Wenn Stärke weiblich ist
Die Mythen vom „starken“ und vom „schwachen“ Geschlecht haben gottseidank schon lange ausgedient. Die Gleichberechtigung ist − zumindest auf dem Papier − vollzogen und sollte eigentlich keinerlei Diskussion mehr bedürfen. Im Beruf sind die Voraussetzungen für Frauen den der Männer gleichgestellt. Im Privatleben hingegen sorgt eine starke Frau mitunter immer noch für Unsicherheit bei Männern. Stärke hat nichts mit Muskelkraft oder Ausdauer zu tun. Auch ein forsches, maskulines Auftreten ist nicht mit wahrer Stärke zu verwechseln. Starke Frauen wissen meist um die Bedrohung, die sie für ein konservatives Umfeld darstellen. Dabei sind es durchwegs Eigenschaften, die sie an den Tag legen, für alle Beteiligten bei näherer Betrachtung ausschließlich Vorteile bringen.
1. Sie sind eigenständig
Starke Frauen stehen gerne auf eigenen Füßen und mit diesen mitten im Leben. Sie brauchen weder finanzielle noch soziale Hilfestellungen und sind am liebsten ihr eigenes Team. Auch das Ego leidet nicht, wenn weit und breit keine Partnerschaft oder Beziehung in Sicht ist. Eine starke Frau ist sich selbst genug. Sie wird bei der Partnerwahl daher immer lieber anspruchsvoll sein als unglücklich.
2. Sie sind kreativ
Starke Frauen suchen und finden die Lösungen für ihre Probleme selbst. Sie holen sich natürlich Rat und hören auf Expert*innen, grundsätzlich sind ihnen ihr Bauchgefühl und ihre Intuition jedoch Lehrmeister genug. Kreativität ist eine der vielen angenehmen Begleiterscheinungen gelebter Unabhängigkeit. Wer nicht jederzeit und überall andere um Hilfe bitten kann, wird über kurz oder lang zur wahren Expertin für Do-it-yourself in allen Lebenslagen.
3. Sie kommunizieren
Starke Frauen wissen was sie möchten und sprechen das auch deutlich aus. Ihr Gegenüber wird selten im Unklaren darüber bleiben, was sie bewegt, denken oder fühlen. Heiße Luft produziert wird dabei allerdings nicht. Auch Jammern und Lamentieren zählen nicht zu den Wortspenden starker Frauen. Eine klare Ansage hingegen muss man als Mann dann und wann schon in Kauf nehmen. Der große Vorteil: Diesen Frauen ihre Wünsche von den Augen ablesen muss im 21. Jahrhundert auch niemand mehr. Sie werden klar und präzise kommuniziert.
4. Sie schauen auf sich
Selbstfürsorge und eine gesunde Portion Eigenliebe haben starke Frauen auf ihrer Prioritätenliste ganz oben stehen. Dieser Wesenszug mag nach außen hin auf kritische Beobachter*innen manchmal egoistisch wirken. Allerdings braucht Stärke gelegentlich auch Regeneration und Erholung. Wer tagtäglich selbstbewusst und erfolgreich Großes vollbringen will, darf die Wartung und Instandhaltung von Körper, Geist und Seele nicht vernachlässigen. Sonst kann auch der stärksten Frau früher oder später die Puste ausgehen.
5. Sie kennen ihre Ziele
Starke Frauen wissen, was sie wollen und wie sie es bekommen. Man mag ihnen Ehrgeiz, Ellbogentechnik und Dominanz unterstellen. Im Grunde ist es einfach nur das Verfolgen eines Zieles mit Konsequenz und Beharrlichkeit. Männer würde man dafür bewundern und beklatschen, Frauen sehen sich immer noch mit dem Vorwurf der Aggressivität konfrontiert. Notwendig wird ein solches Verhalten jedoch meist nur, wenn sie jemand am Erreichen ihrer Ziele hindern will. Egal, ob Männer oder andere Frauen: Man sollte sich warm anziehen, wenn man starken Frauen den Weg verstellen will.
6. Sie brauchen Zeit für sich
Starke Frauen sind nicht von der Gesellschaft anderer abhängig. Sie brauchen immer wieder eine Atempause von sozialen Kontakten und gönnen sich diese auch. Besonders schwer zu verstehen ist dieses Verhalten für ihre männlichen Partner, die dies häufig als Zurückweisung und emotionale Kälte interpretieren. Gönnen sie ihrer Partnerin diese Auszeit jedoch, werden sie im Gegenzug mit Loyalität und Rückendeckung belohnt, sowie mit hingebungsvoller Qualitätszeit zu zweit.
