10 kleine Dinge, die du jeden Tag tun kannst, um schlauer zu werden

Schlau ist das neue Sexy

Wir werden derzeit im Durchschnitt 85 Jahre alt. Die meiste Zeit davon verbringen wir damit, die immer selben Dinge auf immer gleiche Art und Weise zu tun. Einmal Erlerntes geht uns somit schnell in Fleisch und Blut über. Allerdings haben diejenigen unter uns, die sich dem lebenslangen Lernen verschrieben haben, einen entscheidenden Vorteil: Sie bleiben länger geistig fit und ihr Gehirn altert deutlich langsamer als das von Gleichaltrigen, die dem Wissenserwerb irgendwann abgeschworen haben. Das Trainieren der eigenen Gehirnfunktion hat also nicht nur den Vorteil, dass wir mehr Wissen ansammeln können, sondern wir bleiben auch geistig länger jung und beweglich. In der Hand haben wir es alle selbst, was in unserem Kopf abgeht und was nicht. Wir zeigen dir hier 10 kleine, aber effektive Möglichkeiten, um jeden Tag noch ein bisschen schlauer zu werden:

1. Schreiben, schreiben, schreiben

Der Prozess des handgeschriebenen Wortes ist ein echter Jungbrunnen für unser Gehirn. Vor allem die Regionen, die für das Langzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit zuständig sind, profitieren enorm davon, wenn wir täglich zu Stift und Papier greifen und uns Notizen machen. Die Kunst des Tagebuchschreibens etwa bringt gleich mehrere enorme Vorteile für unseren Verstand, aber auch für unsere Psyche und unser Wohlbefinden. Worte, die wir handschriftlich zu Papier gebracht haben, sind in unser Gehirn wesentlich besser und nachhaltiger eingebrannt als bloßes Tippen an PC oder Laptop. Der Verbindung zwischen Hand und Kopf kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, die die Forschung aber noch nicht vollständig klären konnte. Auch viele Therapieformen befassen sich mit dem Schreiben. Was einmal zu Papier gebracht wurde, hat unser Bewusstsein schon halb verarbeitet. Oder: Wenn ein Gedanke einmal ausformuliert wurde, ist er eine Tatsache, die anerkannt und als gegeben hingenommen wurde. 

2. Umgib dich mit interessanten Menschen

Zugegeben: Sein Umfeld kann man sich nicht immer aussuchen. Aber steuere bewusst deine sozialen Kontakte in Richtungen, die dich inspirieren und die dir Neues beibringen. Besuche Vorträge, Führungen oder Seminare, die sich Themen widmen, die dich interessieren und die vielleicht ansonsten in deinem Leben zu kurz kommen würden. Wissen ist ein enormer Schatz, von dem wir uns gerne selbst nach Lust und Laune bedienen dürfen.

3. Gib dein Wissen weiter

Im Kreise deiner Mitmenschen wird man froh sein, wenn du die peinlichen Gesprächspausen mit wertvollen Informationen füllen kannst. Anstatt über das Wetter oder Krankheiten zu lamentieren, erzähle lieber von einem spannenden Zeitungsartikel, den du gelesen oder einer besonderen Begebenheit, die du erlebt hast. Schon die amerikanische Menschenrechts-Aktivistin Eleanor Roosevelt hielt fest: „Große Köpfe diskutieren Ideen, durchschnittliche Denker diskutieren Ereignisse, kleine Geister diskutieren über Menschen.“ Es liegt nun an dir, zu entscheiden, was du sein möchtest.

4. Lerne eine neue Sprache

Gemäß den Schätzungen des Max Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig existieren weltweit derzeit zwischen 6.500 und 7.000 lebende Sprachen. Dabei nicht mit berücksichtigt sind die unzähligen regionalen Dialekte, Programmier- und Computersprachen und natürlich die sogenannten toten Sprachen wie Latein, Altgriechisch oder die wunderbare Bildersprache der ägyptischen Hieroglyphen. Überlege dir, welche Kultur dich immer schon fasziniert und angesprochen hat. Über ihre Sprache kommst du ihr auch aus der Ferne näher und wirst zudem viele spannende Informationen zusätzlich erhalten. Außerdem triffst du so gleich auf neue Menschen, die deine Interessen teilen und deinen Horizont erweitern können, wenn du sie lässt.

5. Surfe lieber nur im Wasser

Das Internet und mit ihm das digitale Zeitalter stellt uns eine Flut an Informationen bereit, die unser Gehirn gar nicht bewältigen kann. So verlockend das tägliche Surfen im weltweiten Netz auch ist: Der tatsächliche Informationsgewinn ist erschreckend dünn und deine Zeit ist daher eher sinnlos als sinnvoll dort zugebracht. Reduziere deine Online-Zeit auf das notwendige Minimum und lerne lieber im echten Leben.

