möglichkeiten: Man findet sich gegenseitig wirklich gut und hat Interesse, oder man ist einfach nur charmant und höflich und hält das Gespräch im Gange. Ähnlich wie bei der sexuellen Anziehung geht aufrichtiges Interesse an unserer Person mit einer deutlich wahrnehmbaren Erweiterung der Pupillen einher. Studien zufolge finden Männer Frauen mit großen Pupillen sogar insgesamt attraktiver als Geschlechtsgenossinnen ohne dieses Phänomen. Die Frauen wussten um diese Vorliebe bereits seit dem Mittelalter. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war es in der Oberschicht gängige Praxis, sich toxische Flüssigkeiten in die Augen zu tropfen, wie etwa den Saft der Tollkirsche, um diesen Effekt künstlich zu erzeugen. Dass sie so die schrittweise Erblindung in Kauf nahmen, wussten die liebeshungrigen Damen damals allerdings noch nicht.

Wie viel ein Wimpernschlag verraten kann

Menschen bei der Begrüßung und im Gespräch in die Augen zu sehen, ist ein Gebot der Höflichkeit. Dennoch dürfen wir den Blick auch einmal schweifen lassen, vorausgesetzt, es handelt sich nicht gerade um eine romantische Verabredung, wo die Blicke eigentlich nur einem einzigen Menschen zugewandt sein sollten. Ein Blick kann auch störend sein, unhöflich und taxierend wirken oder voller Geringschätzung und Abneigung sein. Mit unseren Augen können wir in nur wenigen Momenten sehr viel zum Ausdruck bringen, vor allem dann, wenn uns die Worte fehlen. Sie sind also nicht nur der Spiegel unserer Seele, sondern können auch direkt das Tor zu unserem Herzen sein.