7. Sie möchten klare Verhältnisse
Niemand lebt gern im Ungewissen. Viele Frauen wagen es jedoch nicht, Klartext zu sprechen aus Angst vor den Folgen. Starke Frauen hingegen wissen: Vom Totschweigen und unter den Teppich kehren sind die Dinge noch nie besser geworden. Wer zudem die Fronten gleich zu Beginn klärt, spart sich unter Umständen viel Zeit, Ärger und leere Kilometer. Starke Frauen sind gern effizient − auch bei der Gestaltung ihres Privatlebens. Klare Worte mögen am Anfang auf viele Männer einschüchternd wirken. Wer die Sache jedoch mit Verstand betrachtet, wird froh sein über den reinen Tisch. Das Gegenteil davon nämlich sind die typisch passiv-aggressiven Verhaltenszüge, die unsichere Frauen gerne in Beziehungen als Waffe einsetzen. Tagelanges Schweigen und spitze Bemerkungen kommen hier als Flatrate zum Einsatz, wo die starke Frau einmal eine klare Ansage macht.
8. Sie merken, wenn Sand im Getriebe ist
Starke Frauen sind sehr aufmerksam ihrem Umfeld gegenüber. Sie bemerken Veränderungen an Menschen und Situationen recht schnell. Besonders in Beziehungen haben sie einen regelrechten Riecher dafür, wenn der Wind sich gedreht hat. Die Statistik gibt ihnen übrigens recht: In vier von fünf Fällen ist eine Affäre im Spiel, wenn der Partner sich dementsprechend verhält. Ihre Vorliebe für klare Worte wird sie auch durch diese Situationen souverän und klug ans Ziel manövrieren und die richtigen Schlüsse ziehen lassen. Wenn die Ungewissheit nicht ausgeräumt werden kann oder will, wird sie nicht lange zögern und die Konsequenzen ziehen. Zeit zu verlieren und Ressourcen zu vergeuden sind ihre Sache nicht.
9. Sie schützen sich vor Verletzungen
Starke Frauen sind in den wenigsten Fällen einfach so vom Himmel gefallen. Auch sie haben die wichtigsten Lektionen ihres Lebens auf die harte Tour gelernt. Für die Zukunft ziehen sie ihre Schlüsse daraus und gehen bedächtiger und vorsichtiger auf Menschen zu. Ihre Alarmglocken schrillen, wenn sie mit Halbwahrheiten oder handfesten Lügen konfrontiert werden. Auch Versuche, sie ändern und manipulieren zu wollen, erkennen sie praktisch sofort. Bei neuen Bekanntschaften wahren sie daher die Distanz und ihre Deckung so lange, bis sie ein gewisses Grundvertrauen gewinnen konnten. Ihr Radar funktioniert einwandfrei, weshalb starke Frauen auch überdurchschnittlich oft als Singles durchs Leben gehen. Das Motto „Lieber allein als in schlechter Gesellschaft“ leben sie bewusst und ohne Reue.
10. Sie gehen positiv durchs Leben
Jammern bringt nichts − eine optimistische Grundhaltung hingegen schon. Starke Frauen wissen um das Gesetz der Anziehung und Manifestation. Wer glücklich und zufrieden ist, zieht Glück und Zufriedenheit weiterhin beständig in sein Leben. Schlechte Stimmung tragen sie nicht oft nach außen. Erstens würde es ihr Stolz nicht zulassen, zweitens würde es sie angreifbar und verletzlich machen. Und drittens sind sie überzeugt davon, dass jede ihres Glückes Schmied*in ist. Wer also mit einer positiven Einstellung durchs Leben geht, wird selten negative Dinge anziehen. Diese einfache Gesetzmäßigkeit könnte man auch als eines der Erfolgsrezepte starker Frauen verstehen.
Die starken Seiten des „schwachen“ Geschlechts
Viele Vorurteile pflastern nach wie vor den Weg starker Frauen. Männerfeindlich, kühl und distanziert, arrogant, eitel und rücksichtslos sind nur einige der Attribute, mit der unabhängige Frauen im Beruf und im Privatleben immer noch zu kämpfen haben. Sobald Männer sich nicht mehr gebraucht fühlen, geben sie recht schnell auf. Dabei entgeht ihnen jedoch so einiges. Gebraucht werden ein Werkzeug und ein fahrbarer Untersatz. Geliebt, gewollt und heiß begehrt hingegen werden Partner, die diese Bezeichnung auch verdienen.
