Soziopathie: 5 Sätze, hinter denen sich ein Soziopath verstecken könnte!

Charmant, charismatisch und leider ein Soziopath

Soziopathen sind gar nicht so selten, wie man meinen könnte. Allerdings führen sie im echten Leben keine Zweitexistenz als brutale Serienkiller, wie es uns die Filmwelt immer weismachen will. Es handelt sich in der Realität um Menschen, denen jegliche Empathie fehlt und die auch sonst kaum zu Gefühlen fähig sind. Ein Mensch mit deutlicher Neigung zum Soziopathen empfindet kein Mitgefühl, kann sich nicht in andere Menschen hineinversetzen und liebt nur eines im Leben wirklich: Kontrolle, und die am besten über alle Mitmenschen in seinem Umfeld. Kein Wunder also, dass Soziopathen häufig mit narzisstischen Persönlichkeitsmerkmalen einhergehen. Diese beiden Charakterzüge wirken wie ein unheilvolles, aber nichtsdestotrotz dynamisches und sehr erfolgreiches Duo. Das Problem dabei: Soziopathen verfügen über ein überdurchschnittlich stark ausgeprägtes Selbstwertgefühl, das manchmal schon in Richtung Selbstüberschätzung und Gottkomplex gehen kann. Sie sind daher äußerst charismatisch und können ihr Publikum innerhalb kürzester Zeit ganz charmant um den Finger wickeln. Sind sie auf Freiersfüßen unterwegs, präsentieren sie gerne die ganze Bandbreite an großen Gesten, romantischen Liebesbeweisen und einer sehr schmeichelhaften Form der Verführung. Was sich am anderen Ende zuerst wie der Jackpot im Lotto anfühlt und wie das umworben Werden auf ritterlichem Hollywood-Niveau, ist nichts anderes als das Weben eines feinen Spinnennetzes, aus dem es irgendwann leider kein einfaches Entkommen mehr gibt.  Wir zeigen dir hier fünf Sätze auf, die Soziopathen besonders gern von sich geben, und an denen du diese Spezies Mensch vielleicht rechtzeitig erkennen kannst:

1. Du bist immer so empfindlich!

Hier lauern gleich mehrere No-Gos eines respektvollen Miteinanders. Zum einen ist es kein schöner Charakterzug, der Partnerin oder dem Partner Empfindsamkeit oder Sensibilität vorzuwerfen. Außer natürlich, beide Gefühlslagen sind einem selbst gänzlich unbekannt, so wie es bei waschechten Soziopathen nun einmal der Fall ist. Zweitens bewegt sich dieses Argument schon recht nahe an der berühmt-berüchtigten „Gaslighting-Taktik“, bei welcher die Wahrnehmung der Partner*innen getrübt und Stück für Stück demontiert werden soll. Diese fragen sich früher oder später tatsächlich selbst, ob sie nicht überreagieren und eben wirklich nur zu dünnhäutig sind. Drittens ist das Wörtchen „immer“ der Sargnagel jeder Diskussion auf Augenhöhe. Mit „immer“ oder „nie“ drückt man seine Gesprächspartner*innen förmlich an eine unsichtbare Wand, von der aus es ihnen schwerfällt, sich mit stichhaltigen Argumenten loszulösen. Beide Worte verallgemeinern Zustände, ohne konkret auf diese einzugehen. 

2. Es war nur deinetwegen

Ja, schon schön, wenn man die Schuld immer irgendwie auf andere schieben kann. Soziopathen sind wahre Meister darin, jede Geschichte so lange umzudrehen, bis sie ihnen passend erscheint. Eine Autopanne, ein Rückschlag im Job, eine geplatzte Hotelreservierung: All das sind Vorkommnisse, die sie spielend leicht so hinstellen können, dass Partnerin oder Partner die eigentlich Schuldigen dabei sind. Dieser Satz wird auch gerne gebraucht, wenn die charmante Maske des Soziopathen zu bröckeln beginnt und er immer wieder mal die Beherrschung verliert, unhöflich und ungehalten reagiert oder bereits beleidigend wird. Wenn dir langsam, aber sicher zu dämmern beginnt, dass du hier unfreiwillig die Hauptrolle in einer zwielichtigen Neuauflage von „Schuld und Sühne“ übernommen hast, verzichte lieber auf dieses Engagement. 

