Düsteren Gedanken

Düsteren Gedanken: Wenn du dich depressiv fühlst, tu diese Dinge

Schlechte Stimmung? Hilf dir selbst!

Wenn du hin und wieder mal düsteren Gedanken nachhängst, ist das nur allzu menschlich und daher auch ganz „normal“. Niemand lebt ausschließlich auf der Sonnenseite des Lebens, und manchmal schaffen es die Schatten, sich wie ein schwerer Nebel auf unser Gemüt zu legen. Wenn du diese Gefühle häufig verspürst oder aus deinem emotionalen Tief nicht mehr herauszukommen scheinst, such dir bitte umgehend professionelle Hilfe, bevor eine handfeste Depression die Kontrolle übernimmt. Wenn deine Stimmungstiefs nur punktuell sind und du gerne selbst aktiv gegensteuern möchtest, haben hier 5 einfache, aber effektive Vorschläge für dich:

1. Betrachte das Gute in deinem Leben

Wenn das Schlechte überhandzunehmen droht, orientiere dich an den guten Dingen in deinem Leben. Setz dich mit einer Tasse Tee oder Kaffee an einen ruhigen Ort und mache eine Liste. Was hast du bisher im Leben schon erreicht? Was waren die beruflichen und privaten Meilensteine? Welche Menschen hast du erfreut, inspiriert oder wem hast du immer wieder mal geholfen? Welche Talente wurden dir für dieses Leben mitgegeben? Was kannst du besonders gut? Was zeichnet deine Persönlichkeit aus? Wir müssen nicht als Superheld*innen auf dieser Erde wandeln. Die meisten von uns sind froh, wenn sie mit den Herausforderungen des Alltags einigermaßen gut klarkommen. Dennoch hat jede und jeder schon einiges auf seiner Liste, worauf sie oder er mit Fug und Recht stolz sein kann.

2. Geh hinaus in die Natur

Wenn du merkst, dass dunkle Stimmungs-Wolken am Horizont heraufziehen, zieh dir Wander- oder Laufschuhe an und geh nach draußen. Es spielt dabei keine Rolle, ob du dich sportlich betätigst oder dich irgendwo an einem sonnigen und gemütlichen Plätzchen niederlässt. Die mächtigste Verbündete im Kampf gegen depressive Verstimmungen ist die Sonne, und das ganz ohne Rezept. Sonnenlicht regt die Produktion von Vitamin D in unserem Körper an, welches in weiterer Folge dazu beiträgt, dass Serotonin freigesetzt wird. Dieser Botenstoff trägt nicht umsonst den Beinamen „Glückshormon“. Doch es beeinflusst unsere Stimmung nicht nur direkt, sondern auch indirekt. Serotonin wirkt sättigend und verhindert so Heißhungerattacken, die zu einer Blutzucker-Achterbahn führen und uns wiederum Stimmungsschwankungen bescheren würden. Außerdem sorgt es dafür, dass unser Körper in seinen idealen Tag-Nacht-Rhythmus gelangt. Gesunder Schlaf ist erwiesenermaßen ebenfalls wichtig für Ausgeglichenheit und unser körperliches und seelisches Wohlbefinden. Wenn du den Effekt deines Aufenthalts im Freien bestmöglich potenzieren willst: Gehe in den Wald oder an einem Fluss entlang. 

3. Suche den Kontakt mit anderen

Auch wenn dir in schlechten Phasen so gar nicht danach ist: Geh hinaus und versuche mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Oder greif zum Telefon und rufe liebe Menschen oder Familienmitglieder an. Wenn du Stammkund*in beim Bäcker oder in einem anderen Laden bist, geh hin und unterhalte dich kurz mit den Mitarbeiter*innen dort. Auch sie sind froh über freundliche Worte, da kannst du sicher sein! Beim Spazierengehen ergeben sich oft nette und ungezwungene Gelegenheiten, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Diese Interaktionen müssen gar nicht lange dauern. Mache jemandem ein Kompliment und gehe wieder deiner Wege. Du wirst sehen: Diese Freude kommt postwendend zu dir zurück. Wenn du jedoch vermehrt Gesprächsbedarf hast, mit dem du niemanden aus deinem Umfeld behelligen möchtest, gibt es inzwischen zahlreiche Anlaufstellen, wo du dich diskret und sogar anonym hinwenden kannst. Gesprächsoasen, Telefonseelsorgen, psychosozialer Dienst oder Krisentelefone: Die Möglichkeiten sind wirklich sehr zahlreich. Auch das Internet kann dir gute Dienste leisten, wenn du dich mit anderen austauschen möchtest, ohne in persönlichen Kontakt zu treten. Aber vielleicht reicht es schon, in der Trafik eine Zeitschrift und eine Tafel Schokolade zu kaufen und mit der Verkäuferin oder dem Verkäufer einen kurzen Plausch zu halten. 

