Die dunkle Seite erfolgreicher Menschen, über die niemand gerne spricht 

Licht und Schatten

Erfolgreiche Menschen verdienen unsere Bewunderung und sonnen sich nicht selten im Glanz ihrer Leistungen. Sie geben täglich alles dafür, um auf der Leiter der Anerkennung beständig weiter nach oben zu gelangen. Ihre Motive sind vielfältig: Geld, Macht, Einfluss oder persönlicher Ehrgeiz sind wahrscheinlich nur einige davon. Wirklich in die Karten schauen lassen sich die wenigsten Erfolgsmenschen. Und falls doch hauptsächlich Form von teuren Coachings oder Seminaren, die gegen gutes Geld das höchst persönliche Erfolgsgeheimnis an alle bringen soll, die bereit sind, den Preis dafür zu zahlen. Apropos Preis: Einen solchen hat bekanntlich alles im Leben. Nicht nur muss man sich den persönlichen Erfolg hart verdienen, es bleibt auch so einiges auf der Strecke am Weg in Richtung Ruhm und Siegestaumel. Wirklich zu beneiden nämlich sind erfolgreiche Zeitgnoss*innen nicht. Wir zeigen dir hier die Schattenseiten, die ein Leben auf der Karriereleiter mit sich bringt:

1. Angst ist ein ständiger Begleiter

Man könnte meinen, am Gipfel der persönlichen Bestleistung angekommen, fühlt man sich unbesiegbar. Das ist leider ein Irrtum, den viele erfolgsverwöhnte Menschen schon erkennen mussten. Sie sind – im Gegenteil – ständig getrieben von einem Gefühl der Angst, alles, was sie bislang erreicht haben, wieder zu verlieren. Egal, ob Geld, Macht oder Einfluss: Das Sprichwort „Wie gewonnen, so zerronnen“ gilt auch in den unwirtlichen Höhenlagen, in welchen die Überflieger der Gesellschaft sich tummeln. Die Schmach, der Gesichtsverlust und die Aussicht darauf, wieder von ganz unten beginnen zu müssen, treibt den Erfolgsmenschen Tag und Nacht den Angstschweiß auf die Stirn. Sie können ihre makellose Bilanz daher weder genießen, noch sich zwischendurch einmal längere Phasen der Entspannung gönnen. Das Damoklesschwert des drohenden Verlustes hängt beständig über ihren Köpfen.

2. Die Einsamkeit ist ein großes Problem

Auf den Gipfeln der höchsten Berge kann es ganz schön einsam zugehen. So auch auf den ungeahnten Höhen, zu denen sich besonders erfolgreiche Menschen aufschwingen. Sie könnten sich theoretisch zwar mit jeder Menge Hofstaat umgeben, allerdings wären sie niemals sicher, ob diese Menschen ganz ohne Absichten ihren inneren Kreis bilden. Beziehungen leiden durch den Erfolg ebenso, da ihm jede freie Minute geopfert wird und jeder andere Aspekt des Daseins zu seinen Gunsten kürzertreten muss. Außerdem macht man sich bekanntlich am Weg nach oben nicht nur Freunde. Viele Weggefährt*innen bleiben auf der Strecke oder werden vielleicht sogar eiskalt ausgebrems. Diese finden sich dann früher oder später allein auf weiter Flur wieder. Nur die wenigsten Superreichen oder Prominenten schaffen den Spagat zwischen beruflichem Olymp und privatem Glück. Ob selbstgewähltes Unglück oder ein weiterer Beweis dafür, dass in jedem Leben das Gesetz des Ausgleichs regiert, bleibt jeder persönlichen Weltanschauung selbst überlassen.

3. Die Gier macht alles komplizierter

Genug ist niemals genug. Diese Devise schleicht sich leider schon bald in jedes erfolgreiche Gehirn ein. Der Wunsch nach mehr ist dann der ständige und häufige auch einzige Begleiter am konstanten Weg nach oben. Wer dem Rausch des Geldes, dem Ruf der Macht oder dem ultimativen Kick eines Erfolgserlebnisses einmal erlegen ist, wird sich diesem Sirenengesang kaum mehr entziehen können. Was hier noch erschwerend hinzukommt, ist die Angst vor dem Verlust des bereits Erreichten. Anstatt zu teilen oder die Anerkennung zu genießen und sich selbst vielleicht sogar in den Dienst einer guten Sache zu stellen, horten Erfolgsmenschen ihren Reichtum und all ihre Errungenschaften wie einen mit einem Fluch beladenen Schatz. Paranoia und Misstrauen bestimmen ihre Tage. Dennoch lernen sie nichts daraus, sondern wollen immer nur eines: mehr.

