Vorsicht! So wirst du manipuliert!

Vorsicht, jemand spielt mit dir!

Das Zusammenleben mit anderen Menschen könnte so schön und harmonisch sein. Wenn jede und jeder von uns einfach immer nur in guter Absicht handelt und sich bemüht, fehlt zum Weltfrieden nicht mehr viel. Allerdings scheinen das Universum und Gott gleichermaßen ein Faible für Diversität zu haben. Ihre Schöpfungsprotagonisten, wir Menschen, zeichnen uns durch eine illustre Bandbreite an verschiedensten Charakteren aus. Einige davon verfolgen ihre ganz eigenen Ziele, die nicht immer auf das Wohl der Allgemeingemeinheit ausgerichtet sind. Einer der weniger erfreulichen Züge, die manche Menschen an den Tag legen, ist das Manipulieren ihrer Umwelt. Aus den verschiedensten Gründen lieben sie es, mit ihren Mitmenschen zu spielen wie mit Marionetten, die an unsichtbaren Fäden hängen. Wenn wir es unserer Intuition erlauben, warnt sie uns rechtzeitig und zuverlässig vor solchen unlauteren Absichten. Dennoch möchten wir dir 6 deutliche Anzeichen dafür vorstellen, dass jemand dich schamlos für seine Zwecke einspannt und manipuliert:

1. Jemand hat permanent ein kritisches Auge auf dich

Kommst du dir manchmal vor wie unter einem Mikroskop? Oder wie ein Kaninchen in einem Versuchslabor? Werden kleinste Änderungen in der Art wie du dich kleidest oder gibst sofort penibel registriert? Dann hat dich jemand auf seinem Kontrollschirm. Manche Menschen werfen erst ihre Netze aus, bevor sie kontinuierlich damit beginnen, ihr nächstes Ziel aus einem dieser Beutezüge zu erwählen. Narzissten zum Beispiel gehen hier sehr planvoll vor. Sie geben ihren ahnungslosen Opfern das Gefühl, die Auserwählten aus der breiten Masse an potenziellen Partner*innen zu sein, die diesen charismatischen und charmanten Rattenfängern bereitwillig zu Füßen liegt. Du wirst dich zu Beginn wahrscheinlich sehr geschmeichelt fühlen, wenn jemand jede auch noch so kleine Veränderung an dir wahrnimmt und all deine Gewohnheiten schon bald auswendig kennt. Die Grenze zwischen Bewunderung und Stalking ist hier jedoch fließend. Wenn jemand dich manipulieren will, hilft es ihr oder ihm natürlich enorm, möglichst viel über dich in Erfahrung zu bringen. Wenn du spürst, dass dich jemand im Visier hat, der dir nicht ganz geheuer ist oder dessen Ambitionen du nicht erwidern möchtest, sei auf der Hut. Besonders wichtig: Gib keine Informationen preis über dich, die emotional schwierig oder belastend sind. Manipulator*innen setzen genau dort an, wo sie deine Schwächen vermuten.

2. Du beginnst an deiner Wahrnehmung zu zweifeln

Ein deutlich fortgeschritteneres Stadium von Manipulation ist das sogenannte „Gaslighting“. Manipulative Zeitgenoss*innen beginnen nun, dir deine Realität als Einbildung zu verkaufen. Sie erzählen Geschichten ganz anders, als du sie in Erinnerung hast und korrigieren auch deine Ausführungen vor versammelter Runde. Sie stellen dich bloß und beharren darauf, dass du dir Situationen einbildest oder rückblickend ganz falsch im Gedächtnis hast. Wenn es an der Tür läutet, werden sie es abstreiten. Wenn du dein Smartphone oder deine Schlüssel suchst, werden diese Dinge auf wundersame Weise erst wieder auftauchen, wenn dir deine düsteren Mitmenschen bei der Suche helfen. Du beginnst mit der Zeit ernsthaft, an deinem Verstand zu zweifeln.

3. Man vergleicht dich ständig mit anderen

Manipulation äußert sich auch, indem mit deinem Selbstwertgefühl gespielt wird. Du wirst ständig mit anderen Personen in deinem Umfeld verglichen, und dieser unfreiwillige Wettstreit fällt niemals zu deinen Gunsten aus. Einige von uns mussten diese Taktik schon als Kinder kennenlernen. Das ständige Vergleichen mit Klassenkamerad*innen und Spielgefährten war und ist wahrscheinlich immer noch ein beliebtes, wenn auch zweifelhaftes Erziehungsinstrument. Als Erwachsene hätten wir es eigentlich nicht mehr notwendig, mit anderen stets konkurrieren zu müssen. Wenn jemand dich bewusst immer wieder in diese Lage bringt, hat sie oder er eigene Pläne mit dir. Du beginnst sicher schon bald, dich mit dieser Situation unwohl zu fühlen. Niemand wird gerne abgekanzelt und bewertet, wie in einer Trash-Reality-Show. Trau deinem Bauchgefühl unbedingt auch in dieser Situation. Was sich schlecht anfühlt, ist schlecht für uns.

