6 Gründe, warum Menschen dich nicht respektieren

Wenn die Akzeptanz fehlt

Respekt ist bekanntlich die Voraussetzung für zwischenmenschliche Interaktion. Ist er einmal Geschichte, haben auch die betroffenen Beziehungen nicht mehr lange zu leben. Egal, ob im Beruf oder im Privatleben: Respektlosigkeit darf nicht zur Umgangsform der Stunde werden. Sobald Grenzen überschritten oder nicht (mehr) anerkannt werden, ist ein unsichtbarer Damm gebrochen. Diesen Umstand kann man leider auch nicht rückgängig machen. Es gibt viele Gründe, warum unsere Mitmenschen keinen Respekt vor uns haben. Die 6 häufigsten zeigen wir dir hier:

1. Du versuchst, deine Mitmenschen zu kontrollieren

Niemand schätzt es, dominiert oder kontrolliert zu werden. Selbst wenn du die Befugnis hättest – etwa als Vorgesetzte/r – ist es keine schöne Sache, auf dieses „Recht“ zu pochen. Kontrolle ist eine Form von Machtdemonstration, die sich wahrhaft mächtige Menschen schenken können. Wenn du es hingegen nicht lassen kannst, deine Nase ständig in die Angelegenheiten anderer zu stecken und allen deine Meinung aufzwingen willst, wird sich der Respekt dir gegenüber recht bald verflüchtigen. Du zeigst mit deinem Verhalten nämlich auch keinen und Respekt ist bekanntlich keine Einbahnstraße. Je öfter du kleinlich und herrschsüchtig agierst, desto schneller sinkt dein Plus auf deinem ganz persönlichen Respekt-Konto. Du outest dich damit nicht nur als dominanter und missgünstiger Charakter. Du zeigst mit diesem Verhalten auch ein enormes Maß an Schwäche. Und die Schwachen haben es bekanntlich besonders schwer, sich Respekt zu verschaffen.

2. Du entschuldigst dich zu oft 

Das genaue Gegenteil des Kontrollfreaks ist das ewige Schuldbekenntnis auf zwei Beinen. Vor allem Frauen machen diesen taktischen Fehler leider immer noch sehr oft. Sie beginnen viel zu viele ihrer Sätze mit „Es tut mir leid, aber…“ und öffnen damit dem Verdacht Tür und Tor, dass sie tatsächlich immer schuld an irgendetwas sein könnten. Wer sich freiwillig jeden Tag aufs Neue das Büßergewand anzieht, wird irgendwann in dieser Rolle gefangen bleiben. Wenn du auch zu den chronischen Sorry-Abonnent*innen zählst, versuche einmal bewusst darauf zu achten, wie oft du dich im Laufe eines Tages bei anderen entschuldigst. Du lieferst ihnen damit jedes Mal einen indirekten Vorwand, um immer weniger Respekt vor dir haben zu müssen. Das muss gar nicht die Schuld der anderen sein. Du selbst manifestiert den Gedanken in ihrer Wahrnehmung, dass du inkompetent und unfähig bist. Denn: Wer ständig Fehler macht, den kann man schließlich irgendwann nicht mehr ganz für voll nehmen. Sei also sparsam mit der Entschuldigungs-Floskel. Benutze sie aufrichtig, wenn du wirklich etwas verbockt hast, aber niemals nur als leere Phrase. Diese wird irgendwann zu einer Art Bumerang, der dir eher früher als später auf den Kopf fällt.

3. Du stellst dich immer in den Mittelpunkt

Du hältst gerne Monologe ohne Ende, lässt dein Umfeld jedoch nie zu Wort kommen? Nur deine Meinung zählt und alle anderen haben sowieso keine Ahnung? Auch mit diesem Verhalten trägst du selbst aktiv dazu bei, dass mit der Zeit niemand mehr einen Funken Respekt für dich übrighaben wird. Du signalisierst mit deiner ständigen Gesprächs-Dominanz, dass du keinen Wert auf die Meinung anderer legst. Somit geht das respektlose Verhalten eigentlich von dir aus, die anderen reagieren nur entsprechend und eigentlich völlig korrekt darauf. Wenn Respekt verloren geht, ist das niemals eine einseitige Angelegenheit. Es ist immer so, dass eine Seite den Anlass dafür bietet und die andere entsprechend reagiert. Selbst die gerechtesten und selbstlosesten unter uns Menschen würden ein respektloses Verhalten nicht auf ewig tolerieren, auch wenn sie mit überdurchschnittlich viel Verständnis für ihre Mitmenschen gesegnet sind.