3. Ich entschuldige mich sicher nicht 

Narzissten und Soziopathen leben in einer Welt, in der andere Menschen gerne öfter Urlaub machen würden. Sie haben nämlich immer recht und sind niemals an einer Sache schuld. Ist die Lage an der Liebesfront einmal bewölkt, schaffen sie es ebenfalls nicht, sich zu entschuldigen, im Gegenteil. Mit diesem Satz stellen sie klar, wie die Rollen hier verteilt sind. Und an diesem Szenario wird es auch niemals etwas zu rütteln geben. Merke: Selbst wenn du gerade schwer beeindruckt oder schon heftig verliebt sein solltest: Den Anstand, sich zu entschuldigen lernt man spätestens im Kindergarten. Es ist eine der elementarsten Formen des zwischenmenschlichen Miteinanders, das gleich nach „bitte“ und „danke“ kommt. Jemand, der sich ausdrücklich und vehement weigert, diesen Akt der Höflichkeit anzuerkennen und zu leben, hat ganz klar ein Defizit in Sachen Menschlichkeit. 

4. Hast du nicht zugehört? 

Soziopathen beharren darauf, im Recht zu sein und mit ihrer Meinung ausnahmslos richtig zu liegen. Wenn dir manches irgendwann komisch oder unlogisch vorkommt, wirst du auf dein Nachfragen hin mit genau dieser Gegenfrage abgespeist werden. Sie bedeutet übersetzt: „Ich habe es gerade gesagt, also ist es auch so und Punkt!“ Auch hier operieren die narzisstischen Persönlichkeitsstrukturen der Soziopathen wieder hart an der Grenze zum „Gaslighting“. Der Gegenwind, den sie mit diesem schon leicht aggressiv wirkenden Kontra versprühen, macht so schnell keine Lust mehr auf eine Diskussion. Damit schaffen sie gleichzeitig Raum und Möglichkeit für weitere Formen der Manipulation. Soziopathen lieben es, die Fäden in der Hand zu halten. Um größtmögliche Kontrolle über ihre Opfer zu erlangen, versuchen sie, ihnen ernsthafte Zweifel an ihrer Wahrnehmung und in weiterer Folge an ihrem Verstand einzutrichtern. Sie erzählen gemeinsame Erlebnisse ganz anders und werden wütend oder ungehalten, wenn man widerspricht. Irgendwann resigniert man dann und erkennt die Realität des Soziopathen als die eigene an. Spätestens dann hat er gewonnen.

5. Ohne mich sind die aufgeschmissen 

Soziopathen sind in ihren Augen die Retter der Welt und die Alleskönner unter ihren armseligen Zeitgenoss*innen, die auf ewig in ihrer Durchschnittlichkeit gefangen bleiben. Sie sehen sich als unersetzlich in sämtlichen Bereichen des Lebens. Als Vorgesetzte sind sie die Hölle auf Erden, da ein Miteinander und eine erwachsene Kommunikation mit ihnen kaum möglich ist. Als Untergebene neigen Soziopathen nicht selten dazu, die Initiatoren von Mobbing zu sein. So oder so: Mit ihnen ist nicht gut Kirschen essen, wenn sie Gegenwind zu spüren bekommen. Gerade die Meinung, unersetzlich zu sein, stärkt ihr Auftreten und ihr Handeln enorm. Dass diese Einschätzung der Lage nur ihrem ganz persönlichen Tunnelblick geschuldet ist, erkennen sie selbst natürlich nicht.

Unser heutiges Fazit: Soziopath oder echter Kerl?

In der heutigen Zeit findet man als Frau Soziopathen wahrscheinlich auch deshalb spontan so anziehend, weil sie Aktionen setzen und tatkräftig an eine Sache herangehen, ohne lange darüber monologisieren zu müssen. Wir verwechseln daher unter Umständen Kontrolle mit Motivation und Autorität mit Initiative. Natürlich fühlen wir uns auch sehr geschmeichelt, wenn jemand sich so richtig ins Zeug legt, um unsere Gunst zu gewinnen. Leider gilt auch in der Liebe: Wenn es zu schön scheint, um wahr zu sein, ist es das vermutlich auch. Teste deinen ambitionierten Romeo ruhig ein wenig, indem du seine Vorschläge ablehnst und eigene zur Sprache bringst. Lenkt er ein und zeigt er sich kompromissbereit, ist alles gut. Wird er ungehalten oder beharrt auf seinem Standpunkt, solltest du ihn dir genauer anschauen. Frage nach Familie und Freunden. Soziopathen können mit beidem nur eher selten aufwarten. Und last but not least: Traue deiner Intuition und deinem Bauchgefühl. Wenn dir etwas merkwürdig vorkommt, sich Ungereimtheiten auftun oder du dich angesichts seiner pseudo-romantischen Agenda überfahren fühlst, dann tritt auf die Bremse, solange die Kontrolle darüber noch bei dir liegt. Stell dir deine neue Beziehung wie eine altmodische Waage mit zwei Schalen vor. Wenn eine davon häufig zu deinen Ungunsten nach unten zeigt, ist deine neue Romanze näher an einer Diktatur als an Liebe.