4. Ein schlechter Tag macht kein schlechtes Leben

Selbst wenn sich emotionale Talsohlen im Augenblick wie das Ende der Welt anfühlen können: Sie sind es nicht! Menschen, die niemals schlecht drauf, launisch oder gedrückter Stimmung sind, gibt es kaum. Entscheidend für unser Gefühlsleben und unsere Laune sind eine Vielzahl von Faktoren. Dazu zählen das Wetter (den Winter-Blues gibt es tatsächlich!), unser Schlaf, unsere Ernährung und natürlich die ganz alltäglichen Ereignisse, mit denen wir uns herumschlagen müssen. Ärger in der Beziehung, der Familie, im Job oder einfach nur im Frühverkehr: All das wirkt sich auf unser Wohlbefinden aus. Deswegen gleich das ganze Leben in Frage zu stellen, wäre wie das sprichwörtliche Anzünden des Hauses, wenn man sich nur einen Toast zubereiten will. Am besten begegnet man einem schlechten Tag auf Augenhöhe. Erkenne seine Existenz an und füge im Geiste hinzu, dass es gut so ist, wie es ist. Und vor allem: dass es morgen wieder besser sein wird. Eine Nacht drüber zu schlafen, nimmt so ziemlich allen Widrigkeiten im Handumdrehen sehr viel von ihrem Schrecken.

5. Gehe deinen dunklen Gedanken auf den Grund

Sie können manchmal unser härtester Gegner sein: unsere negativen Gedanken. Solche Denkmuster können in vielen Formen auftreten. Einige beinhalten das bekannte „Alles-oder-Nichts“-Denken, auch bekannt als Schwarz-Weiß-Malerei. Häufig wird eine einzige negative Erfahrung sofort verallgemeinert. Wir konzentrieren uns dann ausschließlich auf das Negative und ignorieren das Positive. Wie kann man sich von diesen Denkmustern aber lösen? Man zerpflückt sie ganz einfach, indem man sie möglichst detailliert hinterfragt. Zum Beispiel: Welche Beweise gibt es dafür, dass diese Gedanken wahr sind? Was würde ich einer/m Freund*in raten, die/der solche Gedanken in sich trägt? Gibt es eine alternative Sichtweise meiner aktuellen Lage oder eine logische Erklärung dafür? Sich vorzustellen, jemand anders in der gegenwärtigen persönlichen Situation zu beraten, ist insofern hilfreich, da es uns häufig leichter fällt, andere zu unterstützen und zu beraten als uns selbst. Dies ermöglicht es uns, unsere Gedanken aus einer Art Vogel-Perspektive zu betrachten, die auch in der Achtsamkeitspraxis vorkommt. Je intensiver du über deinen negativen Gedankenstrom möglichst objektiv nachdenken kannst, desto schneller löst er sich in Luft auf. Du nimmst ihm damit schlichtweg die Kraft, so, als ob du Feuer den Sauerstoff entziehst.

Fazit: Aufgeben sollten wir nur Briefe

Das Leben ist nicht immer strahlend schön und sorgenfrei. Wenn jedoch nicht gerade tragische Ereignisse und lebensverändernde Katastrophen vor der Tür stehen, gibt es absolut keinen Grund, daran zu verzweifeln. Ein schlechter Tag zwischendurch kann sogar ganz heilsam sein. Wir wissen die guten dann wieder mehr zu schätzen. Unser mächtigstes Tool im Kampf gegen schlechte Stimmung ist die schiere Willenskraft, die Mutter Natur uns mit auf den Weg gegeben hat. Wer kann und die Stärke hat dazu, lässt sich das Leben nicht von Trübsal und schrägen Denkmustern vermiesen, die sich unser Gehirn irgendwann einmal abgespeichert hat. Höhen und Tiefen sind ganz normal. In den meisten Fällen sind sie bewältigbar und können als Herausforderung betrachtet werden, aus denen wir gestärkt und gewachsen hervorgehen. Als Menschen werden wir niemals perfekt sein. Aber darum geht es auch gar nicht. Was zählt ist Fortschritt und eine ständige Entwicklung hin zur besten Version von uns selbst. Das schulden wir nicht nur uns, sondern vor allem auch jenen Menschen und höheren Mächten, die uns das Geschenk des Lebens verehrt haben.

https://www.intrepidmentalhealth.com/blog/12-things-not-to-do-if-youre-suffering-from-depression