SO fühlst du, dass du eine dunkle Nacht der Seele erlebst!

Eine schwere Krise sucht dich heim

Die „dunkle Nacht der Seele“ ist nur eine von vielen Umschreibungen für eine tiefe Lebenskrise, auch existenzielle Krise genannt. Diese poetische Bezeichnung verdanken wir dem Mystiker und Heiligen Johannes vom Kreuz, einem spanischen Einsiedler und Mönch. Er beschrieb eine seiner eigenen spirituellen Erfahrungen in einem Gedicht, dem er den Titel „La Noche oscura del Alma“ gab. Wir schlittern gottseidank nicht oft in eine solche Dunkelheit, dennoch ist niemand gefeit davor. Todesfälle, Trennungen, Enttäuschung oder berufliche Ausnahmesituationen zählen hier ebenso dazu wie Krankheiten, psychische Belastungen und Stress. Ein solches Tief kann Dimensionen annehmen, denen wir irgendwann ohne professionelle Hilfe nicht mehr allein entkommen können. Es ist daher ratsam, bereits kleineren Anzeichen die nötige Aufmerksamkeit zu schenken:

1. Du fühlst dich gefangen

Mit dem Rücken zur Wand, atemlos und ohne erkennbaren Ausweg – so fühlt sich eine Lebenskrise häufig an. Das Gefühl der Ohnmacht lähmt uns, und ein einfacher Ausweg scheint nicht in Sicht zu sein.

2. Was bedeutet Erfolg für dich?

Diese Frage stellst du dir in dunklen Zeiten immer wieder. Du hinterfragst deine beruflichen Entscheidungen und haderst mit dir und deinem Plan vom Glück. Finde deine ganz persönliche Definition. Erfolg bedeutet für jeden Menschen etwas anderes.

3. Dein Schlaf-Wachrhythmus ist völlig durcheinander

Deine Krise verfolgt dich bis in den Schlaf, oder besser gesagt: bis in die Zeit, wo du eigentlich schlafen solltest. Probleme halten uns ständig nachts wach oder bescheren uns einen unruhigen, leichten Schlaf voller wirrer Traumsequenzen, die uns erst recht beunruhigen.

4. Du beginnst, dich selbst genauer zu hinterfragen

Eine Krise ist immer auch eine Chance. Tief in deinem Inneren weißt du das. Du hinterfragst deine Lebensführung, deine bisherigen Entscheidungen und die Weichen, die du bereits für die Zukunft gestellt hast. Doch eine echte Krise ist niemals deine Schuld. Für die Verkettung von Umständen, die dich an diesen Punkt geführt hat, kannst du nichts.

5. Echtes Leid ist plötzlich kein abstrakter Begriff mehr für dich

Eine dunkle Nacht der Seele bedeutet zu leiden im engsten Sinn des Wortes. Du wirst es körperlich spüren können, wie echter, tief empfundener Schmerz sich anfühlt. Diese Erfahrung ist besonders für sehr verstandesbetonte und weniger emotionale Personen eine echte Herausforderung in noch nie dagewesenem Ausmaß.

6. Rückzug und Isolation als einziger Ausweg 

Wie ein verletztes Tier ziehen auch wir Menschen uns zurück, wenn wir leiden und verwundet sind. Wir schotten uns von der Außenwelt ab und möchten niemanden sehen und mit niemandem sprechen. Je nachdem, welcher Typ Mensch du bist, kann diese Strategie auch wirklich die richtige für dich sein. Aber denke daran: Du bist sicher nicht ganz so allein im Moment, wie du dich fühlst.

7. Du solltest glücklich sein, bist es aber nicht

Eine tiefe Krise überfällt dich nicht von heute auf morgen. Sie klopft leise und bedächtig an deine Türe, um zu sehen, ob sie hier die Chance auf Entfaltung hat. Wenn du in deinem Leben an einem Punkt angelangt bist, wo du theoretisch vor Freude Luftsprünge machen solltest, dich aber am liebsten einfach nur verkriechen möchtest, droht ein Sinnverlust in deinem Leben.

8. Dein inneres Kind meldet sich lautstark zu Wort

Du bist plötzlich wieder das Kind aus deiner Vergangenheit, das du eigentlich schon längst hinter dir gelassen hast. Lebenskrisen nehmen die merkwürdigsten Formen an, um sich bemerkbar zu machen. Akzeptiere dein inneres Kind, lass es eine Zeit lang gewähren und schicke es dann wieder dorthin zurück, wo es hergekommen ist. Alles hat seine Zeit im Leben. Nun musst du dich den Problemen eines Erwachsenen stellen.

