3 toxische Psychospiele, die Manipulatoren in Beziehungen spielen

Aller bösen Dinge sind 3

Psychospiele, emotionale Erpressung, passiv-aggressives Verhalten und sämtliche Formen von Manipulation sind die Sargnägel für jede gesunde und glückliche Beziehung. Einen Menschen mit Gewalt – und sei es auch nur psychologische – dazu zu bringen, etwas zu tun ,was er nicht möchte, grenzt schon an Missbrauch und sollte nicht toleriert werden. Ist die Spirale der Manipulation einmal in Gang gesetzt, dreht sie sich nämlich unaufhörlich weiter. Kommt eine Partnerin oder ein Partner nur ein einziges Mal mit dieser Nummer durch, hast du einen Trend geschaffen, von dem es kein Zurück mehr geben wird. Du hast deine Grenzen nicht geschützt, deine Ansprüche nicht deklariert und mittels Stillschweigen deine Zustimmung dazu gegeben, mit deiner mentalen Gesundheit ab sofort Katz und Maus spielen zu dürfen. Die Varianten dieser miesen Psycho-Tricks sind vielfältig und kennen kaum Grenzen. Dennoch zeichnen sich 3 davon ganz besonders häufig ab. Diese unheilige Trias möchten wir dir hier kurz vorstellen:

1. Fußabtreter & Prügelknabe: Du kannst nichts richtig machen

Wer selbst nichts kann, sucht Mängel und Fehler mit Vorliebe bei den anderen. Im Dauerfeuer der Kritik zu stehen, ist leider ein häufiges Indiz dafür, es mit einem waschechten toxischen Partner zu tun zu haben. Dieser Strategie bedienen sich sowohl Frauen als auch Männer. Dauer-Nörgelei steht bei ihnen an der Tagesordnung. Egal, wie sehr man sich auch bemüht, nichts scheint gut genug zu sein für das überkritische Publikum aus den eigenen Reihen. Selbst wenn du den Spieß umdrehst, dir alle Kritikpunkte zu Herzen nimmst und exakt alles so machst, wie gewünscht, wird diese Rechnung nicht aufgehen. Die ewigen Kritiker*innen können niemals ein gutes Haar an dir lassen, geschweige denn, dich selbst so wie du bist. Immer werden sie Mittel, Wege und Gründe finden, um dir deine angebliche Unzulänglichkeit vor Augen zu halten. Die besondere Tragik hinter diesem Psychospielchen: Je mehr du dich bemühst, umso mehr wird man deine Anstrengungen mit Füßen treten und erst recht zu Gegenschlägen ausholen. Es wird niemals passieren, dass du als Sieger aus diesem Psychokrieg hervorgehst oder zumindest einen Ausgleichstreffer erzielen kannst.

Was kannst du tun?

Je eher du erkennst, dass du dieses Spiel nicht gewinnen kannst, desto besser. Du wirst niemals gut genug, schön genug oder klug genug für deine bessere Hälfte sein. Du kannst dich verbiegen und sogar brechen lassen, deine Persönlichkeit aufgeben bis zur Unkenntlichkeit und wirst dennoch niemals Akzeptanz und Zustimmung erfahren. Wenn dir wirklich so viel an dieser Beziehung liegt, lerne, den Dauerbeschuss nicht persönlich zu nehmen. Es geht dabei niemals um dich, sondern eigentlich sind es die Partner*innen, die mit sich selbst nicht im Reinen sind und gerne anders wären. Da es aber mühsam und anstrengend ist, sich den eigenen Dämonen zu stellen und Selbstoptimierung zu betreiben, üben sie sich lieber darin, anderen mitzuteilen, was diese falsch machen. Der zweite, sehr viel tragischere Grund für dein ständiges Rennen gegen eine Wand wird dir noch viel weniger gefallen: Du stehst deshalb im ständigen Kreuzfeuer der Kritik, weil du nicht die Partnerin oder der Partner der ersten Wahl bist. Du bist nicht wirklich die Person, mit der deine bessere Hälfte zusammen sein möchte. Vielleicht warst du zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hast als Trostpflaster ganz gut ins Bild gepasst. Manche Menschen können einfach nicht allein sein und nehmen lieber den Spatz, der sich bereitwillig von selbst in ihre Hand setzt, als auf die unerreichbare Taube auf dem Dach zu warten. Wenn du schlecht behandelt wirst, bist du nicht die erste Wahl, sondern lediglich die Ersatzspielerin. Verliebt ist jemand gewiss nicht in dich, der jede Minute des Tages damit zubringt, dich zu kränken, kleinzumachen und an deinem Selbstwertgefühl zu kratzen.