4. Der Neid ist ein ständiger Begleiter

Erfolgreiche Menschen müssen schnell erkennen, dass es nicht viele Personen in ihrem Umfeld gibt, die sich mit ihnen und ihrem Durchbruch aufrichtig freuen können. Die menschliche Natur scheint nicht darauf programmiert zu sein, sich gegenseitig Anerkennung und Applaus zukommen zu lassen, wenn man auch mit Neid und Missgunst reagieren kann. Es gibt zwei Punkte im Leben, an denen wir den wahren Wert unserer Freunde erkennen können: ganz oben und ganz unten. Wer es schafft, sich auf dem Weg an die Spitze immerhin noch einige Vertraute zu erhalten, sollte ihren Wert in Gold aufwiegen. Es gibt an sich schon nicht viele Leute in unserem Leben, die es ausnahmslos gut mit uns meinen. Wer alle Höhen und Tiefen mit uns trägt, und uns jeden Fortschritt und jedes erreichte Ziel von Herzen gönnen kann, ist ein Mensch von seltenem Format.

5. Gesundheitliche Probleme schleichen sich ein

Wer erfolgreich sein will, muss die Nacht zum Tag machen und darf sich keine Pause gönnen. Viele ambitionierte Zeigenoss*innen, die mit ihren Ideen oder Geschäftsmodellen einen echten Senkrechtstart hinlegen konnten, schlafen kaum und leben nur für ihre Arbeit. Sie vernachlässigen ihren Körper und ihre Gesundheit, bringen sich an die Grenzen des Erträglichen und manchmal auch darüber hinaus. Medikamente wie Aufputsch- oder Schlafmittel geben sich irgendwann die Klinke in die Hand. Nicht selten sind Alkohol und Drogen die besten Freunde erfolgsverwöhnter Persönlichkeiten. Es spricht nichts dagegen, sein Leben auf Erfolgskurs auszurichten. Doch selbst der reichste oder berühmteste Mensch der Welt hat nur einen Körper und eine Gesundheit. Wer diese mutwillig aufs Spiel setzt, muss mit Konsequenzen rechnen. Trauriges Detail am Rande: Kein Geld der Welt kann uns seelische und körperliche Unversehrtheit garantieren.

6. Die Eifersucht ist ständig präsent

Sie ist sozusagen die kleine Schwester des Neides, aber nicht minder bösartig und gefährlich. Leider beschränkt sie sich nicht nur auf das berufliche Umfeld, in welchem solche Grabenkämpfe naturgemäß stattfinden. Sie infiltriert heimlich, still und leise Familie und Freundeskreis, lange bevor die Überflieger diese Veränderungen im Stimmungsbild bemerken. Aus Freundschaften werden Feindschaften, aus engen Banden wird ein gnadenloser Wettstreit um die Vormachtstellung innerhalb der Gesellschaft. Nicht selten neigen eifersüchtige Mitmenschen dazu, ihre Feindbilder zu torpedieren und deren Ambitionen wann immer möglich gnadenlos zu sabotieren.

Fazit: Alles hat seinen Preis

Erfolgreiche Menschen brauchen ein dickes Fell. Die physische und psychische Konstitution muss ebenso mitspielen wie die Tatsache, dass man sich schon bald ganz ohne Freunde auf der obersten Stufe der Karriereleiter wiederfinden wird. Es gibt wenige Erfolgsmenschen, die wirklich alles bekommen. Zumindest hört man nur von sehr wenigen, was vielleicht schon eine mögliche Erklärung für deren Erfolgsgeheimnis ist: Je öffentlicher wir unsere Siege zelebrieren, desto mehr geben wir uns der Menge preis und machen uns verwundbar. Wer es also schafft, seine Träume und Ziele zu verfolgen und souverän unter dem Radar der öffentlichen Wahrnehmung zu bleiben, hat gute Chancen. Ebenfalls zu dem Kreis der glücklicheren Gewinner zählen alle, die sich immer wieder neu erfinden. Sie wissen: Stillstand bedeutet Friedhof. Wirklich alles bekommen wird wahrscheinlich niemand im Leben.