4. Du bist plötzlich an allem schuld

Ein beliebtes Werkzeug, um Menschen nach Herzenslust nach der eigenen Pfeife tanzen zu lassen, ist ihnen kontinuierlich die Schuld für alles zu geben. Man untergräbt damit sukzessive jedes kleinste Bisschen von Selbstvertrauen. Die Opfer werden unsicher und fühlen sich immer mehr bestärkt darin, Hilfe und Rückendeckung ausgerechnet bei der Person zu suchen, die diese Horror-Show absichtlich inszeniert. Auch hier beginnen wir früher oder später, an unserem Verstand und unserer Wahrnehmung zu zweifeln. Je unsicherer wir dabei werden, desto anfälliger für Fehler werden wir, und der diabolische Kreis schließt sich.

5. Lovebombing und die kalte Schulter wechseln sich ab

Früher kannte man dieses Verhalten als „Zuckerbrot und Peitsche“. Heute hat der Begriff „Lovebombing“ Saison, der gerne und oft am Beginn einer toxischen Beziehung steht. Die Opfer werden – wie der Name schon sagt – regelrecht bombardiert mit Textnachrichten, Anrufen, romantischen Geschenken und überschwänglichen Gesten. Der Beginn einer Beziehung mit einer manipulativen Person fühlt sich an wie ein kitschiger Bollywood-Streifen, der leider tatsächlich zu schön ist, um wahr zu sein. An ihrem Ziel angekommen nämlich, wechseln die Strippenzieher umgehend ihre Taktik. Sie belohnen erwünschtes Verhalten mit Lob oder Aufmerksamkeiten, während unerwünschtes Verhalten mit eisigem Schweigen und totaler Funkstille bestraft wird. Wir laufen dann gegen ihre kalte Schulter, wie gegen eine unsichtbare Wand. Schweigen als Foltermethode und Bestrafung einzusetzen, ist ein ganz charakteristischer Zug für toxische Persönlichkeiten.

6. Du triffst für dich untypische Entscheidungen

Irgendwann gelangen wir im Fadenkreuz einer manipulativen Person an einen Punkt, wo wir selbst bemerken, dass wir auf dem Holzweg sind. Die Alarmsignale sind nur bedauerlicherweise nicht immer so laut und überzeugend, dass wir sie auch hören. Wenn du plötzlich von deinem gewohnten Kurs abweichst und spontane, für dich völlig untypische Entscheidungen triffst, hat dich möglicherweise jemand an diesen Punkt gebracht. Ständiges Manipulieren ist wie Gift für unsere Ohren und unseren Verstand. Es trübt unsere Wahrnehmung mit einer Beharrlichkeit, der wir uns irgendwann nicht mehr entziehen können. Wir glauben früher oder später genau das, was jemand anders möchte. Mit unserem freien Willen und unseren eigenen Plänen haben diese Abweichungen dann nichts mehr zu tun. Wahrscheinlich werden dich Freunde und andere Menschen, die dich schon länger kennen, auf dein ungewöhnliches Verhalten aufmerksam machen. Fatalerweise sind wir in diesem Stadium oft schon völlig resistent gegen gutgemeinte Ratschläge von außen. Die toxische Person in unserem Leben, die uns souverän an ihrer kurzen Leine hält, hat sicher schon erfolgreich dafür gesorgt, dass wir solchen „Unkenrufen“ keinen Glauben schenken. Schließlich meint es nur sie oder er wirklich gut mit uns. Ihre Opfer von Familien und Freunden zu isolieren, ist nämlich die leichteste Übung für manipulative Charaktere.

Lass deine Intuition die Führung übernehmen

Unser Verstand ist, was das Zwischenmenschliche betrifft, leider nicht ansatzweise so klug wie unser Bauchgefühl. Gerade böse Absichten und Hinterlist kann unsere Intuition wesentlich schneller erkennen als unser Kopf. Die meisten manipulativen Zeitgenoss*innen folgen einer ganz bestimmten Agenda. Sie verraten sich dabei aber auch häufig selbst, wenn wir ihnen aufmerksam und unvoreingenommen begegnen. Fakt ist: Wenn es zu gut ist, um echt zu sein, ist es das wahrscheinlich auch. Wer große Gesten braucht, um von sich zu überzeugen, hat außer diesem Bluff nichts zu bieten.