2. Gaslighting: Der selbstverliebte Narzisst zeigt sein wahres Ich

Besonders mühsam gestalten sich Strategien in Beziehungen, die uns an unserem Verstand zweifeln lassen sollen. Narzissten sind Meister*innen darin, vor anderen Menschen immer im besten Licht zu erscheinen, zu Hause dann aber ein ganz anderes Gesicht zu zeigen. Sie stellen uns bloß vor anderen, manipulieren unsere Erinnerungen und gehen sogar so weit, Gegenstände zu verstecken, um uns an unserem Verstand zweifeln zu lassen. Sie drängen uns in die Rolle eines unbedarften Kindes, das dringend vor sich selbst beschützt werden muss. Das sukzessive Isolieren von der Außenwelt ist Teil dieses perfiden Plans, um ihre Opfer ganz für sich allein weiter genüsslich an den Rand des Nervenzusammenbruchs zu bringen.

Was kannst du tun?

Bevor du ernsthaft anfängst, an deinem Verstand zu zweifeln, zweifle lieber ernsthaft an dieser Beziehung. Sprich mit Außenstehenden darüber, denen du uneingeschränkt vertrauen kannst. Wenn jemand dir einreden möchte, dass du verrückt bist und kein selbstbestimmtest Leben führen kannst, ist eindeutig jemand anders ein Fall für den Nervenarzt. Leider wird dir das sehr lange nicht klar sein. Narzissten sind Virtuosen darin, ihre raffinierten Psychospielchen vor der Welt geheim zu halten und im stillen Kämmerlein unter Ausschluss der Öffentlichkeit abzuziehen. Hier hilft nur: Lauf weg, so schnell du kannst!

3. Der universelle Sündenbock: Schuld bist immer nur du

Wenn in einer Partnerschaft ein Teil immer recht hat und der andere dafür immer die Schuld trägt, kann hier keine Rede von einer Beziehung im Gleichgewicht sein. Es gibt viele Menschen, die auch als Erwachsene noch nicht die Reife aufweisen, zu ihren Handlungen zu stehen und die Konsequenzen für schlechte Entscheidungen zu tragen. Es braucht dann immer einen universellen Sündenbock, der bereitwillig die Schuld für alles auf sich nimmt. Solche Psycho-Terroristen schrecken dann auch nicht vor völlig haltlosen und abstrusen Begründungen zurück, um sich und ihren Hals möglichst rasch aus der Schlinge zu ziehen. Die Konstrukte ihrer Erklärungen, wie es sein kann, dass die Partner*in an Situation A oder B schuld ist, sind so hanebüchen, dass normale Menschen sich schlichtweg dafür schämen würden. Scham oder ein Gewissen quälen diese armseligen Zeitgenoss*innen aber ganz sicher nicht.

Was kannst du tun?

Die wichtigste Frage müsste lauten: Wie groß ist dein Leidensdruck in dieser Beziehung? Hast du das kindische Machtspiel längst durchschaut und denkst dir – heimlich lächelnd – deinen Teil dazu? Oder ist das Leben an der Seite eines ewigen Kleinkindes inzwischen schon unerträglich für dich geworden? Eines nämlich muss dir klar sein: Ändern wirst du so einen Menschen niemals. Diesen trotzigen Kindsköpfen etwas von Erwachsensein oder Verantwortungsbewusstsein zu erzählen, würde ähnlich fruchten, wie ihnen die Seiten aus dem Telefonbuch vorzulesen. Es ist deine Entscheidung, ob du so leben möchtest oder dir nicht doch lieber jemanden suchst, der auf deinem geistigen Niveau operiert. 

Lieben, leiden oder gehen?

Alle drei der beschriebenen Psycho-Taktiken sind leider weit verbreitet und in der einen oder anderen Form uns allen schon einmal begegnet. Wir brauchen unglücklicherweise immer ziemlich lange, bis wir das wahre Ich erkennen, mit dem wir es zu tun haben. Der Zauber des Anfangs währt in romantischen Beziehungen ziemlich lange, wenn wir die Augen vor der Wirklichkeit verschließen. Fakt ist: Alle drei beschriebenen Phänomene werden nicht von selbst weggehen. Sogar eine Therapie – sofern die Betroffenen bereit dazu wären – würde hier nichts ausrichten können. Das makellose Selbstbild dieser Manipulator*innen überzeugt nämlich hauptsächlich eine Person zu 100 Prozent: sie selbst.