4. Du brichst deine Versprechen 

So radikal wie Erich Fried sehen das mit den gebrochenen Versprechen sicher nicht alle. Er setzte sie mit gesprochenen Verbrechen gleich und damit unbewusst einen sehr hohen Maßstab in Sachen Handschlagqualität. Wenn du schnell und nachhaltig bei deinen Zeitgenoss*innen unten durch sein willst, dann verspreche ihnen großartige Dinge und halte dich niemals daran. Kein Weg führt schneller ins gesellschaftliche Aus, als der, als Blender oder Hochstaplerin enttarnt zu werden. Was uns den Respekt und die Anerkennung unserer Mitmenschen verschafft, sind unsere Taten, nicht unsere Worte. Die Diskrepanz zwischen diesen beiden ist ein sicheres Ticket in die soziale Irrelevanz. Eine Geschichtenerzählerin oder einen Phrasendrescher nimmt eher früher als später niemand mehr ernst. Die Folge davon ist ein deutlicher Mangel an Respekt.

5. Du achtest nicht auf deine Grenzen

Schlecht behandelt wird man nicht nur, man lässt es auch zu. Wer es einmal geschehen lässt, dass die eigenen Grenzen schamlos überschritten werden und man respektlos und missgünstig behandelt wird, erteilt mit seinem Stillschweigen die Zustimmung für weitere Übergriffe. Auch wenn es manchen Menschen nicht leichtfällt, für ihre Sache einzustehen und vielen von uns immer wieder die Harmoniebedürftigkeit dazwischenkommt. Doch in Wahrheit sieht es nun einmal so aus, dass unsere Grenzen niemand anders verteidigen kann als wir selbst. Wenn du dir einmal den Ruf erworben hast, der Punchingball und Hofnarr der Nation zu sein, wird sich dieses unrühmliche Verhalten dir gegenüber herumsprechen wie das jüngste Gerücht. Erschwerend hinzu kommt noch, dass uns fast nichts leichter fällt, als schlechtes Benehmen von anderen anzunehmen. Zu verlockend ist die Aussicht, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen auf anderen herumzutrampeln, um uns wenigstens ab und zu überlegen zu fühlen. Denn: „Respektlosigkeit ist eines der Selbstbehauptungsmittel des kleinen Mannes“ erkannte schon der deutsche Schriftsteller Rupert Schützbach.

6. Du ignorierst die Meinung anderer

Wer andere nicht zu Wort kommen lässt, ihre Vorschläge und Ideen konsequent ignoriert und keinerlei Wert auf einen anderen Blickwinkel legt, darf sich nicht wundern, wenn Respekt nicht mehr in Strömen fließt. Dieses Verhalten ist nicht nur ausgesprochen unhöflich, es zeugt auch von reichlich Dummheit und mangelnder Sozialkompetenz. Warum? Jeder Mensch hat nicht nur eine Meinung. Sie oder er verfügt auch über Wissen und Kompetenz, die nicht jeder in sich trägt. Zu einer Sache also nicht alle möglichen Sichtweisen zu berücksichtigen, zeugt von Kurzsichtigkeit der Extraklasse. Im privaten Bereich mag diese Resonanz keine weiten Kreise ziehen. Du findest dich eben früher oder später allein auf weiter Flur wieder und wunderst dich, warum du nicht mehr auf der Grußliste deiner Bekannten stehst. Kritisch wird dieser Umstand hingegen im beruflichen Kontext. Wer keine andere Meinung als die eigene gelten lassen kann, schadet nicht nur seiner Reputation, sondern irgendwann auch mit Sicherheit dem Unternehmen. 

Kein Respekt? Kein Charakter!

Respekt beruht bekanntlich immer auf Gegenseitigkeit. In manchen Bereichen muss man ihn sich auch erst einmal verdienen. Im zwischenmenschlichen Umfeld allerdings sollte er eine Selbstverständlichkeit sein. Ohne Respekt kann kein Miteinander gelingen. Die gute Nachricht in diesem Zusammenhang ist: Wir können selbst sehr viel dazu beitragen, dass wir von anderen akzeptiert und wie vollwertige, gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft behandelt werden. Wir verschaffen uns Respekt mit unseren Worten, unserem Verhalten und vor allem mit unseren Taten. An der Art und Weise, wie unsere Mitmenschen uns wahrnehmen, können wir nur bedingt etwas ändern. Unseren Charakter allerdings können wir lebenslang formen und optimieren. Oder, um mit den Worten von Hollywood-Legende Bruce Lee zu sprechen: Wissen gibt uns Macht, aber der Charakter verschafft uns Respekt und Anerkennung.