9. Du klammerst dich an deinen Verstand

Eine handfeste spirituelle oder emotionale Krise lässt sich nicht an rationalen Argumenten festmachen. Je deutlicher sich das bemerkbar macht, desto heftiger versuchst du dich an deine Vernunft und deinen Verstand zu klammern. Du kannst es nicht akzeptieren, dass sie dir hier nicht helfen können.

10. Selbstheilungskräfte werden aktiviert 

Bei allem Leid und allem Negativen, das du gerade durchmachst, kommen auch neue, positive Seiten an dir zum Vorschein. Du lernst schnell, wie du einige der schmerzhaften Begleiterscheinungen ganz allein bewältigen kannst. Du beginnst instinktiv damit, deine Selbstheilungskräfte zu aktivieren und zu nutzen.

11. Du hast das Bedürfnis, Ballast abzuwerfen

Was man in einer tiefen Krisen am wenigsten gebrauchen kann, sind Altlasten, die ohnehin schon längst entsorgt gehörten. Falsche Freundschaften, totgefahrene Beziehungen oder wunde Punkte aus der Vergangenheit: All diese Bereiche würdest du nun gern sofort und für immer klären, da andere wichtige Dinge sonst nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen, die sie einfordern.

12. Die Erkenntnis, dass du hilflos bist, trifft dich unvermutet

Gerade Menschen, die immer souverän alle Bälle gleichzeitig in der Luft halten können und ihr Leben bestens im Griff haben, fühlen sich hilflos, wenn ihre Seele Dunkelheit erfährt. Sie haben keine spontane Problemlösungsstrategie für solche Fälle zur Hand. Doch sei unbesorgt: Eine solche hat niemand. Kommt Zeit, kommt Rat.

13. Du öffnest deinen Geist für neue spirituelle Richtungen

Es stimmt schon, dass wir Menschen uns besonders in Krisenzeiten zu Religion und spirituellen Strömungen hingezogen fühlen, auch wenn wir diesem Bereich in den „guten“ Zeiten sonst keinen Platz in unserem Leben einräumen. Das ist völlig in Ordnung so! Was auch immer dir in diesen Momenten dabei hilft, das Licht am Ende des Tunnels zu erkennen, ist gut und richtig.

14. Irrationale Gedanken an Verlust und Tod quälen dich

Eine Lebenskrise ist wie ein dunkler, magischer Spiegel, der uns das schlimmste mögliche Szenario vor Augen hält. Wir erleben Momente, die so düster und so endlich erscheinen, dass wir unseren Tod schon zum Greifen nahe vor uns sehen können. Für einige Menschen ist es aber nicht das eigene Sterben, das sie am meisten fürchten. Sie sehen vor ihrem geistigen Auge das Ableben ihrer Liebsten und sich selbst allein und verlassen. Auch dieses morbide Gedankenkarussell ist normal. Versuche trotzdem, dich nicht zu stark in diese imaginäre Camera obscura hineinziehen zu lassen.

15. Intensive Flashbacks aus der Vergangenheit holen dich ein

Unser Verstand kommt auf wahrhaft fantastische Ideen, wenn wir uns in einem ganzheitlichen Ausnahmezustand befinden. So kann er Bilder aus längst vergangenen Tagen heraufbeschwören, die uns entweder beruhigen sollen oder uns noch tiefer verzweifeln lassen können. Beide Möglichkeiten sind gegeben. Schöne Bilder aus der „guten alten“ Zeit sollen uns dabei helfen, uns auf das Positive zu konzentrieren. Das Gegenteil davon spielt natürlich eine andere, diabolische Rolle in diesem Szenario. Fakt ist: Wenn die Vergangenheit dir helfen kann, deine aktuelle Situation besser zu bewältigen, dann lass sie ruhig ein wenig Gast in deiner Gegenwart sein. Bewirkt sie das Gegenteil, ehre ihr Andenken und lass sie dann so schnell wie möglich wieder in der Versenkung verschwinden.

Auf die Nacht folgt immer der Tag

Diese unumstößliche Wahrheit ist am Anfang einer Krise das Wichtigste, das du dir vor Augen halten musst. Jeder Tiefpunkt im Leben wird vorübergehen. So wie alles ist auch eine dunkle Nacht der Seele kein Dauerzustand, und der Tag mit all seinem strahlenden Licht und seinen unendlichen Möglichkeiten steht bereits vor deiner Tür.