14 Dinge, für die man sich nicht mehr schuldig fühlen sollte

Schuldlos glücklich

Fast scheint es, als ob wir die Erbsünde tatsächlich ein Leben lang nicht abschütteln können. Schuld und Sühne verfolgen uns auf Schritt und Tritt. Wir haben ständig das Gefühl, in irgendeinem Bereich unzulänglich und enttäuschend zu sein, die Erwartungen nicht zu erfüllen und hinter dem Klassenziel hinterherzuhinken. Social Media, Lifestyle-Magazine und der allgemeine Trend zu einem Leben in aller Öffentlichkeit tun das Ihrige dazu, dass uns ständig der Gedanke quält, als Menschen absolut nicht mit den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts mithalten zu können. Lass uns diesen Spieß einmal umdrehen und sehen, ob wir nicht ein paar Dinge finden, für die man sich auch bei strengster Betrachtung absolut nicht schuldig fühlen muss. 14 solcher Fixanwärter hätten wir schon mal für dich zusammengestellt:

1. Kein „People Pleaser“ sein zu wollen

Wir alle möchten gemocht und am liebsten natürlich geliebt werden. Je mehr Menschen uns gut finden, desto besser finden wir das. Dieses Bedürfnis nach Anerkennung ist tief in unseren Genen verwurzelt. Es sichert die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft, ohne deren Schutz wir früher verloren gewesen wären. Nun, heute ist das nicht mehr so. Wir müssen es nicht unbedingt allen Menschen recht machen. Wer dich nicht so mag, wie du bist, der soll dich eben gernhaben. 

2. Deine Unzulänglichkeiten

Kein Mensch ist perfekt. Jede und jeder von uns hat so seine toten Winkel auf der Talente-Ebene. Egal, wofür du dich schämst oder eben auch schuldig fühlst: Lass es einfach! Wenn jeder Mensch alles in Perfektion beherrschen würde, wären die verschiedenen Berufe bald ausgestorben. Es gibt für alles Expert*innen. Die freuen sich, wenn du sie brauchst und nehmen sogar Geld dafür.

3. Komplimente

Diejenigen unter uns, die noch eine klassische oder zumindest altmodische Erziehung genießen durften, wissen es: Auf ein Kompliment gibt es nur eine perfekte Antwort, und die lautet: „danke“. Viele schämen sich jedoch dafür und gehen sofort in die Defensive, reden sich klein und machen das schöne Lob somit augenblicklich zunichte. Also Schluss mit schuldig fühlen und einfach nur „danke“ sagen.

4. Für deine Ziele und Ideale einzustehen

Es gibt derzeit circa 7,8 Milliarden Menschen auf der Welt. Und wahrscheinlich gibt es ebenso viele Lebensentwürfe, Ziele und Ideale. Egal, wofür dein Herz schlägt und deine Leidenschaft entflammt: Solange nichts Illegales mit im Spiel ist, gibt es absolut keinen Grund, sich schuldig zu fühlen. 

5. Nein sagen

Das kurze Wörtchen „nein“ ist tatsächlich ein ganzer Satz. Zumindest ist es eine vollständige Antwort. Auch wenn es dir schwerfällt und du gerne zur Stelle bist, wenn andere dich brauchen: Schuldig fühlen, weil du mal „nein“ sagst, ist wirklich nicht nötig. Nochmal zum Mitschreiben: Nein!

6. Deine guten Vorsätze nicht einzuhalten

Wenn du auch zu jenen sympathischen Menschen zählst, die am 2. Jänner bereits vergessen haben, dass sie am 1. Jänner mit dem Rauchen aufhören und dafür mit einem schweißtreibenden Sportprogramm beginnen wollten, findest du dich in zahlreicher guter Gesellschaft wieder. Vorsätze sind eine schöne Sache, aber die meisten Dinge, die sie betreffen, sind tatsächlich noch viel schöner. Genieße das Leben lieber jeden Tag. Schuld ist kein Genussmittel, das dazu beiträgt.

7. Weniger Geld zu verdienen

„Erfolg“ muss jeder Mensch für sich selbst definieren. Für viele ist er immer noch untrennbar mit finanziellem Wohlstand verknüpft. Doch schuldig fühlen solltest du dich nicht, weil du dich für andere Prioritäten im Leben entschieden hast. Egal, ob es zugunsten einer Familie oder eines Berufes war, der dich zwar mit Zufriedenheit erfüllt, dafür aber leider nicht dein Bankkonto: Solange du glücklich bist mit deiner Entscheidung, ist alles gut.

