Herzinfarkt: Änderungen des Lebensstils, um das Risiko zu verringern

Unser Herz: Hochleistungsathlet im eigenen Körper

Es ist das unbestrittene Zentrum unseres Körpers und leistet jeden Tag 24 Stunden lang Schwerstarbeit für uns. Wir bemerken davon allerdings nichts, jedenfalls so lange nicht, wie alles im perfekten Herzschlagrhythmus vonstattengeht. Rein anatomisch betrachtet ist das Herz ein Muskel. Seine Kontraktionen sorgen dafür, dass Blut durch unsere Adern gepumpt wird und mit ihm gemeinsam auch der lebenswichtige Sauerstoff. Pro Minute schlägt unser Herz zwischen 60 und 90 Mal. All das wären gute Gründe, es königlich zu behandeln und mit größtmöglicher Sorgfalt darauf Acht zu geben. Tatsächlich jedoch ist der Herzinfarkt nach wie vor eine der Haupttodesursachen der westlichen Welt. Er passiert, wenn die Arterien durch Ablagerungen verengt oder sogar verstopft sind. Dies ist einem schlechten Lebensstil geschuldet, oder eigentlich eher dem, was gemeinhin noch immer als „sehr guter“ Lebensstil gehandelt wird. Die wichtigsten Faktoren, um dein Herz vor einem Infarkt schützen können, zeigen wir dir hier:

1. Ernährung

Die gefährlichen Arterienblockaden, auch Plaques genannt, entstehen hauptsächlich durch falsche Ernährung. Die Hauptübeltäter dabei sind tierische Fette, stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und Fast Food. Wer seinem Herz bereits beim Essen Gutes tun möchte, greift zur bunten und abwechslungsreichen Speisekarte der berühmten Kreta-Diät. Fisch, Olivenöl und viel Gemüse tragen dazu bei, unser Herz lange gesund und fit zu halten.

2. Bewegung

Wie jeder Muskel schätzt auch das Herz einen aktiven Lebensstil. Das bedeutet nun nicht, dass wir alle uns unbedingt vom Couchpotato zum Spitzensportler entwickeln müssen. Aber einen bewegungsfreudigen Alltag sollten wir uns angewöhnen. Die empfohlenen 10.000 Schritte täglich zum Beispiel wären schon mal ein sehr guter Ansatz.

3. Rauchen und Alkohol

Leider genießt unser Herz die Genussmittel Alkohol und Nikotin bei weitem nicht so sehr wie wir. Das gilt übrigens auch für Zucker in jeder seiner unwiderstehlichen Erscheinungsformen. Doch der Reihe nach: Das Rauchen hat auf unser Herz gleich mehrfach schädigende Auswirkungen. Der Herzmuskel von Raucherinnen wird nachweislich schlechter mit Sauerstoff versorgt als jener von Nichtraucherinnen. Regelmäßiger Nikotinkonsum verengt darüber hinaus die Blutgefäße, was in weiterer Folge unseren Blutdruck erhöht. Für das Herz fühlt es sich dann irgendwann an, als ob es Wasser durch einen Schlauch pumpen soll, auf dem jemand draufsteht. Außerdem fördern die im Zigarettenrauch enthaltenen Substanzen Entzündungsreaktionen im Körper. Doch damit noch nicht genug: Wer regelmäßig raucht, fördert die Blutgerinnung und trägt maßgeblich dazu bei, dass die Blutplättchen verkleben und der Blutfluss beeinträchtigt wird. Alkohol hat auf unseren Organismus grundsätzlich eine anregende Wirkung. Das klingt für unser Herz jedoch besser, als es tatsächlich ist. Regelmäßig konsumiert lassen Wein, Bier und vor allem Hochprozentiges den Blutdruck nach oben schnellen und beschleunigen somit auch den Herzschlag. Es kann im Anschluss zu Herzrhythmusstörungen kommen, die nicht selten in einem Vorhofflimmern und dem berühmten Herzrasen enden. All das schädigt unser Herz in vielen kleinen Schritten, bis irgendwann der Herzinfarkt die logische Konsequenz daraus ist.

4. Übergewicht

Ein durchschnittliches erwachsenes Herz wiegt circa 300 Gramm. Es ist also von seiner Größe her mit einer geballten Männerfaust zu vergleichen. Allerdings hat jede und jeder Erwachsene dasselbe „Modell“ Herz von Natur aus mitbekommen. Eine 50 Kilogramm schwere Frau verfügt hier also über dasselbe Equipment, wie ein 140 Kilogramm schwerer Mann. Unnötig zu erwähnen, dass es schneller kollabiert, wenn es mehr Körpermasse tagtäglich bewegen und versorgen muss. Außerdem geht Übergewicht so gut wie immer mit Bluthochdruck einher. Ein erhöhter Blutzucker- und Cholesterinspiegel tragen das ihrige dazu bei. In der Folge kann es vermehrt zu den bereits erwähnten schädlichen Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen und Arterien kommen.

5. Stress

Er bringt uns um unseren Schlaf, lässt den Blutdruck in die Höhe und das Adrenalin ungebremst durch unseren Körper schießen. Er gaukelt uns Heißhunger vor, was wiederum zu Blutzuckerspitzen in unserem Körper führt. Für unser Herz bedeutet dies konkret: Als Reaktion auf alle diese körperlichen Ausnahmezustände werden der Herzmuskel und die Gefäße kurzfristig stark belastet. Stress ist ein Faktor, der leider immer noch viel zu wenig berücksichtigt wird, wenn es um das Vorbeugen gegen Herzinfarkt und Co. geht.

Herzensgut leben zahlt sich aus

Das Herz ist ein ganz besonderes Organ. Selbst wenn wir es nur als reinen Muskel betrachten, sollte es uns besonderen Schutz und besondere Rücksichtnahme wert sein. Es leistet uns treue Dienste und ist tatsächlich nur schwer zu ersetzen.