6. Befasse dich mit neuen Dingen

Einer der vielen Gründungsmythen über die Erfolgsgeschichte von Apple und sein Mastermind Steve Jobs berichtet ausgerechnet von einem Kalligrafie-Kurs, den der brillante Selfmade-Man zum Zeitvertreib nach seinem Studienabbruch besuchte. Dieses Beispiel wird gerne exemplarisch dafür erwähnt, dass ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen erworbenem Wissen und seiner Umsetzung nicht sofort erkennbar sein muss. Jedes neue Wissen, das wir mit Leidenschaft und großem Interesse aufsaugen wie ein Schwamm, kommt uns früher oder später garantiert zugute. Das ansprechende Design der Apple Benutzeroberflächen und der Produkte selbst profitierte übrigens sehr wohl von Jobs Ausflug in die wunderbare Welt des schönen Schreibens, wenn auch erst viele Jahre später.

7. Gönne dir mentale Auszeiten

So wichtig, wie das Lernen selbst, sind die Pausen dazwischen. Unser Verstand ist nur begrenzt aufnahmefähig. Gönne dir auch beim anspruchsvollsten Programm eine Pause an der frischen Luft und ganz ohne geistige Herausforderung.

8. Zeit, mal wieder Scrabble zu spielen

Wer Wortspiele liebt, kann sich sicher noch an das Brettspiel Scrabble erinnern. Kaum ein anderes Spiel fördert unser logisches Denkvermögen und fordert gleichzeitig unseren Verstand so sehr wie dieses. Die gute Nachricht für alle Singles oder Überflieger, mit denen niemand mehr spielen möchte: Scrabble gibt’s im Internet völlig kostenlos. Der Computer lässt uns Menschen dabei sogar manchmal gewinnen.

9. Lesen ist immer noch ein Hit

Das gute alte Buch hat noch lange nicht ausgedient. Egal, ob digital oder analog: Lesen fördert und fordert unseren Verstand zu gleichen Teilen. Neben den abenteuerlichen Reisen vor dem geistigen Auge und dem großartigen Informationsgewinn ist die Beschäftigung mit einem Buch oder einer Zeitschrift Entspannung pur für Körper und Seele. Wer es mit dem Training seines Intellekts besonders genau nimmt, liest einen Roman und ein Sachbuch parallel. Außerdem empfehlen Hirnforscher, einige Seiten pro Tag in einer anderen Sprache zu lesen als der Muttersprache. So kommt es unter den kleinen grauen Zellen garantiert weder zu Langeweile noch zu einem Stillstand.

10. Führe eine Done-Liste 

Ein Gedächtnistraining der angenehmen Art ist das Führen einer täglichen Liste, in welcher sämtliche Aktivitäten vermerkt werden, die wir erfolgreich erledigt haben. Statt einer To-do-Liste soll es also eine allabendliche Done-Liste sein. Diese sorgt zum einen für Erfolgserlebnisse, was gut für unsere Stimmung und unser allgemeines Wohlbefinden ist. Außerdem trainieren wir somit unfreiwillig unser Kurzzeitgedächtnis und integrieren zeitgleich das Schreiben aus Punkt Nummer 1 in unsere tägliche Routine. Das Wiederholen deiner Aktivitäten im Geiste schult das Gedächtnis und sorgt außerdem für ein Gefühl von Zufriedenheit am Ende des Tages.

Weil Wissen unvergänglich ist

Wir lernen im Laufe unseres Lebens so vieles, das wir niemals umsetzen und benötigen. Wer nicht gerade eine Karriere als weltführende/r Mathematiker*in oder Quantenphysiker*in anstrebt, wird beispielsweise dem mühsamen Integrieren und Differenzieren aus quälenden Schultagen nie wieder begegnet sein. Umso schöner ist es, sich als Erwachsene/r nur mehr mit den Dingen zu beschäftigen, die wirklich unser Herz berühren und die wir am liebsten mit allen Sinnen erfassen möchten. Wer offen bleibt für Neues, wird niemals wirklich alt sein. Allgemeinwissen und Hausverstand kommen garantiert nie aus der Mode. Selbst wenn wir im Alter das eine oder andere vergessen sollten, so schafft Wissen zahlreiche Erinnerungen, die uns bleiben. Und sie sind ja bekanntlich das einzige Paradies, aus dem wir niemals vertrieben werden können.