8. Deiner Berufung zu folgen

Dieser Punkt knüpft nahtlos an den vorherigen an. Geld und Berufung gehen selten Hand in Hand miteinander. Soziales Engagement, künstlerische Tätigkeiten oder ein Leben ganz außerhalb der Gesellschaft, das von Minimalismus und bewusstem Konsumverzicht geprägt ist, können ausgesprochen zufriedenstellende Lebensmodelle sein.

9. Deine Lebensentscheidungen

Dein Leben gehört dir und sonst niemandem. Wie du es verbringen möchtest, womit und mit wem ist ausschließlich deine Angelegenheit. Wer das nicht gut findet, muss ja nicht mit dir tauschen. Aber lass dich nicht zu Schuldgefühlen hinreißen, nur weil du deiner Bestimmung folgst und nicht jener der anderen.

10. Einmal „blau“ zu machen

Entgegen der landläufigen Meinung auf Unternehmer*innenseite machen Mitarbeiter*innen wesentlich seltener „blau“ als angenommen und als ihnen vor allem gerne unterstellt wird. Es ist im Gegenteil eher so, dass sich viel zu viele Menschen eher krank in die Arbeit schleppen, als zu Hause zu bleiben. Selbst wenn es dir einfach nur psychisch nicht so toll geht oder dich „nur“ Kopfschmerzen quälen: Es gibt keinen Grund, sich schuldig zu fühlen, weil du deshalb mal daheimbleibst. Selbstfürsorge und Sozialbetrug sind zwei Dimensionen, die Lichtjahre voneinander entfernt sind.

11. Ein außergewöhnliches Hobby

Lachsfischen in Kanada, Spitzenklöppeln in Belgien oder Alpakas züchten im heimischen Obstgarten: Es spielt keine Rolle, ob von deinem Hobby schon mal jemand gehört hat oder nicht. Wenn es dich mit Freude erfüllt, dann ist es genau das Richtige für dich. Zwischendurch ein wenig exotisch in Erscheinung zu treten, bringt Farbe ins Leben, auch in das deiner verständnislosen Mitmenschen.

12. Toxischen Mitmenschen aus dem Weg zu gehen

Es gibt sie leider überall und in großer Zahl: Vor bösartigen, missgünstigen und nervtötenden Zeitgenoss*innen sind wir weder in der Familie, noch im Freundes- und Bekanntenkreis oder der Nachbarschaft gefeit. Wenn es eine Möglichkeit gibt, ihren verbalen Giftpfeilen aus dem Weg zu gehen, hat jeder Mensch absolut das Recht dazu. 

13. Wofür du dein Geld ausgibst

Das gute alte „Über Geld spricht man nicht“ hat schon seine Gründe. Kaum zwei Menschen auf der Welt werden bei diesem heiklen Thema einer Meinung sein. Ob Schuhe, Parfums, Erstausgaben oder Delikatessen: Wofür du dein hart erarbeitetes Geld ausgibst, ist deine Sache. Schuldgefühle sind zwar kostenlos, aber auch nicht einen Gedanken wert. 

14. Deine Essgewohnheiten

Essen und Trinken sind so etwas wie neue religiöse Strömungen geworden. Nie zuvor war es schwieriger, mit den täglichen Empfehlungen mithalten zu können. Tatsache ist: Wenn es dir schmeckt und deine Gesundheit nicht akut darunter leidet, dann iss, wonach dir der Sinn steht. Notfalls iss in Zukunft allein, wenn die kritischen Blicke und Kommentare rund um dich herum dazu führen, dass dir Schuldgefühle den Appetit verderben.

Die Schuld hat ihre Schuldigkeit getan

Schuld ist gesamtgesellschaftlich betrachtet eine feine Sache. Zu trauriger Perfektion gebracht haben sie unter anderem Institutionen wie die katholische Kirche, die gar nicht genug betonen kann, wie schuldbehaftet wir alle sind. Wer mit diesen Glaubenssätzen und noch ein paar altmodischen Binsenweisheiten zusätzlich aufgewachsen ist, wird sich immer schwer damit tun, sich nicht die Schuld für irgendetwas zu geben. Was in früheren Zeiten dazu gedient hat, die breite Masse des Volkes unter Kontrolle und auf den billigen Plätzen zu halten, ist in unserer heutigen aufgeklärten Gesellschaft nicht mehr notwendig. Ein Verantwortungsbewusstsein für die eigenen Handlungen und das Wissen um die Konsequenzen reichen völlig aus, um ein guter Mensch zu sein. Schuldgefühle hingegen sind Relikte aus längst vergangener Zeit. Sie haben ihre Schuldigkeit getan und dürfen gehen.